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23. April 2024


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MARIE CURIE


Maria Salomea Skłodowska, verheiratete Marie Curie (1867 – 1934), war eine gebürtige Polin. 1891 ging sie nach Paris und schrieb sich an der Sorbonne als Studentin ein. Zwei Jahre später bestand sie die Abschlussprüfung für Physik. Auf der Universität lernte Marie Professor Pierre Curie kennen. 1895 heirateten sie. Auf Anraten ihres Mannes untersuchte Marie die Strahlung des Urans, die der Franzose Henri Becquerel 1896 zufällig entdeckt hatte. Sie verwendete dazu ein Verfahren, das ihr Ehemann entwickelt hatte. Das Messverfahren war aus heutiger Sicht primitiv, konnte aber brauchbare Daten liefern.

Bei ihrer systematischen Suche nach Stoffen mit hoher Strahlungsaktivität stieß Marie Curie auf die Uran-Pechblende. Pierre Curie unterstützte seine Frau bei ihrer Arbeit, die sehr anstrengend war. Um ausreichende Mengen der gesuchten Substanzen zu bekommen, mussten sie aus Bergen von Uranerz isoliert werden. Die österreichische Regierung stellte tonnenweise Uranrückstände aus einem Bergwerk zur Verfügung. Es mussten dafür nur Transportkosten gezahlt werden. 1898 gelang es Marie und Pierre, zwei besonders stark strahlende Elemente zu isolieren, das Polonium, (benannt nach Maries Geburtsland, abgekürzt Po) und Radium ("das Strahlende", abgekürzt Ra).

Pierre Curie wurde am 19. April 1906 von einer Kutsche überfahren und tödlich verletzt. Marie musste nun alleine weitermachen. Sie wurde die Nachfolgerin auf dem Lehrstuhl ihres verunglückten Mannes und damit die erste Lehrstuhlinhaberin Frankreichs. Sie verwendete für die von Becquerel entdeckten Strahlen den Ausdruck "radioaktiv", das gesamte Strahlungsphänomen wird "Radioaktivität" genannt. Schutzmaßnahmen, wie sie heute beim Umgang mit strahlenden Stoffen üblich sind, gab es damals noch nicht. Obwohl sich beide Curies oft krank fühlten, hatten sie zwei gesunde Töchter. Irene, die später auch Wissenschaftlerin und Nobelpreisträgerin wie ihre Mutter wurde, kam 1897 zur Welt. Eve, die die Biografie ihrer Mutter schrieb, 1904.

Krankheit und Tod

Während des ersten Weltkrieges organisierte Marie Curie einen Röntgendienst in den Lazaretten und arbeitete dort mit ihrer Tochter Irene. Bald konnte niemand übersehen, dass Radium sowohl zur Therapie eingesetzt werden als auch Krankheit verursachen konnte. Als sie selbst immer öfter unter körperlichen Beschwerden litt und unter dem Personal ihrer Laboratorien immer mehr Fälle von Krebs auftraten, verdrängte sie das Problem. Die zweifache Nobelpreisträgerin Curie starb mit 67 Jahren an den Folgen der ungeschützten Arbeit mit Radium.



© 2021 Rudolf Öller, Bregenz  [/2021/roe_2131]


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Rudolf Oeller:

"Theke, Antitheke, Syntheke"
(Thriller über eine tragikomische Stammtischrunde auf dem Weg in den Tod)
Verlag novum, Zürich. ISBN 978-3-99130-025-0

"Wir waren eine großartige Bande von Stammtischbrüdern an der deutsch-österreichischen Grenze, auch zwei Stammtischschwestern waren dabei. Wir pfiffen auf alle Corona-Bestimmungen und trafen uns an jedem Freitag – eine verschworene Truppe, fast schon ein Dream Team. Drink Team trifft es allerdings besser. Voll Hoffnung starteten wir ins Coronajahr 2020, am Ende wurde es eine teils fröhliche, teils depressive Reise in den kollektiven Tod."

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