Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 2009

Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit.
(Marie von Ebner-Eschenbach)


20. April 2024


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EVOLUTIONSJAHR 2009


Zeitungen und Zeitschriften sind zurzeit voll von Hinweisen auf den großen Biologen Charles Darwin. Er wurde vor 200 Jahren, am 12. Februar 1809 in Shrewsbury, einer der schönsten Kleinstädte Englands, geboren. Vor 150 Jahren, im November 1859, erschien sein revolutionäres Buch „Über die Entstehung der Arten“. Darwin, der ein Universitätsdiplom in Theologie, nicht jedoch in Biologie besaß, hat der Biologie ein neues System gegeben hat. Darwin, der als Schöpfer der Evolutionstheorie gilt, hat selbst nie von einer „Evolution des Lebens“ gesprochen sondern von einer „Descent by variation“ (Abstammung durch Variation), was den Sachverhalt besser beschreibt.

Die Idee einer Veränderlichkeit der Arten ist jedoch älter. Jean Baptiste Pierre Antoine De Monet, Chevalier de Lamarck (1744-1829) entstammte einer verarmten Adelsfamilie. Die Eltern bewogen Jean Baptiste, die Laufbahn eines Geistlichen einzu-schlagen. Als Kind wurde er deswegen auf ein Jesuitencollege geschickt, das er nur unwillig besuchte. Nach dem Tod des Vaters verließ er die Schule und ging zur Armee. 1809, im Geburtsjahr von Charles Darwin, erschien sein Buch „Philosophie zoologique“, in dem Lamarck das System des berühmten französischen Biologen Georges Cuvier erweiterte und in dem er seine „Transformationstheorie“ erläuterte. Lamarck war nicht nur überzeugt, dass die Arten wandelbar sind, er präsentierte auch eine Hypothese über die Ursachen dafür. Heute wissen wir, dass Lamarck im Gegensatz zu Darwin daneben getippt hatte, trotzdem kommt Lamarck das Verdienst zu, die erste geschlossene Evolutionstheorie entwickelt zu haben.

Fast zeitgleich mit Darwin schlug der Abenteurer Alfred R. Wallace eine Theorie der Abstammung der Tier- und Pflanzenarten vor. Die Auffassungen von Wallace über die Veränderung der Arten stimmten so genau mit denjenigen Darwins überein, dass sie praktisch identisch waren. Darwin - angetrieben von seinen wissenschaftlichen Mitstreitern - publizierte daraufhin sein großes Werk "On the Origin of Species by Means of Natural Selection" ("über die Entstehung der Arten durch natürliche Selektion"). Wallace wird heute noch in der angelsächsischen Literatur in einem Atemzug mit Darwin genannt.

Im Februar wird an dieser Stelle anlässlich der Darwin-Jubiläen eine kleine dreiteilige Serie über Charles Darwin erscheinen. Darin soll erläutert werden, was Darwin wirklich sagte, was er nicht sagte, was Ideologen von links bis rechts fälschlicherweise aus ihm gemacht haben und welchen Platz Darwin heute in den Wissenschaften einnimmt. Eine kleine Darwin-Nachlese mit weiterführenden links finden Sie auch unter www.bio.vobs.at/evolution.




© 2009 Rudolf Öller, Bregenz


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Trofim Denissowitsch Lyssenko
1898-1976)
darf als Beispiel dafür dienen, dass es auch unter den Wissenschaftlern Verrückte, Intriganten und Unterstützer von Massenmördern (Stalin) gab und gibt.

Silvia liest

Rudolf Oeller:

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