Welt der Naturwissenschaften
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DIABETESEPIDEMIE |
USA-Urlauber, die erstmals amerikanischen Boden betreten, kommen aus dem Staunen nicht heraus. Nicht nur die Zahl der Übergewichtigen ist beachtlich, sondern auch das Erscheinungsbild der Dicken. Viele Amerikaner sind dermaßen beleibt, dass sie kaum noch richtig gehen können und dabei schnauben wie eine reparaturbedürftige Dampflok. Experten sind besorgt und sprechen bereits von einer drohenden Typ 2-Diabetesepidemie. Unter Diabetes versteht man eine Störung des Zuckerhaushaltes, was einen erhöhten Zuckergehalt im Blut zur Folge hat. Ein gesunder Körper baut überschüssigen Zucker durch Verbrennung rasch ab oder baut ihn chemisch um und legt ihn als Depot in der Leber ab. Kann der Zucker nicht ausreichend abgebaut werden, entfaltet er eine zerstörerische Wirkung auf so gut wie alle inneren Organe. Man unterscheidet verschiedene Typen von Diabetes. Typ 1 ist genetisch bedingt. Man vermutet, dass es mindestens 20 verschiedene Gene gibt, die jeweils Diabetes Typ 1 hervorrufen können. Beim Typ 2 ist das Hormon Insulin, das beim Zuckerabbau eine Rolle spielt, zwar vorhanden, kann aber seine Wirkung nicht entfalten. Früher trat diese Krankheit erst ab der Lebensmitte auf und hieß daher „Altersdiabetes“. In der Zwischenzeit erkranken immer mehr Jugendliche, es hat sich somit die Bezeichnung „Typ 2“ durchgesetzt. Es gibt noch andere Diabetes-Typen, die durch Krebs, Hormonstörung, Vergiftung usw. hervorgerufen werden können. Diabetes Typ 2 ist eine Zivilisationserkrankung. Als Hauptursachen gelten Fettleibigkeit und Bewegungsmangel. Die Erkrankten gelangen in einen Teufelskreis. Sie fühlen sich müde und leiden häufig unter einem Hungergefühl. Weiterer Bewegungsmangel und vermehrte Nahrungsaufnahme sind die Folge. Die meisten Erkrankten könnten sich problemlos selbst heilen, wenn sie mehr Bewegung machten, denn dadurch gewinnen die Zellen die Aufnahmefähigkeit für Insulin zurück. Gerade diese Alltagsbewegungen jedoch werden uns Zivilisationsbürgern systematisch abgewöhnt. Rolltreppen, Lifte, Fernsehen, Internet, Drive in bei Mc Donalds, Cash in bei amerikanischen Banken - die Leute stehen, sitzen oder fahren nur noch herum. Amerikanische Statistiker haben nachgerechnet: Die Zahl der Dicken in den USA steigt kontinuierlich an. Wenn der Trend wie bisher weiterläuft, dann ist im Jahr 2050 jeder Amerikaner übergewichtig. Auch dann, wenn diese Prognose nicht zu 100 Prozent eintreten sollte, tappt Amerika in eine gigantische Fettfalle. Das Übergewicht und die daraus resultierende Diabetesepidemie wird Zigmillionen Amerikaner in die Frührente schicken. Europa hinkt zeitlich nach, hat aber den gleichen Weg beschritten. |
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