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24. April 2024


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ROBERT FALCON SCOTT


Robert Falcon Scott war Marineoffizier in der Royal Navy. Er leitete von 1901 bis 1904 die Discovery-Expedition zum Südpol, doch die gemeinschaftliche Unternehmung der Royal Geographical Society und der Royal Society war nur teilweise erfolgreich. Die Expedition stand schon zu Beginn unter keinem guten Stern, da es Auseinandersetzungen wegen der Expeditionsleitung gab. Die Royal Society wollte einen wissenschaftlichen Leiter, doch am Ende wurde dem Offizier Scott die Befehlsgewalt über das Schiff "Discovery" gegeben. Die Expedition war zum Scheitern verurteilt, weil niemand an Bord über ausreichende Erfahrung in extremen Polargebieten verfügte. Verschlimmert wurde die Situation durch einen Gehorsamskonflikt mit Ernest Shackleton, der später mit einer anderen Expedition Geschichte schreiben sollte.

Scotts Forschungsschiff saß zu allem Überdruss im McMurdo Sound fest. Zwei Schiffe wurden zur Befreiung entsendet. Es musste Sprengstoff eingesetzt werden, um die Discovery im Februar 1904 wieder in freie Gewässer manövrieren zu können.

Der ehrgeizige Scott empfand seine erste Expedition als persönliche Niederlage, obwohl wertvolle wissenschaftliche Erkenntnisse über Geografie, Ökologie und Meteorologie gewonnen wurden. Scott plante in der Folge, den Südpol endgültig zu erobern. Die Organisation erwies sich wegen Geldmangels als schwierig. Weder die Royal Geographical Society noch die Royal Society stellten Geld zur Verfügung. Scott konnte durch Vorträge und private Spenden Geld sammeln, aber die Hälfte der benötigten 40.000 Pfund musste am Ende die Regierung beisteuern.

Die Katastrophe

Die zweite Expedition wurde nach dem Schiff "Terra Nova" benannt. Die mitgebrachten mandschurischen Ponys waren zäh und genügsam, aber sie brachen im Eis ein und starben im Schneesturm. Die Motorschlitten versagten schon nach wenigen Tagen in der eisigen Kälte. Scott brach am 24. Oktober 1911 vom Basislager Kap Evans auf und ging mit elf Mann in Richtung Süden. Etwas später, jedoch besser ausgerüstet, startete sein norwegischer Rivale Roald Amundsen im Basislager Framheim. Beide mussten eine Gebirgskette überwinden. Scott wählte eine Route über den nur schwer zu überwindenden Beardmore-Gletscher, Amundsen nahm den leichteren Weg über den erst kurz zuvor entdeckten Axel Heiberg-Gletscher. Amundsen und seine Männer kamen einen ganzen Monat vor Scott am Südpol an, was für den Engländer eine Katastrophe war. Beim Rückmarsch vom Pol zur Forschungsbasis Kap Evans verloren Robert Scott und seine Männer durch Erschöpfung und Nahrungsmangel ihr Leben.



© 2021 Rudolf Öller, Bregenz  [/2021/roe_2133]


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