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NOBELPREISE 2019: CHEMIE


Lithium (Li) ist ein chemisches Element, das im Periodensystem ganz links in der ersten Gruppe steht. Es ist das leichteste Metall in der Natur. In der äußeren Schale der Lithium- Atome befindet sich nur ein schwach gebundenes Elektron, das sehr leicht abgegeben wird. Wenn Atome Elektronen verlieren oder aufnehmen, verwandeln sie sich in elektrisch geladene Ionen - beim Lithium entstehen positiv geladene Ionen (Li+). Ionos bedeutet "Wanderer" oder "Gehender". Diese Teilchen haben die Eigenschaft, in elektrischen Feldern zu wandern.

Lithium hat von allen Metallen das höchste elektrochemische Potential, es ist ein idealer Stoff für Batterien, die im Prinzip einfach aufgebaut sind. Zwei verschiedene Metalle tauchen in eine elektrisch leitende Flüssigkeit (Elektrolyt). Verbindet man die beiden Metalle, beginnt ein Strom zu fließen. Man kann beispielsweise mit einem Apfel, einer Büroklammer und einem Kupferdraht eine Batterie basteln.

Explosion

Während der Erdölkrise in den Siebzigerjahren baute der britische Chemiker Stanley Wittingham (* 1941) die erste Lithiumbatterie mit 2,5 Volt. Es gab dabei ein Problem. Wenn an der Anode gewachsene Lithiumkristalle sich lösten und zur Titansulfid-Kathode wanderten, gab es gelegentlich einen Kurzschluss samt Explosion. Der Arbeitgeber, die Firma Exxon, reagierte und kürzte die Forschungsgelder. Der US-Amerikaner John Goodenough (* 1922) führte die Arbeiten trotzdem weiter und verwendete neu entwickelte Kathoden aus Kobaltoxid.

Unterhaltungselektronik

Der dritte Nobelpreisträger kommt aus Japan, wo wegen der schnell wachsenden Industrie der Unterhaltungselektronik der Bedarf an leistungsfähigen und leichten Batterien besonders groß war. Akira Yoshino (* 1948) war Grundlagenforscher beim Chemiekonzern Asahi Kasei. Er benützte die von Goodenough entwickelte Kathode aus Kobaltoxid, als Anode verwendete er ein kohlenstoffhaltiges Abfallprodukt der Ölindustrie. Wenn dieses Material elektrisch aufgeladen wird, lassen sich Lithiumionen gut einlagern. Dieser Akku konnte hunderte Male auf- und entladen werden, ohne dass sich die Struktur der Elektroden änderte. Die Erfindung kam 1991 auf den Markt.

"Lithium-Ionen-Batterien haben unser Leben revolutioniert", schreibt das Nobelpreiskomitee in seiner Begründung. Die Arbeit der Forscher hat den Grundstein für diese Revolution gelegt. Unsere digital-mobile Welt, in der die Menschen mit ihren Smartphones Musik hören oder Videos anschauen können, wäre ohne solche Batterien nicht denkbar. Ob unsere autistische Smartphone-Gesellschaft mit altmodischen Büchern und Tischgesprächen nicht doch besser dran wäre, ist eine andere Frage.




© 2019 Rudolf Öller, Bregenz  [/2019/roe_1945]


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Helden der Wissenschaft:
George Stephenson
(1781-1848)
baute die ersten Dampflokomotiven namens "Active", "Rocket" und "William", die damals viele Zeitgenossen in Angst und Schrecken versetzten.

 

Rudolf Oeller:

Typhons Rache

Thriller über eine geplante Rache, die ihren Preis hat.
(Fortsetzung von Typhon District)
Europa Verlagsgruppe. Erscheint in Kürze!
ISBN 9xxxxxxxxxxxxx

Ein geheimes Forschungsprojekt diente der Produktion von Mensch-Tier-Hybriden. Es wurde erschaffen im Namen des Fortschritts für die Transplantation von Organen, ging aber im Schatten politischer und ökonomischer Macht zugrunde.
Ben Schmitt, einst Genetiker im Projekt Typhon District, lebt im US-Zeugenschutz. Doch die Geister der Vergangenheit lassen ihn nicht los: verschwundene Freunde, eine verschollene Geliebte, ein Verrat, der nach Vergeltung schreit. Ben Schmitt will sich rächen!
Gemeinsam mit seinem Freund Mo begibt er sich auf eine gefährliche Reise durch Europa und Asien – auf der Suche nach Antworten, nach Wahrheit, nach Rache. Doch jeder Schritt bringt sie tiefer in ein Netz aus Geheimdiensten, tödlichen Feinden und der grausamen Erkenntnis, dass manche Grenzen der Wissenschaft nie hätten überschritten werden dürfen.
Beklemmend realistisch und gnadenlos spannend – Typhons Rache ist ein rasanter Thriller über die Hybris der Wissenschaft, die Abgründe menschlicher Gier und die zerstörerische Kraft des Vergeltungsdrangs.
Wer Gott spielt, muss bereit sein, den Preis zu zahlen..

Rudolf Oeller:

Typhon District

Thriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die an ihrem eigenen Projekt zugrunde ging.
Europa Verlagsgruppe.
ISBN 9791220149914

Als Ben, ein Molekularbiologe, um Hilfe gebeten wird, weil die Schimpansenweibchen im Zoo keinen Nachwuchs bekommen, ahnt er noch nicht, dass seine Welt bald aus den Fugen geraten wird. Die Ursache der Zeugungsunfähigkeit ist nämlich eine Chromosomenmutation der Affendamen, und die bringt seinen Chef auf eine folgenreiche Idee. So entsteht das unter Verschluss gehaltene Projekt Typhon District, benannt nach einem Hybridmonster aus der Mythologie. Erst allmählich kommen bei Ben und seinem internationalen Team Zweifel auf. Doch da sind sie bereits tief in einem Strudel von Geld und Machtgier, Manipulation und Skrupellosigkeit gefangen. Nicht nur ihre eigenen Leben sind bedroht. Als sie das bemerken, ist es bereits zu spät.

Das Buch ist sowohl im Handel als auch im Internet erhältlich.
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