Welt der Naturwissenschaften und Politik

(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 2025

Niemand ist frei, der nicht über sich selbst Herr ist.
(Matthias Claudius)


3. November 2025

Übersicht

GESICHERT DANKBAR


Die Frage, ob und warum man stolz auf seine Heimat ist, macht nachdenklich. Niemand von uns hat sich die eigenen Eltern, den Ort und den Zeitpunkt seiner Geburt ausgesucht. Die Natur ist nicht demokratisch, sie ist unpersönlich und fragt niemanden. Worauf sollen wir also stolz sein? Die Frage stellt sich wieder einmal angesichts des bevorstehenden Nationalfeiertags.

Ich wurde in einer schönen Stadt in Oberösterreich geboren. Soll ich darauf stolz sein? Mein Vater war Finanzbeamter, meine Mutter Arbeitslehrerein in Teilzeit. Soll ich auf beide stolz sein? Ich bin es. Es ist im Laufe der Zeit Mode geworden, alles, was nach Heimat und nach traditioneller Kultur riecht, als rechts und somit rückständig zu diffamieren. Stolz und dankbar sein? Genau das wollen uns Defaitisten, die alles Positive hassen, mit wachsender Intensität ausreden.

Verhaltensforschung

Die Liebe zur Heimat ist tief verwurzelt. Die vergleichende Verhaltensforschung ist nach ihrer Blütezeit in den Siebziger- und Achtzigerjahren etwas in Vergessenheit geraten. Die Protagonisten der vergleichenden Verhaltensforschung wie Konrad Lorenz, Nico Tinbergen, Karl von Frisch und andere, hatten schon in der Mitte des 20. Jahrhundert erkannt, dass es im Tierreich angeborene Verhaltensmuster gibt, die das Überleben sichern. Konrad Lorenz hat diese Erkenntnisse beispielhaft beschrieben. Am berühmtesten wurde sein Buch „Das sogenannte Böse“. Lorenz, Tinbergen und von Frisch haben die moderne Evolutionstheorie maßgeblich erweitert und zu Recht 1973 den Nobelpreis für Medizin und Physiologie erhalten.

Robuste Gegenwehr

Bei uns Menschen sind die tierischen Verhaltensprogramme nur vermeintlich verschwunden. Sie können nicht wegdressiert werden und kommen immer wieder ans Tageslicht. Eines dieser Verhaltensmuster betrifft den Schutz des eigenen Territoriums. Wird der eigene Lebensraum bedrängt, dann treten andere Verhaltensweisen in den Hintergrund. Der Verteidiger wird immun gegen gegnerische Propaganda, denn die Heimat ist mehr als ein gelegentlich auftauchendes Wahlkampfthema. Zu Beginn des Russlandfeldzugs („Unternehmen Barbarossa“) im Sommer 1941 wunderten sich deutsche Soldaten über die verbissene Gegenwehr der Russen, die man doch nur befreien wollte. Die gleiche robuste Gegenwehr erlebten die Amerikaner in Vietnam und alle Angreifer Israels, denn Israel ist ein Staat, dessen Wurzeln mehr als drei Jahrtausende zurück liegen.

Boykottmaßnahmen

Alle ideologisch motivierten Versuche, den Heimatbegriff schlecht zu reden, sind gescheitert. Die von der SPÖ und in der Folge von linken europäischen Parteien erhobenen rufschädigenden Vorwürfe gegen die damalige schwarz-blaue Schüssel-Regierung haben zu unüberlegten Boykottmaßnahmen der frühen 2000er-Jahre gegen Österreich geführt. Diese Aggressionen weckten das natürliche Territorialverhalten vieler Menschen in unserem Land. Es dauerte eine Zeitlang, bis die boykottierenden Staaten erkannten, wie abseitig ihre Vorgehensweise war. Hat man daraus gelernt? Nein! Das aktuelle Vorgehen der EU gegen Ungarn ist ähnlich dumm. Wird man angegriffen, egal ob verbal, wirtschaftlich oder militärisch, tritt sofort das eigene Territorium – also die Heimat – in den Vordergrund. Dieses Verhalten kann man weder wegerziehen noch wegdressieren. Die Defaitisten, die mit dem Heimatbegriff nichts anfangen können, dürfen von wertorientierten Menschen kein Verständnis, sondern allenfalls Mitleid erwarten.

Deftige Wirtshauskultur

Die Frage, ob man nur auf eigene Leistungen oder auch auf sein Elternhaus stolz sein darf, beantworte ich mit dem Begriff der Dankbarkeit. Immerhin hängen Dankbarkeit und Stolz zusammen. Ich danke meinen Eltern, die mir eine höhere Schulbildung ermöglicht haben. Ich danke den Steuerzahlern, die die Schulen und Universitäten finanzierten, an denen ich abschließen durfte. Ich danke den Ärzten, die mir im Kindesalter das Leben retteten. Ich danke den Menschen in meinem Ort im Steyrtal, der bis heute mein Arkadien geblieben ist. Bauern, Arbeiter und Handwerker haben diese Region des Nationalparks Kalkalpen immer schon geprägt, ein sympathischer Menschenschlag mit trockenem Humor und einer deftiger Wirtshauskultur, wo ich die besten politisch unkorrekten Witze meines Lebens hörte. Das Laute und Spektakuläre, das Unfreundliche, das Hektische, das Moderne um jeden Preis, das fehlt an diesem Ort der Schönheit und Ruhe. Menschen brauchen Wurzeln, sagt man, und hier im Tal meiner Träume kann man sie sehen und spüren. Für all das bin ich dankbar. Das ist Heimat im besten Sinn des Wortes.

