Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 1997

Freiheit ist ein Gut, das durch Gebrauch wächst, durch Nichtgebrauch dahinschwindet.
(Carl Friedrich von Weizsäcker)


16. April 2024


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GEWALTIGE ZEITRÄUME

Die Erde wurde am 23. Oktober 4004 vor Christus um 9 Uhr vormittag erschaffen. So hatte es James Ussher, anglikanischer Erzbischof von Armagh in Irland, 1654 anhand gründlicher Forschungen in der Bibel berechnet. Laut Bischof Ussher wäre die Erde 6400 Jahre alt, wenn man in Rechnung stellt, daß das Jahr Null in der Zeitrechnung nie existiert hat. Usshers Berechnungen für den Schöpfungszeitpunkt der Welt und andere biblische Ereignisse sind in den Seitenüberschriften der "King James Bible" angegeben. Ältere jüdische Berechnungen geben als Schöpfungsdatum den 7. Oktober 3761 vor Christus an. Wie Erzbischof Ussher nebst Datum auch auf die Uhrzeit der Schöpfung gekommen ist, bleibt ein Rätsel. Immerhin ist die Sonne laut Bibel erst am vierten Tag erschaffen worden. Es erhebt sich also die Frage, wie lange die ersten drei Tage gedauert haben.

Es darf nicht darum gehen, sich über den gewissenhaften Bischof und andere Theologen lustig zu machen. Im 17. Jahrhundert rechneten schließlich alle Gelehrten, sowohl die geistlichen als auch die weltlichen, in kleinen zeitlichen und räumlichen Dimensionen. Erst die heutigen Generationen sind es gewohnt, schon in der Schule über die gewaltigen zeitlichen und räumlichen Tiefen des Universums informiert zu werden.

Eine neuzeitliche Interpretation der Entstehung unserer Erde entstand relativ spät. James Hutton, ein schottischer Arzt, pflegte in seiner Freizeit Gesteine zu sammeln und Felsen genau zu studieren. So wurde er zum Bahnbrecher der modernen Geologie. Er entdeckte durch sorgfältige Untersuchungen von Gesteinsschichten, daß unsere Erde viele Millionen Jahre alt sein mußte. Sein Hauptwerk "Theorie der Entstehung der Erdoberfläche" wurde zunächst äußerst heftig bekämpft. Man mußte aber zugeben, daß die Funde von versteinerten Lebewesen, die nach und nach aufgetaucht waren, plötzlich ihre Erklärung fanden. All diese neuen Ideen leiteten schließlich einen Umdenkprozeß ein. Die Erde und mit ihr auch das Universum war demnach sehr viel älter als ursprünglich vermutet.

Vor 200 Jahren, im Jahre 1797, starb James Hutton. Im gleichen Jahr bestimmte der Vermessungsingenieur William Smith die Reihenfolge der Gesteinsschichten mit Hilfe sogenannter "Leitfossilien". So werden Reste von Lebewesen genannt, die für ganz bestimmte erdgeschichtliche Zeitalter typisch sind.

Die Theorie, wonach unsere Erde etwa 4,5 Milliarden Jahre alt ist, wird heute nicht mehr ernsthaft angezweifelt. Dies trägt nicht zur Entzauberung der Natur bei. Vielmehr zum Staunen.

Der weite Blick zurÜck
Endzeitängste
Der Kalender
Papst Gregors Kalender
Dämonen und Rauhnächte
Die allmächtige Zeit

© 1997 Rudolf Öller, Bregenz


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Rudolf Oeller:

"Theke, Antitheke, Syntheke"
(Thriller über eine tragikomische Stammtischrunde auf dem Weg in den Tod)
Verlag novum, Zürich. ISBN 978-3-99130-025-0

"Wir waren eine großartige Bande von Stammtischbrüdern an der deutsch-österreichischen Grenze, auch zwei Stammtischschwestern waren dabei. Wir pfiffen auf alle Corona-Bestimmungen und trafen uns an jedem Freitag – eine verschworene Truppe, fast schon ein Dream Team. Drink Team trifft es allerdings besser. Voll Hoffnung starteten wir ins Coronajahr 2020, am Ende wurde es eine teils fröhliche, teils depressive Reise in den kollektiven Tod."

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