Welt der Naturwissenschaften
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GESCHICHTE DER BIOLOGIE: GRIECHEN |
Wir wissen nicht, wann die Biologie als Wissenschaft begonnen hat. Es muss bereits vor Jahrtausenden passiert sein, als die Menschen zur Behandlung von Krankheiten Kräuter sammelten und verwendeten und den Toten zwecks Einbalsamierung Innereien entnommen haben. Erkenntnisse kamen zwangsläufig, als Tiere für die Nahrung oder vom Priester für ein Opfer zerlegt wurden. Die ersten Anatomen waren heilige Männer, die das Schicksal von Königen und Völkern aus dem Aussehen der Innereien toter Opfertiere erraten durften. Solange die Menschen daran glaubten, dass das Universum von launenhaften Geistern und Göttern beherrscht wird und das Natürliche dem Übernatürlichen untergeordnet ist, konnte wissenschaftlicher Fortschritt kaum vorankommen. Eine Änderung trat erst durch die alten Griechen ein. Es war ein wissbegieriges und streitsüchtiges Volk. Naturgesetze Die Mehrheit der alten Griechen lebte, wie alle anderen Völker dieser Zeit, inmitten einer unsichtbaren Welt von Göttern und Halbgöttern. Es gab aber auch Griechen, die diese Denkweisen nicht teilten. Im 7. Jahrhundert v. Chr. begannen in Ionien (heutige Türkei) einige respektlose Philosophen alles in Frage zu stellen. Der Naturphilosoph Thales von Milet (ca. 640 - 546 v. Chr) war einer von ihnen. Die ionischen Philosophen schenkten dem Übernatürlichen keine Beachtung mehr und nahmen an, dass das Universum nach festen Naturgesetzen funktioniert. Eine weitere Meinung war, dass der menschliche Geist die Naturgesetze erfassen und aus Beobachtungen ableiten könne. Hippokrates Die vorsokratische Philosophie ist nur bruchstückhaft überliefert. Hippokrates von Kos (ca. 460 – ca. 377 v.Chr.) ist der bedeutendste Name an der Wiege der wissenschaftlichen Biologie und Medizin. Hippokrates, über den nur wenig bekannt ist, erwies der Medizin einen großen Dienst, als er die Stellung des Gottes Asklepius auf eine Art ehrenamtliche Funktion reduzierte. Laut Hippokrates lag die Aufgabe des Arztes in der sorgfältigen Beobachtung, um Krankheiten durch geeignete Maßnahmen zu heilen. Die Therapie bestand weder aus Opfern noch aus der Austreibung von Dämonen, sondern darin, Patienten ruhig und sauber zu halten, einfache und bekömmliche Kost zu verabreichen und auf Exzesse zu verzichten. Die griechischen Naturwissenschaften erreichten einen Höhepunkt mit Aristoteles (384 - 322 v. Chr). Er hatte seine große Zeit, als er das berühmte Lyzeum in Athen gründete, an dem er auch lehrte. Er war trotz einiger Fehler der vielseitigste und sorgfältigste aller griechischen Naturphilosophen. |
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