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(Matthias Claudius) |
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GESICHERT DANKBAR |
Die Frage, ob und warum man stolz auf seine Heimat ist, macht nachdenklich. Niemand von uns hat sich die eigenen Eltern, den Ort und den Zeitpunkt seiner Geburt ausgesucht. Die Natur ist nicht demokratisch, sie ist unpersönlich und fragt niemanden. Worauf sollen wir also stolz sein? Die Frage stellt sich wieder einmal angesichts des bevorstehenden Nationalfeiertags. Ich wurde in einer schönen Stadt in Oberösterreich geboren. Soll ich darauf stolz sein? Mein Vater war Finanzbeamter, meine Mutter Arbeitslehrerein in Teilzeit. Soll ich auf beide stolz sein? Ich bin es. Es ist im Laufe der Zeit Mode geworden, alles, was nach Heimat und nach traditioneller Kultur riecht, als rechts und somit rückständig zu diffamieren. Stolz und dankbar sein? Genau das wollen uns Defaitisten, die alles Positive hassen, mit wachsender Intensität ausreden. Verhaltensforschung Die Liebe zur Heimat ist tief verwurzelt. Die vergleichende Verhaltensforschung ist nach ihrer Blütezeit in den Siebziger- und Achtzigerjahren etwas in Vergessenheit geraten. Die Protagonisten der vergleichenden Verhaltensforschung wie Konrad Lorenz, Nico Tinbergen, Karl von Frisch und andere, hatten schon in der Mitte des 20. Jahrhundert erkannt, dass es im Tierreich angeborene Verhaltensmuster gibt, die das Überleben sichern. Konrad Lorenz hat diese Erkenntnisse beispielhaft beschrieben. Am berühmtesten wurde sein Buch „Das sogenannte Böse“. Lorenz, Tinbergen und von Frisch haben die moderne Evolutionstheorie maßgeblich erweitert und zu Recht 1973 den Nobelpreis für Medizin und Physiologie erhalten. Robuste Gegenwehr Bei uns Menschen sind die tierischen Verhaltensprogramme nur vermeintlich verschwunden. Sie können nicht wegdressiert werden und kommen immer wieder ans Tageslicht. Eines dieser Verhaltensmuster betrifft den Schutz des eigenen Territoriums. Wird der eigene Lebensraum bedrängt, dann treten andere Verhaltensweisen in den Hintergrund. Der Verteidiger wird immun gegen gegnerische Propaganda, denn die Heimat ist mehr als ein gelegentlich auftauchendes Wahlkampfthema. Zu Beginn des Russlandfeldzugs („Unternehmen Barbarossa“) im Sommer 1941 wunderten sich deutsche Soldaten über die verbissene Gegenwehr der Russen, die man doch nur befreien wollte. Die gleiche robuste Gegenwehr erlebten die Amerikaner in Vietnam und alle Angreifer Israels, denn Israel ist ein Staat, dessen Wurzeln mehr als drei Jahrtausende zurück liegen. Boykottmaßnahmen Alle ideologisch motivierten Versuche, den Heimatbegriff schlecht zu reden, sind gescheitert. Die von der SPÖ und in der Folge von linken europäischen Parteien erhobenen rufschädigenden Vorwürfe gegen die damalige schwarz-blaue Schüssel-Regierung haben zu unüberlegten Boykottmaßnahmen der frühen 2000er-Jahre gegen Österreich geführt. Diese Aggressionen weckten das natürliche Territorialverhalten vieler Menschen in unserem Land. Es dauerte eine Zeitlang, bis die boykottierenden Staaten erkannten, wie abseitig ihre Vorgehensweise war. Hat man daraus gelernt? Nein! Das aktuelle Vorgehen der EU gegen Ungarn ist ähnlich dumm. Wird man angegriffen, egal ob verbal, wirtschaftlich oder militärisch, tritt sofort das eigene Territorium – also die Heimat – in den Vordergrund. Dieses Verhalten kann man weder wegerziehen noch wegdressieren. Die Defaitisten, die mit dem Heimatbegriff nichts anfangen können, dürfen von wertorientierten Menschen kein Verständnis, sondern allenfalls Mitleid erwarten. Deftige Wirtshauskultur Die Frage, ob man nur auf eigene Leistungen oder auch auf sein Elternhaus stolz sein darf, beantworte ich mit dem Begriff der Dankbarkeit. Immerhin hängen Dankbarkeit und Stolz zusammen. Ich danke meinen Eltern, die mir eine höhere Schulbildung ermöglicht haben. Ich danke den Steuerzahlern, die die Schulen und Universitäten finanzierten, an denen ich abschließen durfte. Ich danke den Ärzten, die mir im Kindesalter das Leben retteten. Ich danke den Menschen in meinem Ort im Steyrtal, der bis heute mein Arkadien geblieben ist. Bauern, Arbeiter und Handwerker haben diese Region des Nationalparks Kalkalpen immer schon geprägt, ein sympathischer Menschenschlag mit trockenem Humor und einer deftiger Wirtshauskultur, wo ich die besten politisch unkorrekten Witze meines Lebens hörte. Das Laute und Spektakuläre, das Unfreundliche, das Hektische, das Moderne um jeden Preis, das fehlt an diesem Ort der Schönheit und Ruhe. Menschen brauchen Wurzeln, sagt man, und hier im Tal meiner Träume kann man sie sehen und spüren. Für all das bin ich dankbar. Das ist Heimat im besten Sinn des Wortes. Respekt Ich bin dankbar, in einem Land zu leben, in dem man Ostern und Weihnachten feiern kann. Ich danke für die Jugendorchester, die Blasmusikkapellen und die wunderbaren Chöre. Ich danke auch unseren Technikern, Handwerkern, Facharbeitern, Pflegern und den Blaulichtorganisationen, die sich trotz aller Larmoyanz wohlstandsverwöhnter Berufsempörer im internationalen Vergleich sehen lassen können. Bin ich jetzt nationalistisch? Völkisch? Rechts? Dieses Jammern kostet mich nur ein mildes Lächeln, wobei mindestens ein Mittelfinger auf standby geht. Ich lebe in dem Bewusstsein, dass nur diejenigen Menschen anderen Völkern und Kulturen Respekt entgegenbringen können, die zuerst die eigene Kultur, das eigene Land, die eigene Heimat respektieren. Sehen wir sie doch an, diese entwurzelten Dauerempörten, diese „No border“-Rufer, diese Leute, die ständig protestieren. Es sind Menschen mit defekter Seele, die nie erfahren durften, was Liebe, Respekt und Freiheit bedeuten. Vernünftige Menschen lassen sich ihr natürliches Empfinden niemals wegdressieren. Ich respektiere die friedfertigen Religionen und Kulturen dieser Welt, die Trachten, Sprachen, Mentalitäten. Ich liebe die Traditionen und die Kultur meiner Heimat und ich verteidige bei Bedarf alles, wofür ich dankbar bin. |
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© 2025 Rudolf Öller, Bregenz [/2025/roe_2542] |
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