Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 2008

Als ich aus der Zelle durch die Tür in Richtung Freiheit ging, wusste ich, dass ich meine Verbitterung und meinen Hass zurücklassen musste, oder ich würde mein Leben lang gefangen bleiben.
(Nelson Mandela)


21. Dezember 2024


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SCHÖNE BESCHERUNG


Das Trauerspiel begann vor einigen Jahren mit schlechten PISA-Resultaten. Die internationale OECD-Vergleichsuntersuchung „PISA“ (Programme for International Student Assessment - Programm zur internationalen Schülerbewertung) hatte für Österreich nur durchschnittliche Ergebnisse gebracht. „Jetzt geben wir so viel für die Bildung aus, aber unsere Lehrer, diese Nieten, lassen unsere Jungen verblöden“, das war der Grundtenor des endzeitlichen Jammers, der durchs Land hallte. Besonders laut dröhnte der genügsame Intellekt aus der ideologischen Ecke, in der man das Heil in der Gesamtschule zu erkennen glaubt.

Was wurde da nicht an Spott und schwülstiger Sorge einer verunsicherten Bevölkerung aufgetischt. Der zaghafte Ruf, man möge bitte differenzieren, verhallte zunächst ungehört, doch die Sonne brachte es an den Tag. Als bekannt wurde, dass alle PISA-Resultate nach der Größe der Städte aufgeschlüsselt werden können (Millionenstädte, Städte über 100.000 Einwohner usw.) tauchte ein überraschender Blickwinkel auf. (Da wir PISA-getesteten Österreicher mutmaßlich halbgebildet sind, sollte eine Information angefügt werden: Österreich beherbergt nur eine Millionenstadt.) Deren PISA-Resultate waren kläglich. „Peinlich“ ist da schon ein Hilfsausdruck. Städte wie Graz, Linz, Salzburg und Innsbruck erbrachten im Gegensatz dazu hervorragende Ergebnisse. Die einen haben’s verbockt, die anderen nicht.

Nun gab es einen Nachschlag. Zwei weitere Studien PIRLS (Progress in International Reading Literacy Study) und TIMSS (Trends in International Mathematics and Science Study) zeigten hinsichtlich Lesefähigkeiten und Sachkenntnisse nur durchschnittliche Ergebnisse für Österreichs Volksschüler. Das eigentlich Interessante an den Studien waren aber auch hier die erheblichen regionalen Unterschiede. Unsere Volksschulen bilden eine klassische Gesamtschule, worin liegt die Ursache dieser enormen Streuung? Die Schrecksekunde der überrumpelten Bildungsexperten dauert immer noch an.

Auch ideologisch ausstaffierte Zeitgenossen sind mitunter lernfähig. PISA-Großmeister Günter Haider hat verkündet, die Ursachen des Erfolgs der besten PISA-Schulen sollten erforscht werden. Unterrichtsministerin Claudia Schmied meinte sogar, man müsse jetzt an vielen Rädern drehen. Hat sich das Christkind gar unserer Bildungspolitiker erbarmt und anlässlich des Weihnachtsfestes Hirn vom Himmel geschmissen? Die Hoffnung stirbt zuletzt, sagt man, doch keine Hoffnung ist ohne Haken. Das aktuelle Schlagwort heißt „Bildungsstandard“. Dieses Wort, das im Grunde ein Widerspruch in sich ist, verheißt nichts Gutes. Demnächst mehr.




© 2008 Rudolf Öller, Bregenz


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Helden der Wissenschaft:
Ejnar Hertzsprung
(1873-1967)
begründete mit Hilfe des Hertzsprung-Russel-Diagramms die moderne Kosmologie.


Rudolf Oeller:

Typhon District

Thriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die Gott gründlich ins Handwerk pfuscht und dabei zugrunde geht.
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Alles beginnt mit einer harmlosen Untersuchung: Als Ben, ein Molekularbiologe, um Hilfe gebeten wird, weil die Schimpansenweibchen im Zoo keinen Nachwuchs bekommen, ahnt er noch nicht, dass seine Welt bald aus den Fugen geraten wird. Die Ursache der Zeugungsunfähigkeit ist nämlich eine Chromosomenmutation der Affendamen, und die bringt seinen Chef auf eine folgenreiche Idee. So entsteht das unter Verschluss gehaltene Projekt Typhon District, benannt nach einem Hybridmonster aus der Mythologie. Erst allmählich kommen bei Ben und seinem internationalen Team Zweifel auf. Doch da sind sie bereits tief in einem Strudel von Geld und Machtgier, Manipulation und Skrupellosigkeit gefangen. Nicht nur ihre eigenen Leben sind bedroht. Als sie das bemerken, ist es bereits zu spät.

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