Welt der Naturwissenschaften
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MÜDES EUROPA |
Der Startschuss für den wissenschaftlichen und kulturellen Marathonlauf in Europa fiel nicht in Athen oder Rom, sondern paradoxerweise in der Kirche des 13. Jahrhunderts. Damals einigten sich die Theologen darauf, dass die Bibel für die jenseitige und die Philosophen für die diesseitige Welt zuständig seien, wobei Aristoteles der Vorzug gegeben wurde. Von da an ging es mit Europa so steil bergauf, dass keine anderen Weltregionen, nicht einmal China, Schritt halten konnten. Die Renaissance in Italien brachte brillante Männer wie Leonardo da Vinci, Michelangelo Buonarroti, Galileo Galilei und andere hervor. Es folgte in ganz Europa eine Flutwelle in Wissenschaft und Kunst. Genies in Musik, Malerei, Architektur und Naturwissenschaften beeinflussten von nun an den Gang der Geschichte. Diese Welle des Fortschritts dauerte bis ins 20. Jahrhundert an. Katastrophen wie Pest, Cholera und Kriege konnten die Entwicklung nicht bremsen. Was weder Krankheiten noch Kriege konnten, vollbrachten drei schlimme Ideologien. Verhängnis Im 20. Jahrhundert kam es zu drei folgenschweren Katastrophen. Die erste war die kommunistische Revolution durch Wladimir Uljanow, genannt Lenin. Die zweite war die Machtergreifung durch die Nationalsozialisten in Deutschland und das dritte Verhängnis war die Gründung der Muslimbruderschaft durch den ägyptische Journalisten Sayyid Qutb (auch Sayyed Koteb, 1906 - 1966). Alle drei Ideologien führten in Kriege und wirtschaftliche Krisen und kosteten insgesamt an die 150 Millionen Menschen das Leben. Eine weitere Folge der neuen Weltanschauungen war die Vertreibung der Intellektuellen. Hitler ließ nicht nur Juden, sondern auch nichtjüdische Künstler und Wissenschaftler töten oder verjagen. Einstein war nur einer von vielen. Das gleiche machte Stalin in der Sowjetunion. Die Vertriebenen gingen nach Großbritannien und in die USA, was dazu führte, dass heute dort die besten Universitäten der Welt sind. Der Islamismus war noch radikaler. Unter den über 600 naturwissenschaftlichen Nobelpreisträgern gibt es nur zwei Moslems. Wissenschaft und Entwicklung leiden in Europa an Auszehrung. Geld ist nicht das Problem, eher schon eine nivellierende Grundstimmung und eine restriktive Gesetzgebung. Amazon, Apple, Google, Facebook, IBM, INTEL, Microsoft, Panasonic, Netflix, Samsung, Sony und andere konnten in den USA und in Fernost entstehen. In Europa ist das heute nur erschwert möglich. Auch die Toleranz gegenüber dem bildungsfeindlichen Islamismus hat Europa grau und müde gemacht. Eine weitere Renaissance wäre nur durch den Kraftakt einer aufgeschlossenen europäischen Politikerkoalition möglich. Das ist zurzeit nicht in Sicht. |
© 2020 Rudolf Öller, Bregenz [/2020/roe_2048] |
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