Der im US-Bundesstaat New Mexico geborene ehemalige Astronaut Dr. Harrison „Jack“ Schmitt ist von Beruf Geologe und Politiker. Er studierte an den Eliteuniversitäten „California Institute of Technology“ in Pasadena und an der Universität Oslo. Später erwarb er das Doktorat in Geologie an der renommierten Harvard Universität in Boston.
Schmitt war in seinem Fach so anerkannt, dass er die Mondastronauten in Geologie einschulte. Es mussten da oben nicht irgendwelche Zufallsfunde eingesammelt werden, sondern es sollte gezielt nach besonderen Steinen Ausschau gehalten werden. Irgendwann erkannten die Verantwortlichen in der NASA, dass es für die Wissenschaft vorteilhafter sei, Schmitt zum Astronauten auszubilden und ihn auf den Mond zu befördern. Im Frühjahr 1970 wurde er als Pilot der Mondlandefähre der Ersatzmannschaft von Apollo 15 zugeordnet. Nach der damals gültigen Regel wäre er damit automatisch für die Hauptmannschaft von Apollo 18 nominiert worden. Apollo 18 wurde jedoch gestrichen. Auf Druck der Wissenschaft wurde er im Sommer 1971 der Mannschaft von Apollo 17 als Wissenschaftsastronaut zugeteilt.
Schmitts Mondflug mit Apollo 17 dauerte vom 6. bis 19. Dezember 1972. Eugene Cernan und Schmitt landeten am 11. Dezember 1972 im „Taurus-Littrow Gebiet“, einer von Gräben und Schluchten stark zerklüfteten Region. Die beiden führten die längste aller Mondmissionen durch. Da Schmitt die Raumfähre als Letzter betrat, ist er bis heute der letzte Mensch, der auf dem Mond war. An der Unterstufe der Landefähre enthüllte er eine Plakette, auf der sich die Unterschriften des amerikanischen Präsidenten Richard Nixon und des damaligen UNO Generalsekretärs Kurt Waldheim befinden. Nach seiner aktiven Zeit als Astronaut wurde Schmitt als republikanischer Senator in das Parlament von New Mexico gewählt.
Schmitt ging auf dem Mond mit Professionalität vor. Apollo 17 brachte eine größere Menge an Mondgestein mit als alle Mondexpeditionen davor. Keine Apollo-Mannschaft stieg nach ihrem Einsatz so verdreckt aus dem Bergungshubschrauber wie Cernan und Schmitt. Die Gesteinsfunde trugen später wesentlich zur Aufklärung der Entstehungsgeschichte der Erde und des Mondes bei.
Schmitt ist kein Kind von Traurigkeit. Als er auf dem Mond herumlief und Steine sammelte, änderte er das Lied „Strolling Through the Park one day“ auf „Strolling on the Moon one day“ und sang es zum Gaudium der Bodenmannschaft gemeinsam mit seinem Astronautenkollegen. Wer den Text auf YouTube eingibt, kommt direkt zu der lustigen Szene. Harrison Schmitt zählt wegen seiner Funde auf dem Mond zu den bedeutendsten Geologen weltweit. Er feiert nächste Woche am 3. Juli seinen 80. Geburtstag.