Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

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Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit.
(Marie von Ebner-Eschenbach)


20. April 2024


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DIE DUNKLE SEITE


Die dunkle Seite der Macht in den Star Wars-Filmen erscheint ebenso unheimlich wie die dunkle Materie und die dunkle Energie, von denen regelmäßig in Wissenschaftssendungen die Rede ist. Angeblich ist das Weltall voll davon. Was ist dunkle Materie und warum reden die Kosmologen darüber?

Der große englische Physiker Isaac Newton zog 1665 wegen der Pest zu Verwandten auf das Land. Dort hatte der als Waise aufgewachsene junge Mann viel Zeit zum Nachdenken. Er entwarf eine Handvoll physikalisch-mathematischer Formeln und veränderte für immer die Welt. Er entwickelte eine Gleichung für die Schwerkraft, die heute die Grundlage der Raumfahrt bildet. Mit dieser Formel kann man die Bewegung der Himmelskörper berechnen und voraussagen. Newtons Gleichung gilt nicht nur für unser Sonnensystem, sondern auch für die Bewegung von Sternen in einer Galaxie. Die Geschwindigkeit, mit der sich ein Stern samt seinen Planeten bewegt, ist von der Masse anderer Sterne innerhalb der Flugbahn des Sterns und vom Abstand zum Zentrum der Galaxie abhängig. Je mehr Masse innerhalb der Flugbahn eines Sterns ist, desto schneller bewegt er sich. Je größer der Abstand vom Zentrum der Galaxie ist, desto langsamer zieht der Stern seine Kreise.

In den Zwanzigerjahren des 20. Jahrhunderts erkannten die Astronomen, dass etwas nicht stimmt. Die Masse der Milchstraße musste wegen der hohen Geschwindigkeit der Sterne größer sein als angenommen, aber das beunruhigte damals niemanden. Es lag halt irgendein Fehler vor, den irgendjemand irgendwann schon finden würde. Im Laufe der Jahrzehnte wurden die Messungen genauer. Demnach mussten alle Galaxien mehr Materie enthalten als zu sehen ist. Der Begriff „sehen“ beschränkt sich nicht auf das sichtbare Licht, sondern auf jede Form von Licht, und dazu zählen auch alle Radiofrequenzen, Mikrowellen, Infrarot-, Ultraviolett- und Röntgenstrahlen. Jede Materie strahlt irgendeine Form von Licht aus, auch wir Menschen. Unser infrarotes Licht kann man mit Nachtsichtgeräten in sichtbares Licht umwandeln.

Das geisterhafte Ding, von dem bis heute niemand weiß, ob es tatsächlich existiert, nennt man „dunkle Materie“. Sie strahlt nicht und ist daher unsichtbar. Da Materie laut Relativitätstheorie in Energie umgewandelt werden kann, muss es auch eine „dunkle Energie geben“. Es gab Kosmologen und Physiker, die eine Diskussion über die  dunkle Materie für einen Streit um des Kaisers Bart hielten, bis CERN-Physiker in Genf verkündeten, dass es mit Hilfe des größten Teilchenbeschleunigers der Welt möglich sein könnte, Spuren dunkler Materie und dunkler Energie nachzuweisen. Falls das gelänge, wäre das eine der größten Entdeckungen aller Zeiten. 




© 2014 Rudolf Öller, Bregenz



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Trofim Denissowitsch Lyssenko
1898-1976)
darf als Beispiel dafür dienen, dass es auch unter den Wissenschaftlern Verrückte, Intriganten und Unterstützer von Massenmördern (Stalin) gab und gibt.

Silvia liest

Rudolf Oeller:

"Theke, Antitheke, Syntheke"
(Thriller über eine tragikomische Stammtischrunde auf dem Weg in den Tod)
Verlag novum, Zürich. ISBN 978-3-99130-025-0

"Wir waren eine großartige Bande von Stammtischbrüdern an der deutsch-österreichischen Grenze, auch zwei Stammtischschwestern waren dabei. Wir pfiffen auf alle Corona-Bestimmungen und trafen uns an jedem Freitag – eine verschworene Truppe, fast schon ein Dream Team. Drink Team trifft es allerdings besser. Voll Hoffnung starteten wir ins Coronajahr 2020, am Ende wurde es eine teils fröhliche, teils depressive Reise in den kollektiven Tod."

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Interview zum Buch