MURPHY'S GESETZ
(1) Grundlagen
Der Vorfall ereignete sich angeblich 1949 in Edwards Air Force Base, Muroc,
California. Col. J.P. Stapp machte Bruchversuche auf dem freien Platz. Mit von
der Partie war ein Capt. Ed Murphy, ein Entwicklungsingenieur vom Wright Field
Aircraft Labor. Als ein Arbeiter beim Verdrahten eines Energiewandlers einen
Fehler machte, meinte Ed Murphy dazu: "Wenn es eine Möglichkeit gibt,
etwas falsch zu machen, dann wird er es tun." So entstand der Begriff "Murphy's
Law".
Diese "Gesetze" von Murphy stammen von verschiedenen Autoren aus dem Internet
und dem internationalen Fidonet. Es handelt sich um eine Sammlung, die im Laufe
der Jahre nach und nach angewachsen ist.
1.1 (Grundgesetz) Wenn etwas schiefgehen kann, dann wird es schiefgehen.
1.2 Alles geht auf einmal schief.
1.3 Nichts ist so leicht, wie es aussieht.
1.4 Die Natur ergreift immer die Partei des versteckten Fehlers.
1. 5 Wenn man feststellt, daß es drei Möglichkeiten gibt, die einen
Vorgang schiefgehen lassen können und man diese ausschaltet, entstehen
automatisch drei neue Möglichkeiten.
1.6 Lächle, denn morgen ist alles noch viel schlimmer.
1.7 Wenn ein Experiment gelingt, dann ist vorher etwas schiefgegangen.
1.8 Wenn etwas scheinbar nicht schiefgegangen ist, dann ist es vermutlich doch
schiefgegangen. Es sieht nur richtig aus.
1.9 Fast alle Dinge werden ständig schlimmer.
1.10 Die Abkürzung ist die längste Verbindung zwischen zwei Punkten.
1.11 Früher oder später wird immer das Allerschlimmste passieren.
1.12 Sobald man etwas erwähnt:
a) wenn es gut ist, geht es vorüber. b) wenn es schlecht ist, passiert
es.
1.13 Negative Erwartungen ergeben negative Ergebnisse, Positive Erwartungen
ergeben negative Ergebnisse.
1.14 Alles was gut beginnt, endet schlecht. Alles was schlecht beginnt, endet
furchtbar.
(2) Technische Praxis
2.1 Wenn ein Projekt n Komponenten verlangt, dann werden maximal n-1 Komponenten
auf Lager sein.
2.2 Jeder Draht, in bestimmter Länge geschnitten, wird zu kurz sein.
2.3 Einheiten werden stets in den am wenigsten gebräuchlichen Bezeichnungen
angegeben. z.B. Geschwindigkeit in Doppelzoll pro Viertelwoche oder Dichte in
Achtelunzen pro Drittelgallone.
2.4 Ein Transistor, geschützt durch eine Sicherung, wird diese Sicherung
schützen indem er zuerst durchbrennt.
2.5 Jede Berechnung, in die sich ein Fehler einschleichen kann, wird auch einen
haben.
2.6 Jeder Fehler in einer Berechnung wird sich in die Richtung des größtmöglichen
Schaden bewegen.
2.7 Teile, die in einer bestimmten Reihenfolge nicht montiert werden können,
werden so montiert sein.
2.8 Angaben eines Herstellers über die Leistungen müssen mit dem
Faktor 0,2 bis maximal 0,5 multipliziert werde.
2.9 Lieferversprechungen eines Herstellers müssen mit dem Faktor 2 bis
10 multipliziert werden.
2.10 Garantieleistungsklauseln werden mit der Bezahlung der Rechnung ungültig.
2.11 Ein Fehler tritt erst dann auf, nachdem die letzte Kontrolle durchlaufen
worden war.
(3) Computer-Murphologie
3.1 Jedes fertige Programm, das läuft, ist veraltet.
3.2 Wenn ein Programm nützlich ist, muss es geändert werden.
3.3 Wenn ein Programm nutzlos ist, muss es dokumentiert werden.
3.4 Jede Programmentwicklung wächst so lange, bis es die Fähigkeiten
des Programmierers übertrifft, der es weiterführen muss.
3.5 Erst wenn ein Programm mindestens 6 Monate läuft, wird der katastrophale
Fehler entdeckt werden.
