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1. November 2025

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DIE GESCHICHTE DER ATOMBOMBE


Im Herbst 1938, ein Jahr vor dem Beginn des zweiten Weltkrieges, experimentierte der Chemiker Professor Otto Hahn in Berlin mit Neutronen und schweren Elementen. Damals war es unter den Teilchenphysikern Mode, chemische Elemente mit Neutronen zu bestrahlen. Man wollte neue schwere Atomsorten, in der Fachsprache "Nuklide" genannt, gewinnen. Der Aufbau eines Atoms war in seinen Grundzügen bekannt, nun war man bestrebt, zum Atomkern vorzudringen.

Eines der Experimente widersprach allen bekannten Erkenntnissen der Physik und Chemie so grundlegend, dass sich Hahn zunächst scheute, die Resultate zu veröf-fentlichen. Hahns Verblüffung ist im Rückblick verständlich, weil sich die bestrahlten Uranatome in Barium verwandelt hatten. Hahn und seine kongeniale wissenschaftliche Partnerin, die österreichische Physikerin Professor Lise Meitner, deuteten das Ergebnis als Spaltung von Uranatomen. Meitner hatte zu Weihnachten 1938, als Hahn der entscheidende Durchbruch gelang, nicht mehr in Berlin gearbeitet. Sie hatte nach Schweden fliehen müssen, obwohl sie getauft und protestantisch erzogen worden war. Da sie jüdischer Abstammung war, wurden die nationalsozialistischen Rassengesetze auf sie angewendet. Meitner stand mit Hahn im Briefkontakt. Sie erkannte als erste die Tragweite der gemeinsamen Entdeckung und veranlasste die Veröffentlichung. Die wissenschaftliche Partnerschaft einer genialen Physikerin und eines brillanten Chemikers hatte zur folgenschwersten Entdeckungen des 20. Jahrhunderts geführt.

Auf Befehl der Nationalsozialisten musste die Mitarbeit Lise Meitners verschwiegen werden. Stattdessen wurde Otto Hahns Assistent Fritz Strassmann als Mitentdecker der Kernspaltung genannt. Diese Diskriminierung Meitners dauerte noch Jahrzehnte an, Meitners Leistung wurde erst vor einigen Jahren anerkannt. Den Nobelpreis hat sie im Gegensatz zu ihrem Kollegen Hahn freilich nie bekommen.

Nach den Atombombenabwürfen von Hiroschima und Nagasaki im August 1945 herrschte ein Jahr lang ein trügerischer atomarer Friede. Am 1. Juli 1946 zündeten die USA im Rahmen der „Operation Crossroads“ die beiden Bomben „Able“ und „Baker“ am Bikiniatoll in der Südsee. Damit begann der atomare kalte Krieg.

Zwei Jahre haben den Gang der Geschichte nachhaltig verändert. Vor siebzig Jahren hat Otto Hahn in Berlin die Atomkernspaltung entdeckt, vor fünfzig Jahren, im März 1958, hat der deutsche Bundestag beschlossen, die Stationierung von Atomwaffen in Westdeutschland zu gestatten. Diese beiden fragwürdigen Jubiläen sind der Grund für das diesjährige Sommerthema des VN-Scheinwerfers: Die Geschichte der Atombombe.




© 2008 Rudolf Öller, Bregenz


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Helden der Wissenschaft:
Emmanuelle Marie Charpentier
(* 1968)
ist eine französische Mikrobiologin, Genetikerin und Biochemikerin, die 2020 für die Entwicklung der Genschere CRISPR/Cas9 den Nobelpreis bekam.

 

Rudolf Oeller:

Typhons Rache

Thriller über eine geplante Rache, die ihren Preis hat.
(Fortsetzung von Typhon District)
Europa Verlagsgruppe. Erscheint in Kürze!
ISBN 9xxxxxxxxxxxxx

Ein geheimes Forschungsprojekt diente der Produktion von Mensch-Tier-Hybriden. Es wurde erschaffen im Namen des Fortschritts für die Transplantation von Organen, ging aber im Schatten politischer und ökonomischer Macht zugrunde.
Ben Schmitt, einst Genetiker im Projekt Typhon District, lebt im US-Zeugenschutz. Doch die Geister der Vergangenheit lassen ihn nicht los: verschwundene Freunde, eine verschollene Geliebte, ein Verrat, der nach Vergeltung schreit. Ben Schmitt will sich rächen!
Gemeinsam mit seinem Freund Mo begibt er sich auf eine gefährliche Reise durch Europa und Asien – auf der Suche nach Antworten, nach Wahrheit, nach Rache. Doch jeder Schritt bringt sie tiefer in ein Netz aus Geheimdiensten, tödlichen Feinden und der grausamen Erkenntnis, dass manche Grenzen der Wissenschaft nie hätten überschritten werden dürfen.
Beklemmend realistisch und gnadenlos spannend – Typhons Rache ist ein rasanter Thriller über die Hybris der Wissenschaft, die Abgründe menschlicher Gier und die zerstörerische Kraft des Vergeltungsdrangs.
Wer Gott spielt, muss bereit sein, den Preis zu zahlen..

Rudolf Oeller:

Typhon District

Thriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die an ihrem eigenen Projekt zugrunde ging.
Europa Verlagsgruppe.
ISBN 9791220149914

Als Ben, ein Molekularbiologe, um Hilfe gebeten wird, weil die Schimpansenweibchen im Zoo keinen Nachwuchs bekommen, ahnt er noch nicht, dass seine Welt bald aus den Fugen geraten wird. Die Ursache der Zeugungsunfähigkeit ist nämlich eine Chromosomenmutation der Affendamen, und die bringt seinen Chef auf eine folgenreiche Idee. So entsteht das unter Verschluss gehaltene Projekt Typhon District, benannt nach einem Hybridmonster aus der Mythologie. Erst allmählich kommen bei Ben und seinem internationalen Team Zweifel auf. Doch da sind sie bereits tief in einem Strudel von Geld und Machtgier, Manipulation und Skrupellosigkeit gefangen. Nicht nur ihre eigenen Leben sind bedroht. Als sie das bemerken, ist es bereits zu spät.

Das Buch ist sowohl im Handel als auch im Internet erhältlich.
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