Die Expedition von Apollo 13 sollte zehn Tage dauern. Je drei Tage
waren für Hin- und Rückflug vorgesehen. Vier Tage hätte
das Mutterschiff den Mond umkreisen sollen, gleichzeitig sollte die
Landefähre auf dem Mond aufsetzen und dort 33 Stunden bleiben.
In dieser Zeit waren zwei Erkundungsgänge von je vier bis fünf
Stunden Dauer vorgesehen, um Messinstrumente aufzustellen und 50 Kilogramm
Gesteine einzusammeln. Zum ersten Mal war der Einsatz eines Bohrgerätes
geplant, um Proben aus der Tiefe zu entnehmen. Die Landung war für
das Gebiet „Fra Mauro“ vorgesehen, das nach einem Mönch
des 15. Jahrhunderts benannt ist. Es handelt sich bei diesem Gebiet
um ein hügeliges Gelände am Fuß eines größeren
Gebirges. Man vermutet, dass die Felsen dort die ältesten auf dem
Mond sind und vielleicht aus dessen Entstehungszeit stammen.
Am 11. April 1970 startete Apollo 13 in Cape Canaveral. Die letzte
Mondmission (Apollo 12) lag fünf Monate zurück. Die Apollo-Raumschiffe
bestanden aus mehreren Modulen. Es gab den Antriebs- und Versorgungsbereich
mit den großen Raketentriebwerken, die Brennstoffzellen und andere
lebenswichtige Anlagen für die Strom-, Sauerstoff- und Wasserversorgung,
weiters die Kommandokapsel mit den Astronauten, die bei Apollo 13 -
nomen est omen - „Odyssey“ hieß und schließlich
die Mondlandefähre, die sich für den Ausflug zur Mondoberfläche
vom Mutterschiff trennen sollte.
In der Kommandokapsel von Apollo 13 saßen Kommandant Captain
James Lovell, Landefährenpilot Fred Haise und der Pilot der Kommandokapsel,
John Swigert, der im letzten Moment als Ersatzmann in das Apollo-Team
gekommen war. Swigert nahm den Platz von Lieutenant Thomas Ken Mattingly
ein, bei dem der Verdacht einer Rötelninfektion bestand.
Während des Fluges ertönte plötzlich ein Knall, kurz
darauf sahen die Astronauten, wie sich einer der Sauerstofftanks leerte.
Ein fehlerhaftes Befüllen des Tanks und ein Kurzschluss hatten,
wie sich später herausstellte, zur Explosion geführt. Die
Mannschaft kam in eine äußerst prekäre Situation. Eine
sofortige Rückkehr war unmöglich, also steuerte Apollo 13
in Richtung Mond und holte bei einer Umrundung Schwung zurück zur
Erde. Wegen der äußerst knappen Energiereserven wurden die
meisten Systeme abgeschaltet, die Temperatur sank im Raumschiff auf
null Grad Celsius. Erst kurz vor Wiedereintritt in die Erdatmosphäre
stieg die Besatzung vom Mondmodul, das als eine Art Sauerstoffzelt verwendet
worden war, in die Apollokapsel um und nahm die inzwischen eiskalten
Computer in Betrieb. Apollo 13 wasserte schließlich vor 40 Jahren,
am 17. April 1970, im Pazifik und wurde vom Flugzeugträger „Ivo
Jima“ geborgen.