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19. März 2024


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DIMITRI MENDELEJEW


Dimitri (auch: Dmitrij) Iwanowitsch Mendelejew wurde am 8. Februar 1834 in Sibirien als 13. von 14 Kindern geboren. Nach dem Tod des Vaters zog die verarmte Familie nach St. Petersburg. Der begabte junge Mann studierte dort Chemie und veröffentlichte bereits als Student seine ersten wissenschaftlichen Arbeiten. Nach seinem Abschluss unterrichtete er Chemie um nach wenigen Jahren wieder an die Universität zurück zu kehren. Später ging Mendelejew an die Universität Heidelberg um sein Wissen zu vertiefen. Der Chemikerkongress 1860 in Karlsruhe, auf dem über Atomgewichte referiert worden war, übte einen entscheidenden Einfluss auf das Denken des jungen Dmitrij aus. Während die Physiker darüber stritten, ob es Atome überhaupt gibt, waren sich die Chemiker über die Existenz der Atome einig.

Nach seiner Rückkehr an die Universität St. Petersburg hielt Mendelejew Vorlesungen und übernahm kurz darauf den Lehrstuhl für Chemie am Technologischen Institut und die Professorenstelle für Allgemeine Chemie. Sein zweibändiges Werk „Grundlagen der Chemie“ zählt zu den ersten klassischen Standardwerken der modernen Chemie.

Schüler und Studenten, die in den naturwissenschaftlichen Fächern auch etwas über Geschichte der Wissenschaften erfahren, kennen Mendelejew als den Vater des chemischen Periodensystems. Dieses System ähnelt einer Karten-Patience. Man beginnt links mit dem As und legt die Karten dem Wert nach ansteigend nebeneinander. Eine Reihe darunter kommt eine andere Kartenfarbe dran. Gleiche Kartenwerte liegen jeweils untereinander.

Chemische Elemente sind Substanzen, die man mit chemischen Methoden nicht weiter in andere Stoffe zerlegen kann. Einige Elemente kennt man schon lange, man erkennt sie an den lateinischen Namen wie etwa Aurum (Au) für Gold oder Plumbum (Pb) für Blei. Mendelejew ordnete die damals bekannten 63 Elemente nach ihren chemischen Wertigkeiten und mit steigender Atommasse an. Unter Wertigkeit versteht man die Fähigkeit, eine bestimmte Zahl von Wasserstoffatomen chemisch binden zu können. Mendelejew erkannte dabei Lücken in seinem System und vermutete, dass es unvollständig sein müsse. Es sagte daraufhin die Entdeckung weiterer Elemente voraus. Als wenig später die Elemente Gallium, Germanium und Scandium entdeckt wurden und perfekt in Mendelejews System passten, erkannten die Chemiker dessen Bedeutung. Mendelejew wurde Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Gesellschaften. Das Element Nr. 101 wurde später nach ihm benannt, ebenso ein Krater auf dem Mond.

Mendelejew war ein überzeugter Liberaler. Nach politischen Querelen gab er 1890 seine Professorenstelle auf. Er starb vor 100 Jahren, am 2. Februar 1907 in St. Petersburg.




© 2007 Rudolf Öller, Bregenz


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Rudolf Oeller:

"Theke, Antitheke, Syntheke"
(Thriller über eine tragikomische Stammtischrunde auf dem Weg in den Tod)
Verlag novum, Zürich. ISBN 978-3-99130-025-0

"Wir waren eine großartige Bande von Stammtischbrüdern an der deutsch-österreichischen Grenze, auch zwei Stammtischschwestern waren dabei. Wir pfiffen auf alle Corona-Bestimmungen und trafen uns an jedem Freitag – eine verschworene Truppe, fast schon ein Dream Team. Drink Team trifft es allerdings besser. Voll Hoffnung starteten wir ins Coronajahr 2020, am Ende wurde es eine teils fröhliche, teils depressive Reise in den kollektiven Tod."

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