3.6 Programmiere ein System, das selbst ein Irrer anwenden kann, und so wird
es auch nur ein Irrer anwenden wollen.
3.7 Ein sorglos geplantes Projekt dauert sechsmal so lange als erwartet. Ein
sorgfältig geplantes Projekt nur dreimal so lange.
3.8 Jeder Programmierer programmiert stets so lange bis der ihm zur Verfügung
stehende Speicher aufgebraucht ist.
3.9 Der Fehler befindet sich immer in der Routine, die niemals getestet wurde.
3.10 Fluchen ist die einzige Sprache, die alle Programmierer wirklich beherrschen.
(4) Hierarchien u. Organisationen
4.1 Die einzig wichtige Information in einer Hierarchie ist: Wer darf was wissen?
4.2 In jeder Organisation gibt es eine bestimmte Anzahl von Positionen, die
mit Versagern besetzt werden müssen. Folge: Sobald ein Versager aus einer
Organisation ausscheidet, muss ein neuer eingestellt werden.
4.3 Was dir auf einer Ebene eine Belobigung einbringt, bringt dich auf einer
anderen um.
4.4 Wenn zwölf Leute die Arbeit von einem machen, ist das ein Ausschuss.
4.5 Jedes einfache Problem kann unlösbar gemacht werden, wenn man genügend
viele Konferenzen darüber abhält.
4.6 Sobald die Methode, mit der das Projekt ruiniert werden kann, endlich vorgestellt
wird, wird sie unweigerlich als vernünftige Lösung begrüsst werden.
4.7 Sobald das Projekt ruiniert ist, werden alle, die den falschen Weg unterstützt
haben, ohne Skrupel erklären: "Ich wünschte, ich hätte meine
Bedenken gleich damals geäussert."
4.8 Wer alle Kommissionen grundsätzlich ablehnt, wird gezwungen, den Vorsitz
zu übernehmen.
4.9 Sag nein, dann beginne mit den Verhandlungen.
4.10 Durcheinander schafft offene Stellen.
(5) Politiker
5.1 Wenn die Tatsachen gegen dich sprechen, dann berufe dich auf das Gesetz.
Wenn die Gesetze gegen dich sprechen, dann berufe dich auf die Tatsachen. Wenn
Tatsachen und Gesetze gegen dich sprechen, dann schrei und schimpfe so laut
du kannst.
5.2 Wenn ein Politiker eine Idee in die Tat umsetzen will, dann hat er sie
falsch verstanden.
5.3 Jeder amerikanische Kreuzzug endet als krummes Geschäft.
5.4 Die Zahl der zurückgelegten Flugkilometer ist direkt proportional
zur Unfähigkeit des Kandidaten. (Folge: Jet lag akkumuliert sich).
5.5 Ein guter Slogan kann jegliches Denken 50 Jahre lang aufhalten.
5.6 Traue nie einem Informanten, der nie etwas Falsches berichtet.
5.7 Wenn deine Fakten nicht stimmen, dann führt unbestechliche Logik unweigerlich
zu einem falschen Egebnis. Nur ein paar Denkfeher geben dir dann noch die Chance,
wenigstens zufällig richtig zu liegen.
5.8 Wenn man genügend viele Gutachten bestellt, kann man sich jede Meinung
von einem Fachmann bestätigen lassen.
5.9 Spekuliere als Politiker nie über Dinge, die man auch genau wissen
kann. 5.10 Trau nur denen, die genausoviel zu verlieren haben wie du, wenn es
nicht klappt.
(6) Wissenschaften
I. Einteilung:
6.1 Ist es grün oder schlängelt sich, dann ist es Biologie.
6.2 Wenn es stinkt, ist es Chemie.
6.3 Wenn es nicht funktioniert, ist es Physik.
6.4 Wenn man es nicht versteht, ist es Mathematik.
6.5 Wenn es unlogisch ist, ist es Philosophie, Psycholoanalyse oder Theologie.
6.6 Wenn es nur so strotzt vor Halbwahrheiten, dann ist es Statistik.
II. Praxis:
6.8 Man muss ein Idiot sein um das Werk eines anderen Idioten referieren zu
können.
