Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 2017

Die Volksbegeisterung in unsern letzten Freiheitskriegen ward wie die Jungfrau von Orleans unter ihrer eigenen Fahne begraben.
(Wolfgang Menzel)


28. März 2024


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MARIA UND HEDWIG


Beide Frauen unterschieden sich wie Feuer und Wasser. Die eine war zweifache Nobelpreisträgerin, die andere ein gefeierter Hollywoodstar. Beide hatten dennoch einiges gemeinsam. Beide waren genial, beide kamen durch außereheliche Liebesaffären ins Gerede, und beide waren mit Patriotismus erfüllt.

Maria Sklodowska (1867 - 1934) wurde in Warschau geboren. Vater und Mutter waren Lehrer, die ihre fünf Kinder schon früh für Naturwissenschaften begeisterten. Polen war damals aufgeteilt und von der Landkarte verschwunden, was in gebildeten Familien den polnischen Nationalismus befeuerte. Maria erlebte eine entbehrungsreiche Kindheit, die Mutter starb früh. Später ging sie nach Paris, wo sie Physik und Mathematik studierte, eine für Mädchen – damals wie heute – selten gewählte Studienrichtung. Ihr Professor, Pierre Curie, riet ihr, die eben erst entdeckten geheimnisvollen "Becquerelstrahlen" zu untersuchen. Maria, kurz darauf verheiratete Marie Curie, und ihr Ehemann konnten nach intensiver Arbeit beweisen, dass die geheimnisvollen Strahlen von chemischen Elementen stammen. Das erste entdeckte Element nannte die patriotische Marie nach ihrer Heimat "Polonium" (Po). Das zweite Element erhielt den Namen "Radium" (Ra). Später prägte sie die bis heute verwendete Bezeichnung "radioaktive Strahlen". 1906 starb Maries Ehemann nach einem Unfall, sie war nun mit ihren zwei kleinen Töchtern auf sich gestellt.

Marie Curie wurde nicht nur wegen ihrer zwei Nobelpreise berühmt, sondern auch wegen ihrer Liebesaffäre mit dem verheirateten Physiker Paul Langevin.

Hedwig Eva Maria Kiesler (1914 – 2000) wurde in einer jüdischen Familie in Wien geboren. In London wurde sie für den Film entdeckt. Eine wenige Sekunden dauernde Nacktszene in einem Film – damals eine Riesenaufregung – machte sie weltberühmt. Hedwig Ziesler nahm den Künstlernamen Hedy Lamarr an und galt als schönste Frau der Welt. Journalisten und PR-Leute übertreiben gerne, so war es auch bei Hedy der Fall, aber eine Schönheit war sie tatsächlich. Ihr Leben verlief turbulent. Sie war sechsmal verheiratet, nebenbei wurden ihr imponierend viele Affären nachgesagt.

Während des 2. Weltkrieges wollte Hedy die US-Army unterstützen, um den Krieg abzukürzen. Da sie sich neben Filmen und Männern auch mit Elektronik beschäftigte, erfand sie das "Frequenzsprungverfahren", eine nobelpreisverdächtige Technik, die heute bei Mobiltelefonen routinemäßig angewendet wird.

Am 7. November gedachten Physiker des 150. Geburtstags von Marie Curie. Am 9. November wurde bei uns der "Tag der Erfindung" unter Ausschluss der Öffentlichkeit gefeiert. Es ist der Geburtstag von Hedwig Kiesler alias Hedy Lamarr.




Radioaktivität

Francis Crick

   

© 2017 Rudolf Öller, Bregenz



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Helden der Wissenschaft:
Hermann von Helmholtz
(1821-1894)
war Arzt, Physiologe, Physiker, Philosoph, kurzum ein Universalgelehrter, wie es ihn heute nicht mehr gibt. Er war in der Medizin, in der Physik und in der Biologie zu Hause. Respekt!

Silvia liest

Rudolf Oeller:

"Theke, Antitheke, Syntheke"
(Thriller über eine tragikomische Stammtischrunde auf dem Weg in den Tod)
Verlag novum, Zürich. ISBN 978-3-99130-025-0

"Wir waren eine großartige Bande von Stammtischbrüdern an der deutsch-österreichischen Grenze, auch zwei Stammtischschwestern waren dabei. Wir pfiffen auf alle Corona-Bestimmungen und trafen uns an jedem Freitag – eine verschworene Truppe, fast schon ein Dream Team. Drink Team trifft es allerdings besser. Voll Hoffnung starteten wir ins Coronajahr 2020, am Ende wurde es eine teils fröhliche, teils depressive Reise in den kollektiven Tod."

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Interview zum Buch