Die Frage ist, wie lange wir noch Glück haben. Die Menschheit
verdrängt, dass sie auf einem atomaren Pulverfass von tausenden
Sprengköpfen sitzt. Als Atommächte mit Wasserstoffbomben gelten
heute die USA, Russland, Großbritannien, Frankreich und das kommunistische
China. Die Wasserstoff- oder Fusionsbomben unterscheiden sich von den
Spaltungsbomben durch ihre Vernichtungskraft. Wasserstoffbomben sind
keine herkömmlichen Waffen, eher schon Völkervertilgungsmittel.
Indien und Pakistan verfügen über Spaltungsbomben, Israel
ist eine vermutete Atommacht, bei Nordkorea muss die Möglichkeit
in Betracht gezogen werden, dass der angebliche unterirdische Atomtest
vom Oktober 2006 eine konventionelle Explosion war, um Amerika an den
Verhandlungstisch zu zwingen.
Die Zahlen variieren je nach Quelle, und sind alle erschreckend. Die
USA besitzen wahrscheinlich 8.000 bis 10.000 Atomsprengköpfe, Russland
8.500, Großbritannien 200, Frankreich 380 und China 400. Rechnet
man noch die geschätzten indischen und pakistanischen sowie die
vermuteten 100 bis 400 Atombomben Israels dazu, so kommt man auf rund
20.000. Dazu kommen noch die zu erwartenden Bomben des Iran, deren Einsatzfähigkeit
in fünf bis zehn Jahren erwartet wird.
Die USA und die Sowjetunion bemühten sich, die kostspielige Rüstungsspirale
des kalten Krieges zu verlassen. Im November 1969 begannen die so genannten
SALT-Gespräche. (Strategic Arms Limitation Talks). Die Sitzungen
fanden abwechselnd in Helsinki und Wien statt. Es ging darum, die Zahl
der bestehenden nuklearen Sprengköpfe und Langstrecken-Trägersysteme
zu begrenzen. Nachdem die SALT I-Gespräche abgeschlossen waren,
begannen die komplizierten SALT II-Verhandlungen über Mittelstreckenraketen,
Flugzeuge, Abschussrampen, U-Boote usw. Die Verträge wurden im
Juni 1979 in Wien vom amerikanischen Präsidenten Carter und vom
sowjetischen ersten Parteisekretär Leonid Breschnew unterzeichnet.
Auf SALT folgten START I und START II (Strategic Arms Reduction Treaty).
Dabei ging es um eine Reduktion der atomaren Waffenarsenale. START II
wurde im Jänner 1993 vom US-Präsidenten George Bush sen. und
dem Präsidenten der russischen Föderation Boris Jelzin unterschrieben.
Im Hollywoodfilm „Thirteen days“ geht es um die kubanische
Raketenkrise im Herbst 1962, die beinahe zu einem Atomkrieg geführt
hätte. Kevin Kostner spielt den Präsidentenberater Kenneth
O’Donnell. Als der atomare Weltkrieg unmittelbar drohte, sagte
er (im Film) zu seiner Frau: „Wenn morgen die Sonne aufgeht, dann
nur deshalb, weil einige Menschen guten Willens waren. Das ist das einzige,
das zwischen uns und dem Teufel steht.“