Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 2003

Die Freiheit ist ein Luxus, den sich nicht jedermann gestatten kann.
(Otto von Bismarck)


19. April 2024


zurück Übersicht weiter

DAS WISSEN DER EUROPÄER

Im Dezember 2001 erschien die EU-Studie „Wissenschaft und Technik im Bewusstsein der Europäer“. Die Erhebungen zu dieser Untersuchung fanden in allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union statt, wobei die „European Opinion Research Group“ (EORG) in Brüssel für die Gesamtkoordinierung zuständig war.

Die Studie zeigt interessante Details. In Bezug auf das Problem der Verantwortung der Wissenschaftler sind die Europäer unterschiedlicher Meinung. So findet die Aussage „Wissenschaftler sind für den Missbrauch ihrer Entdeckungen durch andere Menschen verantwortlich“ fast ebenso viel Zustimmung (42,8 %) wie Ablehnung (42,3 %). Der Wunsch nach gesellschaftlicher Kontrolle der wissenschaftlichen Tätigkeit ist in Europa weit verbreitet, denn 80,3 % der Europäer sind der Auffassung, „die Behörden sollten Wissenschaftler verpflichten, ethische und moralische Standards zu respektieren“. Das Misstrauen gegenüber den Wissenschaften scheint weit verbreitet zu sein, denn die Idee des Zwangs gegenüber den Forschern ist generell verbreitet, selbst da, wo man Vertrauen gegenüber den Wissenschaftlern erwartet hätte, wie etwa bei Menschen mit höherer Bildung.

Das Wissen der Befragten hat sich seit der vorangegangenen Untersuchung (1992) in manchen Bereichen nur unwesentlich verbessert. So wissen heute knapp 90 % der Europäer, dass der Erdkern heiß ist, und immerhin noch 80 % wissen, dass der Sauerstoff, den wir einatmen, von den Pflanzen stammt. Nur 12 % der Europäer wissen jedoch, dass man radioaktiv verseuchte Milch durch Abkochen nicht entgiften kann, peinliche 26 % glauben, dass sich die Sonne um die Erde bewegt (!), 44 % wissen nicht, dass unsere Erde ein Jahr für einen Umlauf um die Sonne benötigt, und nur 60 % haben erfasst, dass die Steinzeitmenschen nicht zeitgleich mit den Sauriern lebten. Zehn Jahre zuvor wussten das noch weniger Menschen, nämlich rund 50 %. TV-Dokumentationen, wie etwa „Universum“, zeigen offenbar eine gewisse Wirkung. Trotzdem ist das Resultat insgesamt ernüchternd.

Die Europäer zeigen auch Skepsis. Wissenschaft und Technik werden nicht mehr als Allheilmittel für eine Reihe von Problemen angesehen. Die Aussage, „Wissenschaft und Technik können jedes Problem lösen“ erhält nur von 16,5 % der befragten Europäer eine Zustimmung. Die Bilanz des Ansehens der Wissenschaften hat sich generell verschlechtert. So hatten bei der vorangegangenen Erhebung 60 % der Befragten die Auffassung vertreten, der Nutzen der Wissenschaft sei größer als die schädlichen Folgen. Heute sind es nur noch 50 %.

Nicht genügend!
Reformbedürftige Schule
Virtuelle Bildung
Schulweisheiten
Radikaler Umbau
Intelligenz
Intellektuelle Flatline
Löscht den Geist nicht aus!
Chancen- oder Ergebnisgleichheit?
Grindhouse
Science online

© 2003 Rudolf Öller, Bregenz


Frontpage Übersicht Sitemap Joker Kontakt und Videos
1996 1997 1998 1999 2000
2001 2002 2003 2004 2005
2006 2007 2008 2009 2010
2011 2012 2013 2014 2015
2016 2017 2018 2019 2020
2021 2022 2023 2024

Helden der Wissenschaft:
Guglielmo Marconi
(1974-1937)
hat mit seiner drahtlosen Nachrichtenübermittlung dafür gesorgt, dass wir uns heute vom Nachrichtenschrott in Radio und TV belästigt fühlen dürfen.

Silvia liest

Rudolf Oeller:

"Theke, Antitheke, Syntheke"
(Thriller über eine tragikomische Stammtischrunde auf dem Weg in den Tod)
Verlag novum, Zürich. ISBN 978-3-99130-025-0

"Wir waren eine großartige Bande von Stammtischbrüdern an der deutsch-österreichischen Grenze, auch zwei Stammtischschwestern waren dabei. Wir pfiffen auf alle Corona-Bestimmungen und trafen uns an jedem Freitag – eine verschworene Truppe, fast schon ein Dream Team. Drink Team trifft es allerdings besser. Voll Hoffnung starteten wir ins Coronajahr 2020, am Ende wurde es eine teils fröhliche, teils depressive Reise in den kollektiven Tod."

Das Buch ist bei Amazon, bei anderen Online-Händlern, beim Verlag und auch im Buchhandel erhältlich.

Interview zum Buch