Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 2009

Die Gedankenfreiheit ist die einzig wahre und die größte Freiheit, die der Mensch erreichen kann.
(Maxim Gorki)


21. November 2024


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PAUL DIRAC


Paul Adrien Maurice Dirac wurde 1902 in Bristol (Großbritannien) geboren. Sein Vater war Schweizer, seine Mutter Engländerin. Paul Dirac erlebte durch den überstrengen Vater eine harte Kindheit. Er studierte zunächst Elektrotechnik, später Mathematik und gelangte schließlich zur Quantenphysik.

In Cambridge lernte Dirac die Atomtheorie von Niels Bohr kennen, worauf er einige theoretische Abhandlungen darüber verfasste. Später widmete er sich den Publikationen des deutschen Physikers Werner Heisenberg. Dirac vertiefte sich so intensiv in die bedeutendsten Arbeiten der Quantenphysik, dass er wichtige Verallgemeinerungen entdeckte. In den Zwanzigerjahren des 20. Jahrhunderts wusste niemand, wie man sich die Entstehung von Molekülen erklären konnte. Diracs Elektronentheorie lieferte entscheidende Hinweise zur Lösung dieser Frage. Seine Theorie führte auch zum Hinweis, dass es neben dem Elektron ein positiv geladenes Antiteilchen geben müsse, was 1932 bestätigt wurde, als der Amerikaner Carl Anderson das Positron entdeckte. Damit gilt Dirac als erster Physiker, der die Existenz von Antimaterie vorhersagte. 1933 teilte sich Dirac den Physiknobelpreis mit dem Österreicher Erwin Schrödinger. Dirac, der den gleichen Lehrstuhl in Cambridge innehatte, wie vor ihm Isaac Newton und nach ihm Stephen Hawking, war in vielfacher Hinsicht richtungweisend. Er schuf den Begriff des „Bosons“, erfand und formulierte Definitionen, die heute in der Hochenergiephysik verwendet werden und schrieb erste Abhandlungen über eine Quantenphysik der Schwerkraft.

Dirac war alles andere als redselig. Wenn man ihn etwas fragte, gab er die kürzestmögliche Antwort. Ein Journalist fragte einmal, ob man den Gegenstand seiner quantenphysikalischen Forschungen in wenigen Worten erklären könne. Dirac antwortete nur mit „nein“. Die Frage, ob er ins Kino gehe, beantwortete er einmal mit „ja“. Die nachfolgende Frage „wann?“ quittierte er mit „1920, vielleicht wieder 1930“. Nach einer Vorlesung pflegte Dirac zu verkünden: „Noch Fragen?“ Ein Student sagte einmal, dass er den Zusammenhang zwischen zwei Gleichungen nicht verstanden habe. Darauf Dirac: „Das war keine Frage, sondern eine Feststellung.“

Der große Physiker Carl Friedrich von Weizsäcker zitierte anlässlich Diracs Tod Goethe: „Bilde, Künstler, rede nicht!“ Wissenschaft, meinte von Weizsäcker sinngemäß, ist eine Kunstform, und Kunst redet nicht lange herum, sie führt vor. In diesem Sinne war Dirac ein wortkarger Künstler der Wissenschaft. Der große Schweiger Paul Dirac starb vor 25 Jahren, am 20. Oktober 1984 in Tallahassee (Florida).




© 2009 Rudolf Öller, Bregenz


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Helden der Wissenschaft:
Roger Penrose
(* 1931)
berechnete gemeinsam mit Stephen Hawking die Verteilung von Masse und Energie im Universum und bewies die Existenz von Schwarzen Löchern.


Rudolf Oeller:

Typhon District

Thriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die Gott gründlich ins Handwerk pfuscht und dabei zugrunde geht.
Europa Verlagsgruppe. ISBN 9791220149914

Alles beginnt mit einer harmlosen Untersuchung: Als Ben, ein Molekularbiologe, um Hilfe gebeten wird, weil die Schimpansenweibchen im Zoo keinen Nachwuchs bekommen, ahnt er noch nicht, dass seine Welt bald aus den Fugen geraten wird. Die Ursache der Zeugungsunfähigkeit ist nämlich eine Chromosomenmutation der Affendamen, und die bringt seinen Chef auf eine folgenreiche Idee. So entsteht das unter Verschluss gehaltene Projekt Typhon District, benannt nach einem Hybridmonster aus der Mythologie. Erst allmählich kommen bei Ben und seinem internationalen Team Zweifel auf. Doch da sind sie bereits tief in einem Strudel von Geld und Machtgier, Manipulation und Skrupellosigkeit gefangen. Nicht nur ihre eigenen Leben sind bedroht. Als sie das bemerken, ist es bereits zu spät.

Das Buch ist sowohl im Handel als auch im Internet erhältlich.