Welt der Naturwissenschaften
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IRREN IST MENSCHLICH |
Seriöse Philosophen und Ideologen sind nicht immer einfach zu unterscheiden, vor allem dann nicht, wenn sie sich hinter einem Berg von klingenden Fachausdrücken verstecken. Auch wenn sie, wie bei Politikern üblich, Fragen beantworten, die nie gestellt wurden, ist es nicht immer einfach, wertlose ideologische Spreu vom Weizen des Wissens zu trennen. Schwierig wird es auch dann, wenn längst bekannte Binsenweisheiten als brandneue Sensation verkündet werden. Mehrmals im Jahr ist zu beobachten, dass Schwadroneure „allerneueste Erkenntnisse“ hinausposaunen, die in den Naturwissenschaften seit einem halben Jahrhundert bekannt sind. Eselei Ein Unterscheidungsmerkmal ist jedenfalls konkurrenzlos. Es ist das Bekenntnis, sich geirrt zu haben. Gute Wissenschaftler erkennt man an ihrer Bereitschaft, Fehler einzugestehen. Der österreichische Nobelpreisträger Konrad Lorenz sagte einmal sinngemäß, dass ein guter Forscher täglich seine Lieblingshypothese zum Frühstück verspeist. Auch Albert Einstein wies mehrmals auf mögliche Fehlerquellen in seinen Arbeiten hin. Einmal versuchte er, die Ausdehnung des Universums durch die Erfindung einer mathematischen Variablen ungeschehen zu machen, was er später als größte „Eselei“ in seinem Leben bezeichnete. Ideologen sind anders. Sie sind unwillig und unfähig, Fehler einzugestehen. Sie leben nach folgenden Prinzipien: Wenn etwas statt einfach auch kompliziert formuliert werden kann, dann mach es möglichst kompliziert, damit man sich im Bedarfsfall auf Unkenntnis des Kritikers berufen kann. Wenn weiters die Fakten nicht mit der eigenen Theorie übereinstimmen, dann verdrehe die Fakten und berufe dich auf diese „Fakten“. Keine Teufelswissenschaft Den folgenden Satz schrieb ich vor fast 23 Jahren: „Beim Gentechnik-Volksbegehren geht es nicht nur um konkrete Forderungen. Es geht auch um einen Protest der Bevölkerung gegen eine schleichende Synthetisierung und Gefährdung unserer Nahrungsgrundlagen“. Damals war ich ein Kritiker der synthetischen Gentechnik, mit deren Hilfe fremdes Erbgut in den Zellkern einer Tier- oder Pflanzenart eingebracht werden soll. Heute sehe ich die Sache nicht mehr so dogmatisch, denn die Wissenschaft hat dazu gelernt. Die Gentechnik ist nicht mehr die Teufelswissenschaft, für die sie teilweise immer noch gehalten wird. Die schweren Fehler werden anderswo gemacht, wie etwa in der Massentierzucht. Auch in der Homöopathie, die mit Naturheilkunde nichts zu tun hat, hat sich einiges getan. Die ehemalige Homöopathie-Ärztin Dr. Nathalie Grams (www.natalie-grams.de) hat sich von ihrem einstigen Gebiet radikal abgewendet und sich der Aufklärung verschrieben. |
© 2021 Rudolf Öller, Bregenz [/2021/roe_2101] |
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Rudolf Oeller:Typhon DistrictThriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die Gott gründlich ins Handwerk pfuscht und dabei zugrunde geht.
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