Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 2015

Die Volksbegeisterung in unsern letzten Freiheitskriegen ward wie die Jungfrau von Orleans unter ihrer eigenen Fahne begraben.
(Wolfgang Menzel)


28. März 2024


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ANTARKTIS (1)


Wenn man zum ewigen Festlandeis fährt, ist es ratsam, „eisigen“ Nationen zu vertrauen, den Russen, den Norwegern und den Engländern. Auch die Argentinier und Reedereien anderer Länder bieten Fahrten in die Antarktis an, aber die Norweger sind hinsichtlich Komfort und Sicherheit konkurrenzlos. Aus diesem Grund fiel die Entscheidung auf die Reederei Hurtigruten, die über das zurzeit modernste Expeditionsschiff für Eisfahrten verfügt, die „MV Fram“. Es handelt sich um die dritte Fram, denn auch die Schiffe der norwegischen Polarforscher Nansen und Amundsen hießen Fram, was „vorwärts“ bedeutet. 

Es gibt Gründe, warum eine Fahrt ins ewige Eis „Expedition“, nicht aber „Kreuzfahrt“ genannt wird. Erstens war auf der Fram tatsächlich ein Expeditionsteam anwesend, bestehend aus Biologen, Geologen und wissenschaftlichen Fotografen, zweitens wird bei Expeditionen nichts garantiert. Wenn Schlechtwetter eine Anlandung verhindert, ist das viele Geld vergeblich ausgegeben worden. Im Falle einer Verletzung bekommt man in der Antarktis vom Bordarzt eine Behandlung, ansonsten muss man tagelang auf eine Verlegung in eine Klinik warten, denn in der Antarktis gibt es keine Rettungshubschrauber.

Die MV („Motorvessel“) Fram ist 114 Meter lang, 20 Meter breit und hat 11.650 Tonnen. Das Schiff hat vier Dieselmotoren und ein Notaggregat, denn laut IAATO-Abkommen (International Association of Antarctica Tour Operators – www.iaato.org) dürfen nur Dieselschiffe in die antarktische Zone fahren. Die Fram ist ein Schiff der Eisklasse 1A, das einjähriges Eis bis 80 cm Dicke knacken und somit in vereiste Kanäle und Buchten fahren kann. Während die großen Kreuzfahrtschiffe 2.000 bis 6.000 Passagiere transportieren, waren auf der Atlantik-Überfahrt von Las Palmas bis Buenos Aires nur 100 Passagiere an Bord. Ab Buenos Aires war das Schiff mit 220 Passagieren fast voll.

Die Tage auf hoher See mit Albatrossen, Sturmvögeln, Walen und Delfinen bringen eine Ruhe, die man zu Hause nie haben kann. Landgänge, wie etwa auf den Kapverden oder in Montevideo (Uruguay) machten nachdenklich, denn es sind dort arme Menschen zu sehen, die es bei uns in dieser Erbärmlichkeit längst nicht mehr gibt.     

Der wissenschaftliche Höhepunkt der Atlantikquerung waren die Zwerginseln St. Peter und St. Paul. Sie liegen unweit des Äquators am mittelatlantischen Rücken, das längste Gebirge der Welt. An dieser weltweit einzigen Stelle ist die Erdkruste so dünn, dass vulkanische Aktivitäten den Erdmantel bis an die Meeresoberfläche drücken konnten. Das ist gewissermaßen der „heilige Gral“ der Geologie.

In der folgenden Antarktis-Miniserie kommen die Falklandinseln, Südgeorgien und das antarktische Festland zur Sprache.



© 2015 Rudolf Öller, Bregenz



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Helden der Wissenschaft:
Hermann von Helmholtz
(1821-1894)
war Arzt, Physiologe, Physiker, Philosoph, kurzum ein Universalgelehrter, wie es ihn heute nicht mehr gibt. Er war in der Medizin, in der Physik und in der Biologie zu Hause. Respekt!

Silvia liest

Rudolf Oeller:

"Theke, Antitheke, Syntheke"
(Thriller über eine tragikomische Stammtischrunde auf dem Weg in den Tod)
Verlag novum, Zürich. ISBN 978-3-99130-025-0

"Wir waren eine großartige Bande von Stammtischbrüdern an der deutsch-österreichischen Grenze, auch zwei Stammtischschwestern waren dabei. Wir pfiffen auf alle Corona-Bestimmungen und trafen uns an jedem Freitag – eine verschworene Truppe, fast schon ein Dream Team. Drink Team trifft es allerdings besser. Voll Hoffnung starteten wir ins Coronajahr 2020, am Ende wurde es eine teils fröhliche, teils depressive Reise in den kollektiven Tod."

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