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29. März 2024


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KATASTROPHEN: YELLOWSTONE


Der Yellowstone Nationalpark in den amerikanischen Rocky Mountains ist nach den gelben Steinen benannt, die rund um die vielen heißen Quellen entstanden sind. Einer der spektakulärsten Nationalparks der Welt ist ein Supervulkan, auf dem die „Rockies“ wie ein schwerer Deckel liegen. Neben den vielen Vulkanen, die nach ihren Ausbrüchen allmählich Berge entstehen lassen, wie etwa den Vesuv oder den Ätna, gibt es noch einen weiteren Typ von Feuerspuckern. Diese sind so zerstörerisch, dass sie mit einer einzigen Superexplosion ausbrechen und eine große Grube – im Fachjargon „Caldera“ – zurücklassen. In den Sechzigerjahren des 20. Jahrhunderts suchten amerikanische Geologen nach der Yellowstone-Caldera, fanden aber nichts. Nachdem die NASA Aufnahmen aus großer Höhe gemacht hatte, erkannten die Geologen sofort, dass der gesamte Nationalpark ein einziger Vulkan mit einer Ausdehnung von fast 10.000 Quadratkilometern ist. Die Magmakammer im Erdinneren ist so groß wie der Park selbst und an der dicksten Stelle 14 Kilometer hoch. Man stelle sich einen Berg von Sprengstoff vor, eineinhalbmal so hoch wie der Mount Everest, der an der Basis die Ausdehnung der Insel Zypern hat. Der Druck, den das Yellowstone-Magma ausübt, ist so stark, dass die gesamte Region rund 500 Meter höher liegt, als es ohne Vulkan der Fall wäre.

Es gibt viele magmatische Großherde, sie liegen vorwiegend unter dem Meeresboden an den Nahtstellen der Kontinentalplatten. Inselgruppen, wie Island, Hawaii, die Azoren, die Kanarischen Inseln und andere verdanken ihnen ihre Existenz. Bei Yellowstone ist bekannt, dass die Kontinentalplatte trotz der Berge dünn und der Bereich darunter sehr heiß ist. Die erste bekannte Eruption des Yellowstonevulkans erfolgte vor etwa 16 Millionen Jahren. Die letzten drei der über hundert Ausbrüche waren so gewaltig, dass kein Vergleich möglich ist. Wenn man den Ausstoß des Mount St. Helens von 1980 mit einer Erbse vergleicht, dann hatte der Superausbruch des Krakatau von 1883 die Größe eines Tennisballs. Dieser Ausbruch erzeugte einen weltweite Flutwelle. Eine Yellowstone-Explosion hätte vergleichsweise die Größe eines PKWs. Die nächste Entladung wird die Hälfte der USA mit einem Ascheregen bedecken und dort jedes Leben zerstören. Niemand weiß, wann der Ausbruch erfolgen wird, aber er wird kommen.

Heute wissen wir, dass Ausbrüche von Supervulkanen gefährlicher sind und häufiger auftreten als zerstörerische Meteoriten. Vor 39.000 Jahren explodierte beispielsweise Europas Supervulkan, die „Phlegräischen Felder“ in der Nähe von Neapel. Vulkanischer Staub wehte über die Alpen bis zum Ural. Der nächste Ausbruch wird Italien südlich von Rom vollkommen vernichten.




© 2009 Rudolf Öller, Bregenz


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