Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 2017

Die Volksbegeisterung in unsern letzten Freiheitskriegen ward wie die Jungfrau von Orleans unter ihrer eigenen Fahne begraben.
(Wolfgang Menzel)


28. März 2024


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BRENNENDE FELDER


Es ist kein Wunder, dass die Menschen früher in den Vulkanen entweder böse Geister oder Werke zorniger Götter sahen. Vulkane erzeugen heute noch Furcht, zumindest Ehrfurcht. Vulkane töten und gestalten. Gäbe es keine tektonischen und vulkanischen Aktivitäten, so gäbe es auch keine Kontinente. Das Leben spielte sich ausschließlich im Meer ab.

Vulkane erschaffen nicht nur Land, sie vernichten auch Leben, wie das bei Göttern so üblich ist. Alle Sterbewellen in der Evolution des Lebens sind auf größere Vulkanausbrüche zurückzuführen. Der berühmte Asteroid, der die Saurier an Land und die Ammoniten im Meer vernichtete, gab den Lebewesen nur den letzten Todesstoß. Die tödliche "Vorarbeit" war von weltweit aktiven Vulkanen geleistet worden.

Die Menschheit hat in den letzten Jahrhunderten größere und kleinere Vulkanausbrüche erlebt. Einer von ihnen führte sogar zu einem Jahr ohne Sommer. Der Tambora-Vulkan auf der Insel Sumbabwe brach 1815 aus und schleuderte gewaltige Aschemengen in die Stratosphäre. Der Ausbruch forderte angeblich an die 12.000 Menschenleben. In einem Umkreis von 1.600 Kilometern bebte die Erde, und das Donnern der Eruptionen war hunderte Kilometer zu hören. Noch in 500 Kilometern Entfernung glaubten Offiziere, dass ein militärischer Angriff im Gange sei. Nach dem Ausbruch verdunkelten die Staubmassen das Sonnenlicht. Die Welt-Durchschnittstemperatur nahm innerhalb weniger Monate so dramatisch ab, dass bereits im Frühling 1816 die Menschen bemerkten, dass etwas nicht stimmte. Es kam zu weltweiten Schneefällen im Sommer, dadurch zu Ernteausfällen und regionalen Hungerkatastrophen.

Die in historischen Zeiten beschriebenen Vulkanausbrüche sind nichts im Vergleich zu den Supervulkanen, die ohne Übertreibung als Kontinentkiller bezeichnet werden können. Einer davon, der größte Vulkan der Welt, liegt in den USA. Es ist der Yellowstone Nationalpark, der zurzeit harmlos vor sich hinköchelt. Der Yellowstone-Krater wird wegen seiner enormen Größe "Caldera" (Kessel) genannt. Die ersten Trapper, die Yellowstone sahen, wunderten sich: Wo waren plötzlich die hohen Berge der Rocky Mountains hingekommen?

Der zweite heiße Riese liegt in der Nähe von Neapel. Er beginnt soeben wieder zu erwachen, was Geologen mit Sorge erfüllt. Es handelt sich nicht um den Vesuv, sondern um die phlegräischen – brennenden - Felder ("Campi Flegrei"). Sie sind die größte Bedrohung Europas. Vor rund 39.000 Jahren explodierte dieser italienische Supervulkan. Sein Staub wehte weit über die Alpen bis hinüber nach Asien. Vulkanologen befürchten, dass ein neuer Ausbruch der brennenden Felder Europa schwer treffen und Italien südlich von Rom vernichten würde.




Vulkane

© 2017 Rudolf Öller, Bregenz



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Helden der Wissenschaft:
Hermann von Helmholtz
(1821-1894)
war Arzt, Physiologe, Physiker, Philosoph, kurzum ein Universalgelehrter, wie es ihn heute nicht mehr gibt. Er war in der Medizin, in der Physik und in der Biologie zu Hause. Respekt!

Silvia liest

Rudolf Oeller:

"Theke, Antitheke, Syntheke"
(Thriller über eine tragikomische Stammtischrunde auf dem Weg in den Tod)
Verlag novum, Zürich. ISBN 978-3-99130-025-0

"Wir waren eine großartige Bande von Stammtischbrüdern an der deutsch-österreichischen Grenze, auch zwei Stammtischschwestern waren dabei. Wir pfiffen auf alle Corona-Bestimmungen und trafen uns an jedem Freitag – eine verschworene Truppe, fast schon ein Dream Team. Drink Team trifft es allerdings besser. Voll Hoffnung starteten wir ins Coronajahr 2020, am Ende wurde es eine teils fröhliche, teils depressive Reise in den kollektiven Tod."

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