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Solange wir um die Freiheit kämpfen mussten, kannten wir unser Ziel. Jetzt haben wir die Freiheit und wissen gar nicht mehr so genau, was wir wollen.
(Václav Havel)


24. April 2024


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PESSACH UND OSTERN


„Als es aber Abend geworden war, kam ein reicher Mann von Arimathäa, mit Namen Joseph, der ein Jünger Jesu war. Dieser ging zu Pilatus und bat um den Leib Jesu. Da befahl Pilatus, den Leib zu übergeben. Joseph nahm den Leib und wickelte ihn in ein reines Leinentuch und legte ihn in seine neue Gruft …“. Diese Sätze stehen im 27. Kapitel des Evangeliums nach Matthäus.

Die Hinrichtung des Jesus von Nazareth geschah am Pessachfest, dem höchsten Fest der Juden. Rund um die Feierlichkeiten, die an die Befreiung der Israeliten aus dem ägyptischen Joch erinnern, war in Jerusalem einiges los. Der Trubel war für die Römer so besorgniserregend, dass sich der römische Stadthalter Pilatus kurzfristig von der Garnison Caesarea ins brodelnde Jerusalem begab. Wir wissen nicht, in welchem Jahr die Hinrichtung stattfand, daher kennen wir das Datum der Kreuzigung nicht. Pessach, auch Passah genannt, ist ein beweglich Fest, das sich nach dem Mond richtet.

Das Pessachfest dauert eine Woche. Während dieser Zeit darf gemäß Gottes Gebot kein Chametz (Gesäuertes) verzehrt werden. Pessach findet im aktuellen jüdischen Jahr 5781 vom 28. März bis 4. April 2021 statt, deckt sich also mit unserer christlichen Karwoche. Das ist kein Zufall, denn die Kirche musste das Osterfest eng an den jüdischen Kalender anlehnen. Die kirchliche Regel besagt, dass der Ostersonntag der Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond ist, wobei der Frühlingsanfang von der Kirche auf den 21. März gelegt wurde. Am 28. März war Vollmond, der 4. April ist der darauf folgende (Oster)Sonntag.

Die Kirche hätte jeden Kalender einführen können, aber das Weltreich war nun einmal Rom, daher wurde nicht der jüdische Mondkalender übernommen, sondern der julianische Sonnenkalender. Das jüdische Pessachfest wurde quasi in den römischen Kalender eingebaut. Der julianische Kalender hat 365 Tage. Alle vier Jahre wird ein Schalttag eingebaut. Im 16. Jahrhundert erkannte der kirchliche Astronom Clavius, dass im julianischen Kalender ein kleiner Fehler steckt. Dieser Fehler wurde durch Papst Gregor XIII in einer päpstlichen Bulle korrigiert. Der gregorianische Kalender, den alle Welt heute offiziell verwendet, ist in Wahrheit ein korrigierter römischer Kalender mit eingebautem jüdischen Pessachfest, das wir heute Ostern nennen.

Eine von den Astronauten auf dem Mond zurückgelassene Plakette betrifft den christlichen Kalender. Es heißt da: „Here men from the planet earth first set foot upon the moon – July 1969, A. D.“ Die Plakette trägt die Unterschriften von Neil Armstrong, Edwin Aldrin, Michael Collins und US-Präsident Nixon. Die Abkürzung A. D. steht für „Anno Domini“, ein gewollter Hinweis auf den christlich-jüdischen Kalender.



© 2021 Rudolf Öller, Bregenz  [/2021/roe_2113]


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