Welt der Naturwissenschaften
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SANTEBAL-21 |
Die Indochina-Konferenz von 1954 fand in Genf statt. Es ging um einen dauerhaften Frieden nach dem ersten Indochinakrieg und dem Koreakrieg. Neben den Kriegsparteien Frankreich und den Rebellentruppen der Viet Minh, nahmen Großbritannien, die Sowjetunion, China und die USA teil. Als 1956 die für Vietnam vereinbarten Wahlen anstanden, wurden sie von Ngô Dình Diem, dem Präsidenten von Südvietnam, verweigert. Er traute dem kommunistischen Norden nicht. Diese Entscheidung führte in den Vietnamkrieg, der wegen des Engagements der USA in Indochina "Amerikanischer Krieg" oder "Zweiter Indochinakrieg" genannt wird. Vietnam ist ein langgezogener Staat, der in der Mitte nur wenige Kilometer breit ist. Die Soldaten des Viet Cong und der nordvietnamesischen Armee ersuchten daher Laos und Kambodscha, Nachschubwege in den Süden zu garantieren. China versprach dafür finanzielle Unterstützung. Der König von Kambodscha sagte zu, was der CIA nicht verborgen blieb. Mit Hilfe der Amerikaner putschte der kambodschanische General Lon Nol. Die USA begannen, den "Ho Tschi Minh-Pfad", die Versorgungswege der Kommunisten, zu bombardieren. Pol Pot In Kambodscha gab es zu dieser Zeit eine Rebellengruppe, die Roten Khmer. Ihr Anführer war ein Mann namens Salot So. Er hatte in Paris studiert und dort die Ideen von Adolf Hitler, Josef Stalin und Mao Tse Tung kennengelernt. Salot So legte sich, wie bei kommunistischen Partisanen üblich, einen Tarnnamen zu. Aus den französischen Wörtern Politique und Potentiel bildete er den Namen "Pol Pot". Sein Titel bei den Roten Khmer war "Bruder Nr. 1". Der Vietnamkrieg ging am 30. April 1975 zu Ende. Die Roten Khmer waren etwas schneller. Sie marschierten am 17. April in Phnom Penh ein und errichteten ein Terrorregime. Pol Pot hatte an Hitler, Stalin und Mao bewundert, dass sie eine neue Gesellschaft errichten wollten durch Beseitigung aller Menschen, die nicht ihren Vorstellungen entsprachen. Noch am Tag des Einmarsches der Roten Khmer wurden alle Einwohner in Phnom Penh unter dem Vorwand, die Stadt würde von den Amerikanern bombardiert, auf das Land getrieben. Das Ziel war die Errichtung einer reinen Agrargesellschaft. Innerhalb weniger Wochen ermordeten die Roten Khmer alle Politiker, Intellektuellen, Lehrer, Journalisten und in vielen Orten sogar Brillenträger. Eine Schaltstelle des Terrors war die im Zentrum von Phnom Penh liegende Schule "Toul Sleng", die in "Santebal-21" (S-21) umbenannt wurde. Santebal bedeutet Staatssicherheit, 21 war die Rufnummer des stationierten Funkgeräts. Der Fahrzeugmechaniker Chum Mey, mit dem ich sprechen konnte, ist einer von nur sieben Überlebenden des Foltergefängnisses S-21. |
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