Welt der Naturwissenschaften
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DAS KREUZ MIT DEN QUOTEN |
Ostern ist ein christliches Hochfest. Die Frage nach christlichen oder so genannten konservativen Werten wird in "fortschrittlichen" Kreisen gerne mit einem mitleidigen Lächeln quittiert. Christlich? Konservativ? Das sind doch veraltete Dinge wie Treue, Zuverlässigkeit oder Familiensinn. Woke Zyniker wissen es besser: Die Werte des Konservativismus sind Kapitalismus, Sexismus und Rassismus. Das übliche Blabla. Treue, Zuverlässigkeit und Achtung vor der Familie sind in Wahrheit weltweite Phänomene, die in allen Gesellschaften einen Wert haben. Die europäischen Demokratien können aber mehr als das. Man erkennt es daran, dass so gut wie alle positiven kulturellen und wissenschaftlichen Errungenschaften der Menschheit aus Europa kommen. Der erfolgreiche Weg ist seit dem Zeitalter der Aufklärung ein Weg der Chancengleichheit, nicht der Ergebnisgleichheit. Daran können auch käufliche Politiker nichts ändern, wie in der sozialdemokratischen Fraktion des EU-Parlaments sichtbar wurde. Die wahre gesellschaftliche Revolution war der Versuch, allen gleiche Chancen zu geben. Nicht mehr die Zugehörigkeit zum Adel sollte über Reichtum und Lebensglück entscheiden, sondern die eigene Leistungsfähigkeit und der Wille, mehr aus sich zu machen. Der Ruf nach Problemlösern Die industrielle Revolution hatte ein Proletariat geschaffen, verlangte aber auch dringend nach ausgebildeten Menschen. Die Industrie rief nach Technikern, nach Problemlösern, nach Unternehmern. Der Adel war zuvor schon überflüssig geworden. Karl Marx entwickelte seine Theorien zu einer Zeit, als die ersten Dampflokomotiven fuhren und die Elektrizität noch nicht genutzt wurde. Telefon, Computer, moderne Pharmazie und anderes waren Marx und seinem Geldgeber Engels unbekannt. Marx` damalige Ideen kosteten später über hundert Millionen Menschen das Leben. Er setzte auf Proletariat und Bauern als Motoren der Entwicklung und des Fortschritts. Die Sowjetunion, China und einige Satellitenstaaten setzten diese Ideen um und gerieten in eine Falle, in die alle Marxisten tappen: Quotenregelungen. Qualifizierte Menschen waren bei Kommunisten nicht das Ziel der Auslese, sondern Menschen aus Arbeiter- und Bauernkreisen. Es geht hier nicht darum, Arbeiter und Bauern abzuwerten, aber bestimmte Bevölkerungsgruppen von vornherein zu begünstigen, ist immer und überall ein Fehler. Zwei Beispiele sollen das Prinzip erfolgreicher Auslese verdeutlichen, ein historisches Beispiel und ein persönlich erlebtes. Silicon Valley Es wird behauptet, der Erfolg vieler Firmen im kalifornischen Silicon Valley sei eine Folge des Kapitalismus gewesen. Das ist nur die halbe Wahrheit. Das Silicon Valley war zu Beginn sowohl ein wirtschaftliches als auch ein linkes Projekt. Einige Elektronikrebellen unter den Studenten der Stanford-Universität waren mit der Dominanz der großen Computerfirmen wie IBM, Control Data usw. unzufrieden. Sie träumten in den frühen Sechzigerjahren von einem leistbaren Kleincomputer für alle. Der bekennende Kommunist Lee Felsenstein und seine Genossen gründeten um die Stanford-Universität Vereine, die IBM vom Podest stürzen wollten. Sie erstellten sogar ein kleines Computernetzwerk an der Universität Berkeley, eine Art Twitter-Vorläufer. Gleichzeitig suchten die ersten großen Firmen im Valley, wie etwa Fairchild Semiconductor, gute Programmierer und Elektroniker. Sie stellten junge Rebellen ungeachtet ihrer politischen Ausrichtung ein und profitierten von deren Wissen. Können war gefragt, sonst nichts. Bald erschien der erste Kleincomputer (Altair 8800) in Serie. Der "Homebrew Computerclub" und seine Elektronik-Guerillas bekamen, was sie wollten. Einige visionäre Genies erkannten die neuen Möglichkeiten. Steve Jobs (Apple), Bill Gates (Microsoft), Mark Zuckerberg (Facebook), Larry Page und Sergey Brin (Google) und andere bauten sukzessiv weltweite Imperien auf. Aus Studienabbrechern, Hippies und Freischärlern wurden Milliardäre. Wer heute im Silicon Valley einen gut bezahlten Job haben will, ist bei der defekten Silicon Valley Bank fehl am Platz. Er muss bei den IT-Firmen nachfragen. Dort braucht man weder Legitimation noch Quote. Er braucht keine Matura, keinen Studienabschluss, keine Parteizugehörigkeit, keinen Doktorgrad. Im Falle einer Bewerbung werden Programmieraufgaben gestellt. Wer es kann, wird angestellt, wer es nicht kann, sucht sich einen anderen Job. Heute wird im Silicon Valley da und dort versucht, Quoten einzuführen, aber das bringt nur Blumengießende, Besucherbegrüßende und Gleichheitsforschende hervor. Mehr tun als nötig Vor einigen Jahren traf ich zufällig einen einflussreichen Manager der österreichischen Industrie wieder. Wir kennen uns seit unserer Zeit am Gymnasium. Er erzählte mir bei einem abendlichen Bier über seine Auswahlkriterien. Wenn sich jemand um eine leitende Stelle bewirbt, so wird nachgefragt, was er (oder sie) in der Jugend in der Freizeit gemacht hat. Schulnoten, Studienabschlüsse und Berufserfahrung spielen bei der Bewerbung zwar eine Rolle, aber es geht um mehr. War der Bewerber Klassensprecher, Pfadfinder, Kassier in einem Verein, aktives Mitglied der Feuerwehr oder sonst etwas in dieser Art. Es geht um die Frage, ob der (oder die) Betreffende nicht nur etwas kann, sondern auch bereit ist, in dringenden Fällen mehr zu tun als man tun muss. Menschen mit liberalkonservativen Werten fragen nicht nach Herkunft, Rassen- und Klassenzugehörigkeit. Es geht um Können, um den Willen, mehr aus sich zu machen und um Loyalität. Organisationen, die Menschen aus bestimmten Gruppen den Vorzug geben, sind auf dem Holzweg. Nur offene Systeme, in denen ohne Quoten danach gefragt wird, wozu jemand fähig ist, werden langfristig erfolgreich sein. Diese Erkenntnis wirft auf unsere Demokratie ein düsteres Licht. Weniger qualifizierte Menschen scheinen vermehrt in bestimmte Parteien zu drängen, vor allem seit Angehörige bürgerlicher Parteien von hämischen Medien und Staatsanwälten mit parareligiösem Eifer verfolgt und öffentlich vorverurteilt werden. Politiker mit zweifelhaftem Ruf sind häufiger und auffälliger geworden. Man sieht und hört das regelmäßig, ganz besonders bei Interviews mit barocken Mitgliedern des letzten parlamentarischen Untersuchungsausschusses. |
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