Springerstiefel mit weißen Bändern (Symbol für die
weiße Rasse), die Zahlen 18 (für Adolf Hitler), 28 (für
„Blood and Honour“) sowie 88 (für „Heil Hitler!“),
Jacken von „Alpha Industries“, Blazer mit dem Schriftzug
und den Runen der Firma „Thor Steinar“ und andere Erkennungszeichen
sind Codes für eine rechte Gesinnung. Verboten ist all das nicht.
Problematischer ist es, wenn historische Tatsachen, wie etwa die Existenz
von Vernichtungslagern im zweiten Weltkrieg, in Frage gestellt werden.
Politiker, die Hemmungen haben, sich von der nationalsozialistischen
Ideologie zu distanzieren, flüchten sich in diverse Floskeln. Man
solle die Sachen endlich historisch exakt aufbereiten, heißt es
da in Interviews, oder auch, man habe eben das historische Bild, das
in der Schule vermittelt wurde, übernommen. Ungesagter Nachsatz:
Man muss das alles glauben, weil es so vorgeschrieben wird.
Das Logo der Firma “Thor Steinar” wurde aus zwei Runen
zusammengesetzt. Eine davon, die nach dem nordischen Kriegsgott benannte
Tyr-Rune, steht in der nordi-schen Mythologie für Kampf. Im Nationalsozialismus
fand sie Verwendung im Ab-zeichen der Reichsführerschulen und der
32. SS-Division. Runen sind nicht nur alte germanische Schriftzeichen,
sie sind auch Symbole für die germanische Mythologie bis hin zur
Esoterik. Wer sich in die germanisch-arischen Mythen einlesen will,
kommt an den Autoren Guido von List, Jörg Lanz von Liebenfels und
Hitlers Chefideologen Alfred Rosenberg nicht vorbei. Zentrum der germanischen
Mythologieforschung war die Thule-Gesellschaft, zu der fast alle namhaften
Nazi-Ideologen zumindest ein Naheverhältnis hatten.
Die heutige Thule-Gesellschaft muss sich davon natürlich distanzieren.
Auf ihrer Homepage heißt es dazu: „Unsere Verbundenheit
für ein Reich Deutscher Nation ist bekannt. Dieses Reich wurzelt
nicht im so genannten 3. Reich, wie es manchmal unterstellt wird. Ein
Reich Deutscher Nation wurzelt in der Geschichte der Europäer selbst.“
Ein ganz bestimmter deutschnationaler Code wurde bisher übersehen.
Er zielt auf jüdische Wissenschaftler. Da in bürgerlichen
jüdischen Familien höhere Bildung traditionell gepflegt wurde
und wird, ist es kein Zufall, dass es viele berühmte jüdische
Schriftsteller, Musiker und Naturwissenschaftler gibt. In den Büchern
Alfred Rosenbergs („Blut und Ehre“ und andere) werden Juden
wie Albert Einstein systematisch beschimpft, weswegen Einstein und andere
Juden in nationalen Kreisen bis heute als Feindbild gepflegt werden.
Schlichte Germanen halten daher nicht nur die Existenz von Vernichtungslagern,
sondern auch Theorien jüdischer Forscher für antideutsche
Verschwörungen.