6.9 Die interessantesten Experimentalergebnisse treten nur einmal auf.
6.10 Die Wiederholung eines Experiments bestätigt gar nichts.
6.11 Der Unterschied zwischen den Naturgesetzen und Murphys Gesetzen liegt
darin, dass man bei den Naturgesetzen sicher sein kann, dass alles immer nach
der gleichen Methode schiefgeht.
6.12 Die Natur belügt dich immer solange es geht.
6.13 Die grundlegenden Bausteine der Materie kommen in der Natur nicht vor.
6.14 Verwechsle nie das Modell mit der Realität! (Merksatz: Versuche nie
die Speisekarte zu essen).
6.15 Bestreite die letzte Erkenntnis auf der Liste.
6.16 Füge deine Erkenntnis hinzu.
6.17 Gib die Liste weiter.
6.18 Ausnahmen sind immer zahlreicher als Regeln.
6.19 Von allen anerkannten Ausnahmen gibt es Ausnahmen.
6.20 Wenn man alle Ausnahmen im Griff hat, erinnert sich niemand mehr an die
Regeln, für die diese Ausnahmen gegolten haben.
6.21 Alles was in Klammern steht, kann man ignorieren.
6.22 In der Wissenschaft gibt es keine Antworten, nur Qürverweise.
(6A ) Konstruktionslehre
6.23 Mach es zu gross und hau so lange drauf, bis es passt.
6.24 Wenn man jemandem zeigen will, dass eine Maschine nicht funktioniert,
dann tut sie es.
6.25 Jeder der etwas herstellt wäre der letzte, der es benutzt.
6.26 Wenn etwas nicht funktioniert, dann mach es grösser. (Je grösser
das Ausmass, umso weniger fällt es auf, dass es nicht funktioniert.)
6.27 Nichts ist so dauerhaft wie ein Provisorium.
6.28 Was man nicht zerlegen kann, fällt früher oder später von
selbst auseinander.
6.29 Etwas dort wegnehmen, wohin es gehört, erfordert weniger Energie,
als es wieder an Ort und Stelle zu bringen.
6.30 Wenn man etwas oft genug auseinander nimmt und wieder zusammensetzt, hat
man schliesslich zwei davon.
6.31 Maschinen funktionieren meist besser, wenn man sie einschaltet.
6.32 Wenn es die "letzte Minute" nicht gäbe, würde überhaupt
nichts erledigt.
6.31 Wenn man eine Konstruktion versteht, dann ist sie veraltet.
6.32 Alles was man ändern kann, wird so lange verändert, bis es zu
spät ist um noch etwas ändern zu können.
(7) Im Büro
7.1 Wenn alles andere versagt, versuch es mal mit dem Vorschlag des Chefs.
7.2 Wenn du zwei Anweisungen erhältst, die sich widersprechen, dann befolge
beide.
7.3 Sobald du dich niedersetzt um eine heisse Tasse Kaffee zu trinken, wird
der Chef etwas von dir verlangen, was solange dauert, bis der Kaffee kalt ist.
7.4 Wenn etwas vetraulich ist, bleibt es versehentlich im Fotokopierer.
7.5 Der allerletzte Termin liegt eine Woche hinter dem letzten.
7.6 Wenn du es ordentlich ablegst, weisst du genau, wo es ist, aber du wirst
es nie brauchen.
7.7 Wenn du es nicht ordentlich ablegst, wirst du es nicht finden aber täglich
fragt dich jemand danach.
7.8 Verhandle nie vor 10 Uhr und nie nach vier Uhr: Vor zehn Uhr denken Sie,
du bist zu eifrig, nach vier Uhr denken sie, du bist verzweifelt.
7.9 Wenn du jemandem einen Gefallen tust, dann gehört dies sofort zu deinem
Job.
7.10. Es ist schwierig sich wie ein Adler in die Lüfte zu erheben, wenn
man von lauter Mastgänsen umgeben ist.
(8) Alltags-Murphologie
8.1 Immer wenn du an die Reihe kommst, werden die Regeln geändert.
8.2 Je früher man zurückfällt, desto mehr Zeit hat man zum Aufholen.
8.3 Allradantrieb bedeutet, dass man erst dort steckenbleibt, wo der Abschleppwagen
nicht hinkommt.
8.4 Je kälter der Röntgentisch, dest weiter muss man sich ausziehen.
8.5 Wenn du gerade beim Giessen bist, fängt es zu regnen.
8.6 Die Windgeschwindigkeit steigert sich direkt proportional zu den Kosten
für die neuen Frisur deiner Frau.
