Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 1996

Die Gedankenfreiheit ist die einzig wahre und die größte Freiheit, die der Mensch erreichen kann.
(Maxim Gorki)


21. November 2024


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S.E.T.I.

Im Jahre 1977 wurde in den USA das Projekt " S.E.T.I. " als eines der größten Verschwendungen von Steuergeldern mit dem zweifelhaften Preis des "goldenen Vlies" ausgezeichnet. In der Folge stoppte der Kongreß dieses Vorhaben.

S.E.T.I. bedeutet "Search for Extraterrestrical Intelligence" (Suche nach außerirdischer Intelligenz). Mit Hilfe von S.E.T.I. versucht die NASA seit Jahren, die Existenz von außerirdischem Leben nachzuweisen. Nachdem das Projekt vorübergehend gestoppt worden war, stellte die NASA im Jahre 1983 1,5 Millionen Dollar für einen Mehrkanalanalysator bereit. Mit diesem technischen Herzstück wurde die 2. Runde des Projekts gestartet. 74000 Radiokanäle konnten dabei gleichzeitig abgehört und analysiert werden.

Die Befürworter und Kritiker von S.E.T.I. lieferten sich im Laufe der Jahre erbitterte Fehden in Form von öffentlichen Stellungnahmen und Eingaben beim US-Kongress.

Am 12. Oktober 1993 begann die NASA ein neues technisch verbessertes Such-Programm. Weil das Universum unvorstellbar groß ist, wurden "nur" ungefähr 800 Sterne innerhalb von ca. 80 Lichtjahren Entfernung ausgewählt und mit Radioteleskopen abgehört. Man muß bedenken, daß ein Radiosignal eines 80 Lichtjahre entfernten Sterns - eine winzige Entfernung im Universum - 80 Jahre benötigt um zur Erde zu gelangen. Eine Botschaft hätte während des ersten Weltkrieges abgesendet werden müssen um heute bei uns empfangen zu werden. Damals existierte noch nicht einmal unsere Republik. Absurde Signallaufzeiten ergeben sich bei Sternen mit einer Entfernung von etwa 1000 Lichtjahren. Ein heute zu erwartendes Radiosignal hätte dort vor 1000 Jahren, also bei der ersten Erwähnung Österreichs ("Ostarichi") abgeschickt werden müssen.

Auftrieb hat S.E.T.I. übrigens nicht etwa durch den weltweit rapide steigenden UFO- und Alien-Aberglauben oder den Film "Independence Day" erhalten sondern durch Entdeckungen mit Hilfe des Weltraumteleskops Hubble. Die Existenz von anderen zum Teil noch sehr jungen Planetensystemen konnte nämlich dank Hubble in unserer Milchstraße kürzlich erstmals nachgewiesen werden.

Für die UFO- und aliengläubigen Menschen ist es erwiesen, daß außerirdische Wesen unseren Planeten besucht haben und heute noch unter uns wohnen. Allerlei phantastische Geschichten werden dabei kolportiert. Die Wissenschaft hat indessen bis heute keinen sicheren Nachweis für die Existenz intelligenten außerirdischen Lebens erbringen können. Die Suche geht mit Hilfe von S.E.T.I. und Hubble weiter, obwohl sich die Wissenschaftler darüber einig sind, daß ein "Treffer" äußerst unwahrscheinlich ist.


Science online

© 1996 Rudolf Öller, Bregenz


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Helden der Wissenschaft:
Roger Penrose
(* 1931)
berechnete gemeinsam mit Stephen Hawking die Verteilung von Masse und Energie im Universum und bewies die Existenz von Schwarzen Löchern.


Rudolf Oeller:

Typhon District

Thriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die Gott gründlich ins Handwerk pfuscht und dabei zugrunde geht.
Europa Verlagsgruppe. ISBN 9791220149914

Alles beginnt mit einer harmlosen Untersuchung: Als Ben, ein Molekularbiologe, um Hilfe gebeten wird, weil die Schimpansenweibchen im Zoo keinen Nachwuchs bekommen, ahnt er noch nicht, dass seine Welt bald aus den Fugen geraten wird. Die Ursache der Zeugungsunfähigkeit ist nämlich eine Chromosomenmutation der Affendamen, und die bringt seinen Chef auf eine folgenreiche Idee. So entsteht das unter Verschluss gehaltene Projekt Typhon District, benannt nach einem Hybridmonster aus der Mythologie. Erst allmählich kommen bei Ben und seinem internationalen Team Zweifel auf. Doch da sind sie bereits tief in einem Strudel von Geld und Machtgier, Manipulation und Skrupellosigkeit gefangen. Nicht nur ihre eigenen Leben sind bedroht. Als sie das bemerken, ist es bereits zu spät.

Das Buch ist sowohl im Handel als auch im Internet erhältlich.