Der große Isaac Newton wurde nach dem julianischen Kalender am 25. Dezember 1642 in der Grafschaft Kensington geboren. In Kontinentaleuropa hatte sich schon teilweise der gregorianische Kalender durchgesetzt. Demnach wäre sein Geburtstag der 4. Jänner 1643. Carl Friedrich Gauß, einer der bedeutendsten Mathematiker aller Zeiten, verwendete für seine Kollegen gerne Begriffe wie „illustris“, „praeclarus“ etc. Es sind lateinische Eigenschaftswörter, die nicht übersetzt werden müssen. Für Isaac Newton reservierte Gauß das Wort „summus“ (der Größte), und das war nicht übertrieben. Sogar Dichter widmeten Isaac Newton Zeilen. Alexander Pope (1688 – 1744) schrieb den wahrscheinlich bekanntesten Satz: „Nature and Nature‘s laws lay hid in night; God said, Let Newton be! And all was light.“ (Natur und der Natur Gesetz waren in Nacht gehüllt; Gott sprach: Es werde Newton! Und alles ward lichterfüllt.) Auf Newtons Grab findet sich der Satz „Sibi gratulentur mortales tale tantumque existisse humani generis decus.“ (Mögen die Sterblichen sich freuen, dass unter ihnen diese Zierde der Menschen lebte.)
Newton war intelligent und kompliziert. Von Durchschnittsmenschen unterschied er sich nicht nur intellektuell, sondern auch emotionell. Newton war aber auch praktisch begabt. Schon in der Grundschule fielen seine handwerklichen Fähigkeiten auf. Wenig bekannt ist, dass er sich auch mit Religion, Esoterik und Alchimie beschäftigt hatte. Wir wissen davon nur aus Briefen, weil Newton vor seinem Tod leider viele seiner Manuskripte verbrannte.
Ähnlich wie Einstein griff Newton mathematische und physikalische Probleme auf, die vor ihm schon dutzende Männer in Angriff genommen, aber nicht zu Ende bearbeitet hatten. Newtons Vorgänger waren gegen Türen gerannt, Newton schmiedete die Schlüssel, benutzte sie und eröffnete der Menschheit einen neuen Zugang zum Wissen. Sein Hauptwerk „Philosophiae Naturalis Principia Mathematica“ (Mathematische Grundlagen der Naturphilosophie) gilt heute als die bedeutendste Publikation der Wissenschaftsgeschichte.
Newtons mathematisch-physikalische Arbeiten bewirkten begeisterte Zustimmung, erzeugten aber auch Ablehnung. Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832) äußerte sich feindselig. „Die Mathematiker sind eine Art Franzosen. Redet man zu ihnen, so übersetzen sie es in ihre Sprache, und dann ist es alsobald ganz etwas anderes. … Die Mathematik ist wie die Dialektik … in der Ausübung ist die Mathematik eine Kunst wie die Beredsamkeit. Für beide hat nichts wert als die Form; der Gehalt ist ihnen gleichgültig.“
Goethe war ein geistreicher und offener Mann, aber vor Newtons neuer Mathematik hatte er Angst.