Welt der Naturwissenschaften
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GESCHICHTE DER BIOLOGIE: MITTELALTER |
Das Mittelalter war die Zeit, in der die christliche Religion an Einfluss gewann. Der Niedergang der griechischen Naturwissenschaft hatte bereits begonnen, als das Christentum noch eine Sekte im römischen Imperium war. Die Kirche machte sich die Situation zunutze und verhinderte über Jahrhunderte eine Wiederbelebung der Naturwissenschaft. Nur der Medizin wurde ein bescheidenes Dasein erlaubt. Nach der christlichen Theologie des Mittelalters war nicht die Welt der Sinne und des freien Denkens von Bedeutung, sondern das "Reich Gottes". Die Bibel, die Schriften der Kirchenväter und die Eingebungen der Kirche waren die einzigen erlaubten Wegweiser ins Paradies. Das Studium weltlicher Dinge galt für die meisten Kirchenfürsten als ein Werk des Satans, eine Ideologie, die heute - mit tausendjähriger Verzögerung - im orthodoxen Islam weiter lebt. Nicht alle schlossen sich dem Standpunkt der Bewahrer an. Einige Rebellen stemmten sich heimlich gegen die herrschende Meinung, was im Roman "Der Name der Rose" nacherzählt wird. Der Engländer Beda Venerabilis (673 - 735) kämpfte um das Überleben weltlicher Wissenschaft und bewahrte vom Wissen des Altertums so viel er konnte. Araber Die Erkenntnisse des Altertums wären erst später nach Europa gekommen, wenn nicht einige Araber antike Schriften bearbeitet hätten. Sie waren keine wissenschaftlichen Erneuerer, aber sie gruben die Arbeiten von Aristoteles, Hippokrates, Celsus und anderen aus und übersetzten sie. Der bedeutendste unter den moslemischen Biologen war übrigens kein Araber, sondern ein Perser. Es war der Arzt Abu Ali al Husayn Ibn Sina, der unter dem Namen Avicenna (980 - 1037) bekannt wurde. Die Kreuzzüge führten zu einer Berührung des Christentums mit dem Islam. Europäische Gelehrte begannen die aufgefundenen moslemischen Schriften zu untersuchen. Der Italiener Gerard von Cremona (1114 - 1187) und andere übersetzten die Werke von Hippokrates, Galen und einige Schriften von Aristoteles ins Lateinische. Einer der Anhänger des wiederentdeckten Aristoteles war der Gelehrte Albertus Magnus (1206-1280). Er verhalf der griechischen Wissenschaft zu neuer Bedeutung in Europa. Renaissance Thomas von Aquin (1225 -1274), ein Schüler des Albertus Magnus, brachte die aristotelische Philosophie mit dem christlichen Glauben in Einklang. Er lehrte, dass der denkende Verstand genauso wie das gesamte Universum eine Schöpfung Gottes sei. Mit Hilfe dieser Theologie wurden die Tore zur Renaissance geöffnet. Der Aufstieg Europas zur kulturellen und wissenschaftlichen Supermacht nahm damit ihren Anfang. |
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