8.7 Ärzte können ihre Fehler begraben, aber ein Architekt kann dir
nur raten, Efeu zu pflanzen.
8.8 Deine Bemühungen, einen zerbrechlichen Gegenstand in letzter Sekunde
zu fangen, werden unweigerlich grössere Zerstörungen anrichten, als
wenn du ihn hättest fallen lassen, ohne dich darum zu kümmern.
8.9 Überall gibt es fünf Elemente: Feuer, Wasser, Luft, Erde und
Stupidität.
8.10 Zwei Dinge sind unendlich: Das Weltall und die menschliche Blödheit.
Beim Weltall zweifelt die Wissenschaft allerdings noch.
(9) Hierarchien
9.1 In jedem von Menschen geführten Unternehmen sucht sich die Arbeit
die niedrigste Stufe der Hierarchie.
9.2 Die Organisation jeder Bürokratie ist wie ein Abwasserbecken: Die
grossen Brocken werden immer nach oben gespült.
9.3 Macht neigt dazu, Beschäftigungen an solche zu vergeben, die nicht
in der Lage sind, sie auzuführen.
9.4 In einer hierarchischen Organisation ist das Durcheinander umso grösser,
je höher die Stufe.
9.5 Diejenigen, die etwas können, tun es.
9.6 Diejenigen, die nichts können, unterrichten es.
9.7 Diejenigen, die es weder tun noch unterrichten können, verwalten es.
9.8 Der Mann, der lächelt, wenn etwas schiefgeht, hat an jemanden gedacht,
den er verantwortlich machen kann.
9.9 Technologie wird von 2 Menschentypen beherrscht:
9.10 Von denjenigen, die begreifen, was sie nicht verwalten ...
9.11 ... und von denjenigen, die verwalten, was sie nicht begreifen.
9.12 Ein Idiot in einer hohen Stellung ist wie ein Mann auf dem Gipfel eines
hohen Berges: Alles erscheint ihm klein, und er wirkt auch auf jeden klein.
9.13 Das unvermeidliche Ergebnis von verbesserten und erweiterten Mitteilungen
zwischen verschiedenen Stufen einer Hierarchie ist ein unermesslich wachsendes
Gebiet von Missverständnissen.
9.14 Jeder Befehl, der missverstanden werden kann, wird automatisch missverstanden.
(10) Haushalt und Konsum
10.1 Die größte Attraktion für die Suppe ist eine saubere Krawatte.
10.2 Der pingeligste Gast kriegt immer die angeschlagene Tasse, das Haar in
der Suppe und das Glas mit dem Lippenstift dran.
10.3 Die Papiertüte die platzt, ist die mit dem Whiskey und den Eiern
drin.
10.4 Angeschlagenes Geschirr zerbricht nie.
10.5 Das Haustier ist immer auf der falschen Seite der Türe.
10. 6 Wenn du das Radio andrehst, wirst du immer die letzten Takte deines Lieblingsliedes
hören.
10.7 Das Buch, für das du gestern Euro 29,95 bezahlt hast, kommt morgen
als Taschenbuch zu Euro 5,90 raus.
10.8 Wenn draufsteht "Für alle Grössen", dann passt es
niemandem.
10. 9 Je mehr etwas kostet, desto weiter muss man es zur Reparatur schicken.
10.10 Was du dir leisten kannst, willst du nicht haben.
10.11 Das Ding, das du möchtest, gibt es nie im Schlussverkauf.
10.12 Investiere niemals in etwas, das frisst.
10.13 Vom Fussboden kann man nicht fallen.
10.14 Kinder brauchen etwa drei Jahre um Gesetz 10.13 zu kapieren.
(11) Soziologie und Ethologie
11.1 Zölibat ist nicht erblich.
11.2 Schönheit mal Gehirn ist konstant.
11.3 Dringendes Bedürfnis ist die Mutter fremder Bettgenossen.
11.4 Schönheit ist nur oberflächlich, aber Hässlichkeit geht
durch und durch.
11.5 Die ethische Gesamtmenge in einem System ist immer konstant. Jede Verringerung
in einer Richtung hat eine Zunahme in eine andere Richtung zur Folge. (Die Abnahme
von Arbeitslosigkeit und Armut wird von einer Steigerung bei Mord und Umweltverschmutzung
begleitet).
