Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 1999

Die Freiheit ist ein Luxus, den sich nicht jedermann gestatten kann.
(Otto von Bismarck)


19. April 2024


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ENDZEIT-ÄNGSTE

Die nahende Jahrtausendwende löst Endzeitängste aus. Umweltprobleme, Naturkatastrophen und Kriege bereiten den Boden für die dunklen Propheten des Weltuntergangs. Hollywood hat diese Lust am Untergang längst bemerkt und die Gemütslage durch Filme wie "Terminator", "Waterworld", "Postman" oder "Deep Impact" noch weiter unterstützt.

Bei nüchterner Betrachtung stellen sich manche Probleme als schwerwiegend aber nicht unlösbar heraus. Von einem Weltuntergang, wie ihn sogar einer der Gründerväter der österreichischen Grünen, Professor Tollmann, beschwört, kann keine Rede sein.

Schon an der letzten Jahrhundertwende fragten sich die Menschen angstvoll, wie denn die Zukunft aussehen werde. Sozialdemokraten wie August Bebel und Kommunisten wie Karl Marx hatten den Untergang der bürgerlichen Welt und der Aristokratie vorausgesagt. In den physikalischen Labors waren geheimnisvolle unsichtbare Strahlen entdeckt worden, und in der Biologie kündigte sich der Siegeszug der Genetik an. Wir wissen heute, wie es gekommen ist: Die alten Reiche sind zerbrochen, verheerende Kriege brachten Millionen Menschen einen grausamen Tod, und die Wissenschaft eilte von Sieg zu Sieg, wobei sie auch Probleme hinterließ. Die Welt ist trotz dieser Wirrnisse nicht untergegangen.

Der Glaube, daß eine Jahrhundert- oder Jahrtausendwende irgendetwas mit einem Untergang der Erde zu tun haben könnte, ist eine Wahnvorstellung. Dieses Hirngespinst offenbart sich in besonderer Weise, wenn man den Ursprung unseres christlichen Kalenders genauer betrachtet. Unsere Jahreszählung geht auf den römischen Mönch Dionysius Exiguus zurück, welcher diese erst im 6. Jahrhundert eingeführt hatte. Dionysius hatte das Geburtsdatum Christi nach Dokumenten zu ermitteln versucht. Wahrscheinlich hat er sich geirrt, denn nach seiner Rechnung starb König Herodes im Jahre 4 vor Christus, was bekanntlich zu historischen Widersprüchen führt. Sicher ist, daß erst 525 nach Christus das offizielle Jahreszählwerk unseres Kalenders zu ticken begann. Die Jahreszahl 2000 ist daher ein mathematisches Kunstprodukt, das höchstens Computersystemen Probleme machen könnte.

Geologen und Paläobiologen haben mindestens 17 Krisen in der Entwicklung des Lebens aufgespürt, das Aussterben der Saurier war nur eine davon. Der Wasserstoffvorrat der Sonne und ihr Umsatz an Energie ist berechenbar, folglich können wir die weitere Brenndauer der Sonne voraussagen. Die Erde wird mit oder ohne Menschen trotz aller Gefahren weiterbestehen, solange uns die Sonne mit Energie versorgt. Wenn die Sonne stirbt, stirbt auch die Erde, aber das wird vermutlich erst in fünftausend Millionen Jahren der Fall sein.

Artensterben
Der weite Blick zurück
Der Kalender
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Papst Gregors Kalender
Dämonen und Rauhnächte
Die allmächtige Zeit
Der glückliche Sisyphos
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© 1999 Rudolf Öller, Bregenz


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Helden der Wissenschaft:
Guglielmo Marconi
(1974-1937)
hat mit seiner drahtlosen Nachrichtenübermittlung dafür gesorgt, dass wir uns heute vom Nachrichtenschrott in Radio und TV belästigt fühlen dürfen.

Silvia liest

Rudolf Oeller:

"Theke, Antitheke, Syntheke"
(Thriller über eine tragikomische Stammtischrunde auf dem Weg in den Tod)
Verlag novum, Zürich. ISBN 978-3-99130-025-0

"Wir waren eine großartige Bande von Stammtischbrüdern an der deutsch-österreichischen Grenze, auch zwei Stammtischschwestern waren dabei. Wir pfiffen auf alle Corona-Bestimmungen und trafen uns an jedem Freitag – eine verschworene Truppe, fast schon ein Dream Team. Drink Team trifft es allerdings besser. Voll Hoffnung starteten wir ins Coronajahr 2020, am Ende wurde es eine teils fröhliche, teils depressive Reise in den kollektiven Tod."

Das Buch ist bei Amazon, bei anderen Online-Händlern, beim Verlag und auch im Buchhandel erhältlich.

Interview zum Buch