Alle Studien haben eine gemeinsame Eigenschaft: Sie können richtig oder falsch sein. Weil das so ist, beschäftigen sich wissenschaftliche Institute weltweit mit so genannten „Metastudien“. Ganze Teams von Forschern durchforsten hunderte von wissenschaftlichen Arbeiten und Studien und klopfen diese auf schlampiges Testdesign und Ungenauigkeiten ab.
Besonders fehlerhaft sind gewisse Studien über die angeblich schädlichen „Handystrahlen“. Vor einem Jahr wurde die „Interphone-Studie“ veröffentlicht. Es waren über fünftausend Menschen, die an Hirntumoren erkrankt waren, nach ihren Telefongewohnheiten gefragt worden. Die Daten wurden mit gesunden Vergleichspersonen verglichen. Das Ergebnis war verblüffend. Menschen, die so gut wie nie ein Mobiltelefon benutzten, erkrankten angeblich häufiger an einem Hirntumor als notorische Handynutzer. Laut Studie waren Menschen, die zwischen 735 und 1639 Stunden telefoniert hatten, einem um rund dreißig Prozent geringeren Erkrankungsrisiko ausgesetzt als Wenig- oder Nichttelefonierer. Es liegt auf der Hand, dass hier zumindest ein Auswertungs- und Interpretationsfehler vorliegt.
Die „Internationale Agentur für Krebsforschung“ (IARC) in Lyon, die zur Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehört, hat sich die Studie vorgenommen und ist überraschenderweise zum gegenteiligen Schluss gekommen. Die Statistiker der WHO hatten ausschließlich die Gruppe untersucht, in der angeblich ein um vierzig Prozent höheres Hirnkrebsrisiko für Handybenützer beobachtet wurde. Alle anderen Kategorien waren ignoriert worden. Wie übertrieben dieser statistische Trick ist, erkennt man an den absoluten Zahlen. Jährlich erkranken drei von hunderttausend Menschen an einem Gliom (Hirntumor). Eine Steigerung um vierzig Prozent bedeutete, dass es dann nicht drei, sondern vier wären. Der eigentliche Witz an der Sache liegt nun darin, dass es die von der WHO untersuchte vierzig Prozent-Gruppe gar nicht gibt. Es heißt in der Studie: „Der Hinweis ist nicht beweiskräftig“, weil offenbar methodische Fehler vorliegen. Insgesamt wird zugegeben, dass alle Zahlen mit großen Unsicherheiten behaftet sind.
Die beim Benutzen von Mobiltelefonen auftretenden „Strangbrüche“ der Nukleinsäuren im Zellkern treten – wegen der höheren Körpertemperatur – auch bei Leistungssportlern und bei Fieber auf. Alle diese Strangbrüche sind dank der im Zellkern aktiven Reparaturenzyme nach wenigen Stunden verschwunden. Trotz der nachweisbaren statistischen Fehler vieler „Handystudien“ geistern diese „Intelligenzbrüche“ immer wieder durch die Medien und verunsichern regelmäßig und unnötig die Konsumenten.