11.6 Die Summer der Intelligenz auf unserem Planeten ist konstant, aber die
Bevölkerung wächst.
11.7 Niemand versteht oder kümmert sich um das, was irgendjemant tut.
11.8 Werde nicht sauer! Rechne ab! (Merksatz: Eine Smith & Wesson übertrumpft
4 Asse).
11.9 Freunde kommen und gehen, Feinde sammeln sich an.
10.10 Indem man sich einen Feind macht, tut man einem anderen einen Gefallen.
11.11 Menschen und Nationen werden sich vernünftig verhalten, wenn alle
anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind.
11.12 Jeder sollte an etwas glauben. Ich glaube, ich hol mir noch'n Bier aus
dem Kühlschrank.
(12) Nochmals Konsum
12.1 Wenn es gut ist, wird es abgeschafft.
12.2 Wenn es passt, ist es hässlich.
12.3 Eine 60-Tage-Garantie garantiert dafür, dass sich das Produkt am
61. Tag selbst zerstört.
12.4 Jedes Stück, das mit NEU und/oder VERBESSERT beschriftet ist, ist
es nicht.
12.5 Jedes Etikett NEU und/oder VERBESSERT bedeutet eine Preiserhöhung.
12.6 Der DM-Test über einen gekauften Artikel erscheint drei Tage nachdem
Du den Artikel gekauft hast.
12.7 Der Artikel, denn du gekauft hast, wird mit NICHT EMPFEHLENSWERT bewertet.
12.8 Der andere, den du wegen des geringeren Preises nicht genommen hast, wird
mit SEHR EMPFEHLENSWERT bewertet.
12.9 Wenn es dir gefällt, dann haben sie es nicht in Deiner Grösse.
12.10 Wenn es dir gefällt und es passt, dann kannst du es dir nicht leisten.
12.11 Wenn es dir gefällt, passt und du es dir leisten kannst, dann fällt
es beim ersten Tragen auseinander.
12.12 Die angenehmsten Dinge verursachen Krebs bei Labormäusen und sind
unverschämt hoch besteuert.
(13) Vorgesetzte u. andere Nieten
13.1 Wenn ein Vorgesetzter erst anfängt zu denken, verliert er die Übersicht.
13.2 Verantwortung hat nichts mit Kompetenz zu tun.
13.3 Die Beamten, die man am wenigsten brauchen kann, stehen am weitesten oben.
13.4 Die Unfähigkeit eines Vorgesetzten zeigt sich darin, dass er noch
nicht einmal die Probleme zu lösen vermag, die man ohne ihn gar nicht hätte.
13.5 Wenn der allerdümmste Beamte des Hauptamtes in die Personalabteilung
versetzt wird, steigt in beiden Abteilungen der durchschnittliche Intelligenzquotient.
13.6 Operative Hektik ersetzt geistige Windstille (Merksatz: Auch Panik lässt
keine geistigen Flügel wachsen).
13.7 Die Aufgabe eine Behördenleiters besteht darin, Zufall durch Irrtum
zu ersetzen.
13.8 Die Tätigkeit eines Behördenleiters ist beschränkt. Sie
beschränkt sich darauf, seine Mitarbeiter zu demotivieren.
13.9 Ein Amtsleiter besitzt nichts ausser Unkenntnis, aber die verteidigt er
leidenschaftlich.
13.10 Jedermann kann sich dumm stellen, aber ein Amtsleiter wirkt meist überzeugender.
13.11 Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben. Man muss auch unfähig
sein, sie auszudrücken.
13.12 Es ist verdammt hart, eine Niete zu sein.
13.13 Um sich keine Meinung zu bilden, benötigt ein Amtsleiter mindestens
einen Arbeitstag.
13.14 Da er nicht weiss, was er macht, weiss er auch nicht, was er falsch macht.
13.15 Was der Untergebene Entscheidungsschwäche nennt, nennt der Vorgesetzte
Flexibilität.
(14) Noch'n Vorgesetzter
14.1 Delegieren heisst Macht verlieren.
14.2 Wälze Fehler ab.
14.3 Ziehe Erfolge an dich.
14.4 Von unfähigen Untergebenen soll man sich nicht trennen. Man braucht
sie als Sündenböcke.
