Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 2000

Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit.
(Marie von Ebner-Eschenbach)


20. April 2024


zurück 2000 vorwÄrts

DENKENDE MASCHINEN

In letzter Zeit liest und hört man davon, dass die Wissenschaft im 21. Jahrhundert das Gehirn und damit den Geist des Menschen verstehen und mit Hilfe eines Computers simulieren könne. In Fachzeitschriften häufen sich neuerdings Artikel, in denen dieses Thema von Computerfachleuten, Biologen und Medizinern kontrovers diskutiert wird. Das Thema an sich ist nicht neu und wurde erstmals in den Dreißigerjahren des 20. Jahrhunderts von Alan Turing zur Sprache gebracht.

Alan Mathison Turing (1912 - 1954) war ein britischer Mathematiker und gilt heute als einer der größten Pioniere der Computertechnik. Turing studierte Mathematik an der Universität von Cambridge sowie an der Princeton University (USA). Im 2. Weltkrieg arbeitete Turing als Entschlüsselungsspezialist für die britische Regierung.

Bereits 1936 führte Turing das Konzept einer abstrakten Rechenmaschine ein, die später als "Turing-Maschine" bekannt wurde. Das Modell der Turing-Maschine hat eine Zeichentabelle, ein in Felder unterteiltes Eingabeband und einen Lese-/Schreibkopf, der jeweils ein Feld des Bandes bearbeiten kann. Abhängig vom Zeichen, das sich unter dem Kopf der Maschine befindet, ändert sie den Zustand und schreibt entweder ein weiteres Zeichen oder bewegt den Lesekopf nach links oder rechts. Die Konzeption dieser Turing-Maschine, die theoretisch jede mathematische Berechnung bewältigen konnte, war klar durchdacht und bei der Entwicklung der späteren Computer von entscheidender Bedeutung. Turing dehnte seine Arbeit auch auf die künstliche Intelligenz und die mathematischen Aspekte der Biologie aus. Der von ihm entworfene "Turing-Test" diente der Messung maschineller Intelligenz. Sein Konzept war für seine Zeit revolutionär.

Im 2. Weltkrieg enträtselte Turing mit mathematischen Methoden die Codes der deutschen Wehrmacht, die diese zur Kommunikation benutzt hatte. Da die Deutschen einen mechanischen Computer - die legendäre "Enigma" - einsetzten, war dies eine schwierige Aufgabe, weil das Knacken wechselnder Codes für unmöglich gehalten wurde. Doch Turing löste das Enigma-Rätsel, was einen entscheidenden Einfluss auf den weiteren Verlauf des Krieges hatte.

Nach dem Krieg war Alan Turing am Bau und am Einsatz der Großrechenanlage "ACE" (Automatic Computing Engine) beteiligt. Er glaubte, dass Computer um das Jahr 2000 das Gedächtnis eines Menschen nachbilden könnten und sogar das Denken beherrschen würden. Turing war ein Genie und seiner Zeit weit voraus. Er kam 1954 auf tragische Weise ums Leben. Heute ist er - außer in Fachkreisen - nahezu in Vergessenheit geraten.

Das Klima im Computer
Mikroprozessoren
2001-Odyssee der Menschheit
Virtuelle Realität
Virtuelle Bildung
Extreme Qual (Computerspiele)
Goldhaube (RADAR)
Die Drohnenschlacht
Hakenkreuze in Wolfenstein
Schöne virtuelle Welt
Bild der Wissenschaft

© 2000 Rudolf Öller, Bregenz


Frontpage Übersicht Sitemap Joker Kontakt und Videos
1996 1997 1998 1999 2000
2001 2002 2003 2004 2005
2006 2007 2008 2009 2010
2011 2012 2013 2014 2015
2016 2017 2018 2019 2020
2021 2022 2023 2024

Helden der Wissenschaft:
Trofim Denissowitsch Lyssenko
1898-1976)
darf als Beispiel dafür dienen, dass es auch unter den Wissenschaftlern Verrückte, Intriganten und Unterstützer von Massenmördern (Stalin) gab und gibt.

Silvia liest

Rudolf Oeller:

"Theke, Antitheke, Syntheke"
(Thriller über eine tragikomische Stammtischrunde auf dem Weg in den Tod)
Verlag novum, Zürich. ISBN 978-3-99130-025-0

"Wir waren eine großartige Bande von Stammtischbrüdern an der deutsch-österreichischen Grenze, auch zwei Stammtischschwestern waren dabei. Wir pfiffen auf alle Corona-Bestimmungen und trafen uns an jedem Freitag – eine verschworene Truppe, fast schon ein Dream Team. Drink Team trifft es allerdings besser. Voll Hoffnung starteten wir ins Coronajahr 2020, am Ende wurde es eine teils fröhliche, teils depressive Reise in den kollektiven Tod."

Das Buch ist bei Amazon, bei anderen Online-Händlern, beim Verlag und auch im Buchhandel erhältlich.

Interview zum Buch