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25. April 2024


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GROSSE CHRISTLICHE FESTE


Weihnachten ist neben Ostern und Pfingsten eines der drei Hauptfeste des Kirchenjahres. Die Frage, welchen Ursprung das Weihnachtsfest hat, kann nur noch von einem Teil der Jugendlichen beantwortet werden. Diejenigen, die wissen, dass am 25. Dezember der Geburtstag von Jesus (original: Jeschua) von Nazareth gefeiert wird, wissen nicht, dass der wahre Geburtstag unbekannt ist. Wir kennen nicht einmal das Jahr, und zu allem Überdruss fehlt das Jahr Null in der Zeitrechnung. Der Mönch, dem wir unsere Zeitrechnung zu verdanken haben, kannte noch nicht unsere arabischen Ziffern, also auch keine Null. Jesus’ Geburtsjahr wurde geschätzt, und Bruder Dionysius Exiguus, dem man unsere christliche Zeitrechnung zuschreibt, hat sich höchstwahrscheinlich um ein paar Jahre verrechnet, aber das spielt heute keine Rolle mehr.

Wir wissen nicht einmal, woher das Wort Weihnachten kommt. Die Engländer und Amerikaner haben mit „Christmas“ immerhin ein eindeutiges Wort geprägt. Im Hochmittelalter entstand ein Text, in dem von einer „wihe naht“ die Rede ist. In einem Gedicht von 1190 heißt es, dass „der heilige krist ... ze wihen naht“ geboren wurde. Der alt- bis mittelhochdeutsche Wortstamm „wih“ kann mit heilig übersetzt werden. Einige Sprachforscher sind aber der Überzeugung, dass das Wort in Wahrheit heidnischen Ursprungs ist, und Martin Luther dachte sogar an „Wygenachten“, in dem wir das Kindlein wiegen. Der 25. Dezember liegt neun Monate nach dem 25. März. Die Urchristen feierten damals Frühlingsbeginn und gleichzeitig die Zeugung (Maria Verkündigung) von Jesus. Da am 25. Dezember in Rom die fröhlichen Saturnalien stattfanden und überall die Wintersonnenwende gefeiert wurde, konnte man das Weihnachtsfest leicht an diesem populären Tag etablieren.

Der Ostertermin ist als „bewegliches Fest“ umständlicher zu berechnen. Das erste kirchliche Konzil von Nicäa wurde 325 von Kaiser Konstantin einberufen. Da weder der Tag noch das Jahr der Hinrichtung des Jesus von Nazareth bekannt sind, leitete man den Ostertermin vom jüdischen Kalender ab, doch bei den Juden ist Pessach (der Hinrichtungstermin von Jesus) ebenfalls zeitlich nicht konstant. Als Frühlingsbeginn wurde in Nicäa der 21. März festgelegt. Ostern sollte am ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond gefeiert werden. Der frühestmögliche Ostertermin ist daher der 22. März. Im kommenden Jahr 2011 ergibt sich eine extreme Situation. Am Josefstag (19. März) ist Vollmond, der erste Frühlingvollmond fällt somit weit nach hinten auf Montag, 18. April. Der nächste Ostersonntag ist somit der 24. April. Das ergibt 2011 den spätesten Ostertermin und den längsten Fasching des Jahrhunderts.




© 2010 Rudolf Öller, Bregenz


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Silvia liest

Rudolf Oeller:

"Theke, Antitheke, Syntheke"
(Thriller über eine tragikomische Stammtischrunde auf dem Weg in den Tod)
Verlag novum, Zürich. ISBN 978-3-99130-025-0

"Wir waren eine großartige Bande von Stammtischbrüdern an der deutsch-österreichischen Grenze, auch zwei Stammtischschwestern waren dabei. Wir pfiffen auf alle Corona-Bestimmungen und trafen uns an jedem Freitag – eine verschworene Truppe, fast schon ein Dream Team. Drink Team trifft es allerdings besser. Voll Hoffnung starteten wir ins Coronajahr 2020, am Ende wurde es eine teils fröhliche, teils depressive Reise in den kollektiven Tod."

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