14.5 Die Qualität eines Beamten wird nicht danach bemessen, wie viele
Akten er abschliesst, sondern wie viele er anlegt.
14.6 Du kannst nie so alt werden wie du Überstunden abgerechnet hast.
14.7 In einer Amtsbesprechung wartet man am besten auf den Standpunkt des Vorgesetzten.
(Vorausgesetzt er hat einen und vorausgesetzt er kann diesen überhaupt
formulieren).
14.8 Die Pflichterfüllung eines Beamten ist mit seiner Anwesenheit erschöpft.
14.9 Wer kriecht
kann nicht stolpern.
14.10 Die Erfolge finden immer an der Spitze einer Hierarchie statt. Die Misserfolge
am anderen Ende.
(15) Polizei
15.1 Es werden immer so viele Strafzettel verteilt, bis der Block leer ist.
15.2 Wenn du auf der Strasse belästigt wirst, dann schrei nicht um Hilfe
sondern parke falsch - dann kommt die Polizei.
15.3 Beim Falschparken gilt: Mengenrabatt gibt's nicht.Vorauszahlung auch nicht.
Zehnerkarten erst recht nicht.
15.4 Falsch geparkt hat man nur, wenn man erwischt wird.
15.5 Freie Parkplätze sieht man nur als Fussgänger.
15.6 Radarfallen stehen nur dort, wo das Rasen so richtig Spass macht.
15.7 Der Blinker fällt nur dann aus wenn ein Polizeiwagen in der Nähe
ist.
15.8 Zwei Polizisten ahnden Verkehrsübertretungen stets unterschiedlich.
Du gerätst immer an den Unnachgiebigen.
15.9 Der Täter ist immer früher am Tatort.
15.10 Ein Vermummungsrecht gilt nur für Demonstranten, nicht jedoch für
Polizisten.
15.11 Der Demonstrant, der am brutalsten vorgegangen ist, wird am lautesten
auf seine Rechte pochen.
15.12 Eine Demonstration für den Frieden ist selten friedlich.
15.13 Zeugen widersprechen einander. Selbst wenn es nur einen Zeugen gibt.
(16) Finanzamt
16.1 Meide einen Mitmenschen, der behauptet, ihm mache seine Steuererklärung
Spass, und er geben sie bereits am 2. Januar ab.
16.2 Egal wieviel man verdient. Man zahlt immer zu viele Steuern.
16.3 Reich ist man erst, wenn es einem egal ist, wieviel das Finanzamt nimmt.
16.4 Subventionen bekommen immer nur die anderen. Steuerrückzahlungen
auch.
16.5 Kein Steuertarif ist gerecht.
16.6 Wenn der Steuertarif geändert wird, spürst du nichts davon:
Niedrige Steuern werden immer durch höhere Sozialabgaben ausgeglichen.
16.7 Steuererleichterungen für bestimmte Einkommensarten werden genau
in dem Jahr ausser Kraft gesetzt, in dem du erstmalig solche Einkommen hast.
16.8 Die heimlichen Steuererhöhungen nehmen unheimlich zu.
16.9 Den Beleg für die teuerste Ausgabe wirst du nie finden.
16.10 Geh nie freiwillig zum Finanzamt. Sie könnten etwas entdecken.
16.11 Wenn du einen Finanzbeamten auf einen kleinen Fehler in deinem Steuerbescheid
aufmerksam machst, der zu deinen Gunsten geändert werden soll, wird er
einen grossen Fehler entdecken, den er zu deinen Ungunsten anrechnet.
16.12 Kein Finanzbeamter wird deinen Argumenten folgen können oder wollen.
(17) Schule
17.1 Ferien sind stets zu kurz - besonders in der letzten Ferienwoche.
17.2 Alle Lehrer sind zu jeder Zeit ferienreif.
17.3 Ohne Schule gäbe es keine Ferien.
17.4 Schüler behindern eher die Arbeit in der Schule.
17.5 Schüler verstehen nie etwas und stellen immer die falschen Fragen.
17.6 Keiner erinnert sich an den Stoff der letzten Stunde.
17.7 In den Augen der Schüler spiegelt sich mittags um zwölf noch
die Länge des gestrigen Fernsehabends.
17.8 Auch wenn sie gar nicht wissen, wie es geht - an die Wand schmieren können
sie es bereits.
