Der Urgroßvater unseres Kalenders entstand vor Jahrtausenden in Babylon, dem heutigen Irak. Auf der Sonnenbahn tauchen im Laufe eines Jahres zwölf Sternbilder auf, also teilte man das Jahr in zwölf Abschnitte, so entstanden die Monate. Die Entwicklung von Kalendern war notwendig geworden, um den Bauern günstige Zeitpunkte für Aussaat und Ernte anzugeben. Die Woche entwickelte sich aus den Mondphasen. Von Neumond bis zum ersten Viertel dauerte es sieben Tage, viermal sieben Tage ergaben fast genau einen Mondumlauf. Höchstwahrscheinlich wurden große Teile des Alten Testaments von jüdischen Gelehrten in der babylonischen Gefangenschaft geschrieben, so gelangte die Woche in den Schöpfungsbericht.
Im Altertum hatten einzelne Regionen unterschiedliche Kalendertypen. Unser Weltkalender ist heute ein Sonnenkalender, der islamische Kalender orientiert sich am Mond. Die ersten, die einen einheitlichen Kalender anstrebten, waren die Römer. Der Kalender war bei der Gründung Roms ein Mondkalender, der im Laufe der Jahre allmählich in einen Sonnenkalender überging. Viele Jahrhunderte lang begann das römische Jahr am 1. März. Vom fünften Monat an wurden die Monate nummeriert, der September (septem = sieben) war beispielsweise der siebte Monat. Der elfte Monat hieß Januarius, nach dem doppelgesichtigen Janus, der letzte Monat Februarius (Reinigung). Ab 153 v. Chr. wurden die Konsuln, das sind hohe Regierungsbeamte, am 1. Jänner gewählt, was dazu führte, dass der Jahresbeginn regional zum 1. Jänner wechselte. Das Kalenderchaos nahm solche Ausmaße an, dass Julius Caesar den ägyptischen Astronomen Sosigenes beauftragte, einen neuen Kalender für das römische Reich zu entwerfen. Die neue Zeitrechnung trat 46 v. Chr. in Kraft und wird seither „Julianischer Kalender“ genannt. Der Jahresbeginn wurde einheitlich mit 1. Jänner festgelegt, auf die Umbenennung der Monate vergaß man, daher ist der ehemals siebte Monat September heute der neunte, der ehemals zehnte Monat Dezember (decem = zehn) der zwölfte. Der Geburtsmonat Caesars wurde von Quintilis in Julius umbenannt, der Sextilis erhielt später den Namen Augustus nach dem gleichnamigen Kaiser.
Im Jahr 325 wurde der Julianische Kalender von der Kirche übernommen. Da er einen kleinen Fehler enthält, wurde 1582 auf Befehl von Papst Gregor XIII. eine Korrektur vorgenommen, dies führte zum „Gregorianischen“ Weltkalender. Dieser Kalender könnte frühestens am 19. Jänner 2038 reformiert werden. An diesem Tag läuft der Computerkalender, der sogenannte „32 Bit UNIX-timestamp“ (www.unixtimestamp.com) aus. Computerprogrammierer werden dann auf ein neues 64 Bit-System wechseln müssen.