Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 2002

Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit.
(Marie von Ebner-Eschenbach)


20. April 2024


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WISSENSCHAFT MIT NARRENKAPPE

Wissenschafter sind nicht die trockenen Typen, für die sie gerne gehalten werden. Viele von ihnen waren und sind ausgemachte Schlitzohren, wovon hier schon öfter die Rede war. Sogar der staubtrockene englische Physiker und Mathematiker Isaac Newton hat seinen Mitmenschen Streiche gespielt. Als Knabe ließ er in dunkler Nacht in seinem Heimatdorf Lincolnshire Drachen mit Laternen steigen. Newton kann somit als der Erfinder der UFOs gelten.

Manche Scherze waren harmlos, wie beispielsweise ein Leserbrief von Benjamin Franklin in einer Londoner Zeitung. Darin machte er sich über die Ignoranz der Engländer lustig: "Der große Zug der Wale über die Niagarafälle wird von allen, die ihn gesehen haben, als eines der interessantesten Naturschauspiele gewertet."

Hintergründiger war der Scherz dreier bekannter Physiker. Jeder Schüler weiß, dass man die Winkel eines Dreiecks üblicherweise mit den griechischen Buchstaben Alfa, Beta und Gamma bezeichnet. Die Fachwelt staunte also nicht schlecht, als am 1. April 1948 in der renommierten Zeitschrift "Physical Review" ein wissenschaftlicher Aufsatz dreier Autoren mit den Namen Alpher, Bethe und Gamov erschien. Der Witz an der Sache war, dass die Physiker Ralph Alpher, Hans Bethe und George Gamov einen Artikel, der inhaltlich kein Scherz war, absichtlich am 1. April publizierten, um die Leser zu verwirren.

Schlimm erwischte es 1934 den deutschen Physiker Dr. Carl Bosch. Einer seiner Studenten rief einen Journalisten an, der in einem Haus direkt neben den Forschungslabors wohnte. Er meldete sich als "Professor" und berichtete, dass an einem Geheimprojekt gearbeitet würde: Man könne über die Telefonleitung den Gesprächspartner sehen. Der Journalist wollte die Sache nicht recht glauben, doch der "Professor" bot eine Demonstration an. Der Journalist sollte bloß ein paar Posen einnehmen, und die Stimme am Telefon würde die Situation augenblicklich beschreiben. Der telefonierende Redakteur stand am Fenster seiner Wohnung und befand sich daher im Blickfeld der Laborstudenten, die alles beobachten und beschreiben konnten. Das Resultat war ein bombastischer Zeitungsartikel über ein außergewöhnliches Geheimprojekt von Dr. Carl Bosch. Diese Geschichte zeigt, wie Sensationsmeldungen zustande kommen können.

Menschen, die gerne Witze hören oder erzählen, dürfen sich übrigens als seelenverwandt mit dem großen Albert Einstein sehen. Dieser hörte gerne gute Witze und pflegte daraufhin so dröhnend zu lachen, dass man ihn im ganzen Haus hören konnte.

Schräge Vögel
Die wöchentliche Widerlegung
N-Strahlen
Mörderbestien
1 Dollar-Patente
Im Zeichen des Steinbocks
Der Raumquantenmotor
Para, Pseudo, Prellerei
Techno-Mythen
Intellektuelle Antimaterie
nature

© 2002 Rudolf Öller, Bregenz


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Helden der Wissenschaft:
Trofim Denissowitsch Lyssenko
1898-1976)
darf als Beispiel dafür dienen, dass es auch unter den Wissenschaftlern Verrückte, Intriganten und Unterstützer von Massenmördern (Stalin) gab und gibt.

Silvia liest

Rudolf Oeller:

"Theke, Antitheke, Syntheke"
(Thriller über eine tragikomische Stammtischrunde auf dem Weg in den Tod)
Verlag novum, Zürich. ISBN 978-3-99130-025-0

"Wir waren eine großartige Bande von Stammtischbrüdern an der deutsch-österreichischen Grenze, auch zwei Stammtischschwestern waren dabei. Wir pfiffen auf alle Corona-Bestimmungen und trafen uns an jedem Freitag – eine verschworene Truppe, fast schon ein Dream Team. Drink Team trifft es allerdings besser. Voll Hoffnung starteten wir ins Coronajahr 2020, am Ende wurde es eine teils fröhliche, teils depressive Reise in den kollektiven Tod."

Das Buch ist bei Amazon, bei anderen Online-Händlern, beim Verlag und auch im Buchhandel erhältlich.

Interview zum Buch