Welt der Naturwissenschaften
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BARON MÜNCHHAUSEN |
Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen war ein Adliger zur Zeit des Barocks. Er wurde 1720 in Bodenwerder im heutigen Deutschland geboren, wo er 1797 auch starb. Berühmte Zeitgenossen waren Maria Theresia, der preußische König Friedrich II, Wolfgang Amadeus Mozart und Johann Wolfgang von Goethe. Hieronymus war eines von acht Kindern. Er wurde in dem als Schloss Münchhausen bezeichneten Herrenhaus eines Gutshofes geboren. Sein Vater war der Oberstleutnant der Kavallerie Georg Otto von Münchhausen, Gutsherr auf Rinteln und Bodenwerder. Der Vater starb, als Hieronymus erst vier Jahre alt war. Von seinem Freund, dem Landadeligen Georg Gustav von Dunten, wurde er wiederholt auf dessen Landgut im heutigen Lettland eingeladen, wo beide auf die Jagd gingen. In einer Schenke der Stadt soll sich Münchhausen erstmals als Geschichtenerzähler betätigt haben. Im Hause von Duntens lernte der Baron auch dessen Tochter Jacobine von Dunten kennen, die er am 2. Februar 1744 heiratete. Erzähltalent 1750 nahm Münchhausen seinen Abschied als Offizier vom Militär. Er verlebte mit seiner Frau schöne Jahre auf dem ererbten Gut in Bodenwerder an der Weser. Er führte das Leben eines Edelmannes, pflegte geselligen Verkehr mit Gutsnachbarn und vertrieb sich die Zeit auf der Jagd. Im Freundeskreis begann sich sein grandioses Erzähltalent herumzusprechen. Nach dem Tod seiner Ehefrau 1790 warb der alte Münchhausen um eine junge Frau. 1794 ehelichte der alte Baron die 20-jährige Bernhardine Brunsig. Wegen ehelicher Untreue reichte der Baron schon bald die Scheidung ein. Die Ehe endete nach einem langen und ruinösen Scheidungsprozess, wobei der Baron den Großteil seines Vermögens verlor. Die dem Baron zugeschriebenen Erzählungen gehören in die Tradition der Lügengeschichten, die auch in der Literatur des klassischen Altertums, des talmudischen Judentums und der orientalischen Erzählungen zu finden sind. Der Witz von Münchhausens grotesken Erzählungen liegt darin, dass physikalische oder biologische Naturgesetze ad absurdum geführt werden. Münchhausen wurde damit zu einem Schutzpatron der vielen "Fake-News"-Produzenten, wobei Münchhausen seine Geschichten mit Augenzwinkern erzählte, während moderne Fake-News im Brustton der Überzeugung verbreitet werden. Schade, dass heute ein englischer Ausdruck anstelle des treffenden Wortes "Lügengeschichten" verwendet wird. Münchhausen war eine schillernde Figur. Einer seiner Sprüche lautete: "Man braucht nur ein wenig Fantasie, und alle Schlösser öffnen sich." Freiherr von Münchhausen wurde vor 300 Jahren am 11. Mai 1720 geboren. Sein Geburtstag sollte zum "Tag der Falschmeldungen" ernannt werden. |
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