17. 9 Es ist für einen Schüler nicht schwer, mehr Erlässe zu
kennen als der Lehrer.
17.10 Lehrer gehen genauso ungern in die Schule wie Schüler.
17.11 Die meisten Lehrer finden ihre Stunden ebenso langweilig wie die Schüler.
17.12 Ein Lehrer weiss selten mehr als der Schüler, er kann es nur besser
verbergen.
17.13 Lehrer verschweigen Begründungen für den Lehrstoff nicht. Sie
verweisen lediglich darauf, dass die Begründung erst im kommenden Jahr
erfolgen wird, weil der Schüler sie erst dann verstehen kann.
17.14 Kein Lehrer blickt über den Horizont seines Lehrbuches hinaus.
17.15 Nichts nervt einen Lehrer mehr als ein Schüler, der mehr weiss,
als er wissen dürfte.
17.16 Nicht für die Schule sondern für den Lehrplan lernen wir.
17.17 Kein Schüler ist so dämlich um nicht wenigstens als abschreckendes
Beispiel dienen zu können.
17.18 Wenn du dich gut präparierst kommst du nicht dran - höchstens
in dem Teilgebiet, das du als unwichtig ausgelassen hast.
17.19 Mindestens eine Lösung im Lehrerhandbuch ist falsch.
17.20 Aber welche?
17.21 Die Realität hält sich selten wenn überhaupt an das, was
der Lehrer an die Tafel gekritzelt hat.
17.22 Die letzten 5 Minuten einer Unterrichtsstunde sind wesentlich länger
als die ersten 5 Minuten.
17.23 Nachmittagsunterricht ist vormittags am schönsten.
17.24 Unterricht zu halten ohne gegen Gesetze, Verordnungen, Bestimmungen,
Erlässe, Verfügungen oder Anordnungen zu verstossen, ist unmöglich.
17.25 Ein Lehrer mit nur 2 Augen ist hilflos bei 24 Schülern.
17.26 Nirgendwo fallen so viele Schulstunden aus wie in der Schule.
17.27 Die Lehrerausbildung bereitet den künftigen Lehrer auf alles vor,
nur nicht auf die Wirklichkeit.
(18) Bürokratie - ultima ratio der Menschheit
18.1 Behörden existieren, damit gewöhnlichen Sterblichen die Unfertigkeit
des Universums vor Augen haben.
18.2 Das Fehlen des Beamtenapparates würden nur die Beamten merken. Falls
sie überhaupt etwas bemerken.
18.3 Der Sinn einer Behörde liegt in ihrer Existenz.
18.4 Was eine richtige Behörde ist, die kontrolliert sich selbst.
18.5 Auch eine reorganisierte Behörde bleibt eine Behörde.
18.6 Selbst eine Behörde kommt gegen eine Behörde nicht an.
18.7 Untaugliche Erlässe halten ewig. Dumme Erlässe doppelt so lange.
(Erlass geht vor Verstand).
18.8 Es bringt wenig Sinn, einen Erlass verstehen zu wollen.
18.9 Verordnungen haben mit der Wirklichkeit etwa soviel zu tun wie die Schwarzwaldklinik
mit dem Aachener Grossklinikum.
18.10 Keine noch so harte Wirklichkeit ist dem planlosen Eingreifen eines Beamten
auf Dauer gewachsen.
18.11 Beamte unterscheiden sich von gewöhnlichen Bürgern darin, dass
sie ihre Fehler noch nach Jahrzehnten mittels Akten belegen können.
18.12 Vorgänge erweitern sich um den vorhandenen Aktenordner auszufüllen.
18.13 Die Zahl der Akten vermehrt sich so lange bis das Archiv voll ist.
18.14 Beamte dürfen nichts annehmen, nicht einmal Vernunft.
18.15 Was ein Beamter nicht begreift, wird von ihm untersagt.
18.16 Daher ist in unserem Land so viel verboten.
18.17 Der 2. Hauptsatz der Wärmelehre real formuliert: Unordnung --->
Chaos ---> Öffentliche Verwaltung.
18.18 Einen Beamten kann man auch mit einem Satz beleidigen, den er nicht versteht.
18.19 Behörden geben Bescheide, aber keine Antworten.
18.20 Verwirre einen Beamten nicht indem du ihn nach dem Sinn seiner Arbeit
fragst.
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