Die Befreiung der Frau aus der vermeintlichen Knechtschaft der Männer erfolgte durch die Männer – genauer: Die Wissenschaft der Männer. Die Emanzipation der Frau begann nicht mit einer Quotenregelung, sondern durch die Entdeckung eines männlichen Arztes und Biologen. Karl Ernst Ritter von Baer entdeckte 1827, also vor fast zweihundert Jahren, die weibliche Eizelle. Davor hielt man den Mann für den alleinigen Erzeuger der nächsten Generation. Mütter galten nur als wandelnde Brutkästen. Nach der Entdeckung der Eizelle war klar geworden, dass beide Geschlechter Zellen zur Fortpflanzung bereitstellen. Das war der erste Schritt in Richtung einer Aufwertung der Frauen, insbesondere der Mütter.
Die Führung des Haushalts war immer in erster Linie eine Sache der Frauen. Die mühsame Arbeit des Wäschewaschens, des Kochens, des Lagerns von Nahrungsmitteln im Keller, des Heizens und viele andere Tätigkeiten waren über Jahrhunderte nichts als Knochenarbeit. Im Laufe des 19. Jahrhunderts änderte sich alles.
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10.5.2024