Welt der Naturwissenschaften und Politik

(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 1998

Freiheit ist ein Kaugummibegriff geworden - an jedem Schlagbaum versteht man etwas anderes darunter.
(Oskar Kokoschka)


28. Oktober 2025

zurück Übersicht weiter

ADRENALIN

Manche Leute sind von der unstillbaren Begierde durchdrungen, ihrem Leben oder zumindest ihrer Gesundheit ein rasches und spannendes Ende zu bereiten. Die Supermänner des 20. Jahrhunderts hüpfen - natürlich mit Fallschirmen - von einer Klippe oder springen über dem Südpol aus einem Flugzeug. Andere wiederum stürmen mit Spezialgeräten einen Gebirgsbach hinunter oder springen mit Gummibändern an den Beinen von Brücken oder Staumauern. Diese Tapferkeit vor den feindlichen Naturgesetzen bedarf natürlich einer Begründung, und diese ist immer die gleiche. Man müsse eben diesen Kick, diesen unvergleichlichen Adrenalinschub haben, heißt es. Andere philosophieren von Grenzerfahrungen und ähnlichem, aber das Destillat der Supermanngesellschaft ist und bleibt das Hormon Adrenalin.

Das Adrenalin (lateinisch: Ren = Niere) wird in den Nebennieren produziert. Diese sind kleine Drüsen, die auf der Niere aufsitzen. (Adrenalin bedeutet "bei der Niere" liegend). 1855 hatte man erstmals von diesen Drüsen gehört, als der britische Arzt Thomas Addison zeigte, daß eine Erkrankung der Nebennierenrinde zu schrecklichen Symptomen führt. Bis heute spricht man von der "Addison-Krankheit". Zu den Kennzeichen zählen eine Störung des Mineral-, Wasser und Säurehaushaltes, Kohlenhydrat-Störungen, niedriger Blutzucker und vieles mehr. Die Patienten fühlen sich müde und schwach, es treten Hautverfärbungen, Herzrhythmusstörungen und Muskelkrämpfe auf.

Der britische Physiologe Edward Albert Sharpey-Schafer entdeckte, daß eine in den Nebennieren gebildete Substanz den Blutdruck eines Versuchstieres erhöht, wenn man dieses Sekret injiziert. Diese Eigenschaft erschien so bemerkenswert, daß der amerikanische Pharmakologe John Jacob Abel die von Schafer untersuchte Substanz isolierte und wissenschaftlich genauer überprüfte. 1898 nannte Abel den von Sharpey-Schafer untersuchten Stoff "Epinephrin" (griechisch: über der Niere liegend). Erst einige Jahre später erhielt das Epinephrin die weitere Bezeichnung Adrenalin. Beide Namen bezeichnen im wesentlichen das gleiche und sind heute noch gebräuchlich. Weitere Namen sind u.a. Suprarenin und Vasotonin.

Adrenalin wird durch einen streßbedingetn Nervenimpuls ausgeschüttet. Es wirkt sofort auf den sogenannten Sympathicus, einem Teil des autonomen Nervensystems. Die Pulsfrequenz steigt, der Blutdruck steigt und damit auch das Herzminutenvolumen. Die Pupillen erweitern sich, die Bronchien dehnen sich aus, und der Energieumsatz steigt durch höheren Sauerstoffverbrauch.

Das vor hundert Jahren isolierte Adrenalin war sowohl das erste entdeckte als auch das erste künstlich synthetisierte Hormon (1904). Heute ist es unentbehrlich, sowohl für die Medizin als auch für die modernen Supermänner.

Der Blutdruck
Antibiotica
Milchsäure im Obrschenkel
Die Seuchen kommen
Morbilli ante portas
Science online

© 1998 Rudolf Öller, Bregenz


Frontpage Übersicht Sitemap Joker Kontakt und Videos
1996 1997 1998 1999 2000
2001 2002 2003 2004 2005
2006 2007 2008 2009 2010
2011 2012 2013 2014 2015
2016 2017 2018 2019 2020
2021 2022 2023 2024 2025

Helden der Wissenschaft:
Friedrich Wilhelm Herschel
(1738-1822)
baute die ersten Hochleistungs-Spiegelteleskope und entdeckte den Planeten Uranus.

 

Rudolf Oeller:

Typhons Rache

Thriller über eine geplante Rache, die ihren Preis hat.
(Fortsetzung von Typhon District)
Europa Verlagsgruppe. Erscheint in Kürze!
ISBN 9xxxxxxxxxxxxx

Ein geheimes Forschungsprojekt diente der Produktion von Mensch-Tier-Hybriden. Es wurde erschaffen im Namen des Fortschritts für die Transplantation von Organen, ging aber im Schatten politischer und ökonomischer Macht zugrunde.
Ben Schmitt, einst Genetiker im Projekt Typhon District, lebt im US-Zeugenschutz. Doch die Geister der Vergangenheit lassen ihn nicht los: verschwundene Freunde, eine verschollene Geliebte, ein Verrat, der nach Vergeltung schreit. Ben Schmitt will sich rächen!
Gemeinsam mit seinem Freund Mo begibt er sich auf eine gefährliche Reise durch Europa und Asien – auf der Suche nach Antworten, nach Wahrheit, nach Rache. Doch jeder Schritt bringt sie tiefer in ein Netz aus Geheimdiensten, tödlichen Feinden und der grausamen Erkenntnis, dass manche Grenzen der Wissenschaft nie hätten überschritten werden dürfen.
Beklemmend realistisch und gnadenlos spannend – Typhons Rache ist ein rasanter Thriller über die Hybris der Wissenschaft, die Abgründe menschlicher Gier und die zerstörerische Kraft des Vergeltungsdrangs.
Wer Gott spielt, muss bereit sein, den Preis zu zahlen..

Rudolf Oeller:

Typhon District

Thriller über eine Gruppe von Wissenschaftlern, die an ihrem eigenen Projekt zugrunde ging.
Europa Verlagsgruppe.
ISBN 9791220149914

Als Ben, ein Molekularbiologe, um Hilfe gebeten wird, weil die Schimpansenweibchen im Zoo keinen Nachwuchs bekommen, ahnt er noch nicht, dass seine Welt bald aus den Fugen geraten wird. Die Ursache der Zeugungsunfähigkeit ist nämlich eine Chromosomenmutation der Affendamen, und die bringt seinen Chef auf eine folgenreiche Idee. So entsteht das unter Verschluss gehaltene Projekt Typhon District, benannt nach einem Hybridmonster aus der Mythologie. Erst allmählich kommen bei Ben und seinem internationalen Team Zweifel auf. Doch da sind sie bereits tief in einem Strudel von Geld und Machtgier, Manipulation und Skrupellosigkeit gefangen. Nicht nur ihre eigenen Leben sind bedroht. Als sie das bemerken, ist es bereits zu spät.

Das Buch ist sowohl im Handel als auch im Internet erhältlich.
Mein Interview auf YouTube.