Respekt

Ich bin dankbar, in einem Land zu leben, in dem man Ostern und Weihnachten feiern kann. Ich danke für die Jugendorchester, die Blasmusikkapellen und die wunderbaren Chöre. Ich danke auch unseren Technikern, Handwerkern, Facharbeitern, Pflegern und den Blaulichtorganisationen, die sich trotz aller Larmoyanz wohlstandsverwöhnter Berufsempörer im internationalen Vergleich sehen lassen können.

Bin ich jetzt nationalistisch? Völkisch? Rechts? Dieses Jammern kostet mich nur ein mildes Lächeln, wobei mindestens ein Mittelfinger auf standby geht. Ich lebe in dem Bewusstsein, dass nur diejenigen Menschen anderen Völkern und Kulturen Respekt entgegenbringen können, die zuerst die eigene Kultur, das eigene Land, die eigene Heimat respektieren. Sehen wir sie doch an, diese entwurzelten Dauerempörten, diese „No border“-Rufer, diese Leute, die ständig protestieren. Es sind Menschen mit defekter Seele, die nie erfahren durften, was Liebe, Respekt und Freiheit bedeuten. Vernünftige Menschen lassen sich ihr natürliches Empfinden niemals wegdressieren. Ich respektiere die friedfertigen Religionen und Kulturen dieser Welt, die Trachten, Sprachen, Mentalitäten. Ich liebe die Traditionen und die Kultur meiner Heimat und ich verteidige bei Bedarf alles, wofür ich dankbar bin.



© 2025 Rudolf Öller, Bregenz  [/2025/roe_2542]


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Helden der Wissenschaft:
Harold Clayton Urey
(1893-1981)
baute nicht nur maßgeblich an der ersten Atombombe mit, sondern trug mit der Bestimmung des Nuklids O-18 zur Erforschung der Uratmosphäre bei.

 

Rudolf Oeller:

Typhons Rache

Thriller über eine geplante Rache, die ihren Preis hat.
(Fortsetzung von Typhon District)
Europa Verlagsgruppe. Erscheint in Kürze!
ISBN 9xxxxxxxxxxxxx

Ein geheimes Forschungsprojekt diente der Produktion von Mensch-Tier-Hybriden. Es wurde erschaffen im Namen des Fortschritts für die Transplantation von Organen, ging aber im Schatten politischer und ökonomischer Macht zugrunde.
Ben Schmitt, einst Genetiker im Projekt Typhon District, lebt im US-Zeugenschutz. Doch die Geister der Vergangenheit lassen ihn nicht los: verschwundene Freunde, eine verschollene Geliebte, ein Verrat, der nach Vergeltung schreit. Ben Schmitt will sich rächen!
Gemeinsam mit seinem Freund Mo begibt er sich auf eine gefährliche Reise durch Europa und Asien – auf der Suche nach Antworten, nach Wahrheit, nach Rache. Doch jeder Schritt bringt sie tiefer in ein Netz aus Geheimdiensten, tödlichen Feinden und der grausamen Erkenntnis, dass manche Grenzen der Wissenschaft nie hätten überschritten werden dürfen.
Beklemmend realistisch und gnadenlos spannend – Typhons Rache ist ein rasanter Thriller über die Hybris der Wissenschaft, die Abgründe menschlicher Gier und die zerstörerische Kraft des Vergeltungsdrangs.
Wer Gott spielt, muss bereit sein, den Preis zu zahlen..

Rudolf Oeller:

Typhon District

Thriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die an ihrem eigenen Projekt zugrunde ging.
Europa Verlagsgruppe.
ISBN 9791220149914

Als Ben, ein Molekularbiologe, um Hilfe gebeten wird, weil die Schimpansenweibchen im Zoo keinen Nachwuchs bekommen, ahnt er noch nicht, dass seine Welt bald aus den Fugen geraten wird. Die Ursache der Zeugungsunfähigkeit ist nämlich eine Chromosomenmutation der Affendamen, und die bringt seinen Chef auf eine folgenreiche Idee. So entsteht das unter Verschluss gehaltene Projekt Typhon District, benannt nach einem Hybridmonster aus der Mythologie. Erst allmählich kommen bei Ben und seinem internationalen Team Zweifel auf. Doch da sind sie bereits tief in einem Strudel von Geld und Machtgier, Manipulation und Skrupellosigkeit gefangen. Nicht nur ihre eigenen Leben sind bedroht. Als sie das bemerken, ist es bereits zu spät.

Das Buch ist sowohl im Handel als auch im Internet erhältlich.
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