Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 2004

Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit.
(Marie von Ebner-Eschenbach)


20. April 2024


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ANOREXIE UND BULIMIE

Der tragische Fall des verhungerten Mädchens in Oberösterreich ist aus den Schlagzeilen verschwunden. Trotzdem sollte das Thema nicht in Vergessenheit geraten. In den Fünfzigerjahren hat - zaghaft noch - das begonnen, was wir Massenwohlstand nennen. Die Leute haben an Leibesumfang zugelegt, aber parallel hat auch die Magersucht zugenommen, was die Vermutung erhärtet, dass das gesellschaftliche Umfeld bei der Anorexie eine Rolle spielt. Die „Anorexia nervosa“ (Magersucht) ist eine Krankheit, deren Gefährlichkeit nicht unterschätzt werden darf.

Anorexie beginnt meist im Jugendalter. Körperlich gesunde Menschen gelangen durch freiwilliges Hungern bis in den Bereich medizinischer Notfälle. Insbesondere manche als Supermodels bewunderte Gerippe, die hohlwangig über den „Catwalk“ schweben, sind fragwürdige Vorbilder. Magersüchtige sind überwiegend weiblichen Geschlechts und meist intelligent. Die anfänglichen Symptome der Anorexie sind eine ständige Angst, übergewichtig zu sein, eine minimale Nahrungsaufnahme, viel Sport und der damit verbundene Gewichtsverlust. Über gewisse Zeit empfinden die magersüchtigen Mädchen ihr Verhalten als Stärke und als Beweis für Selbstdisziplin.

Magersüchtige Patientinnen zeigen manchmal ein vordergründiges Interesse am Essen. Sie kaufen für sich ein, sie kochen und backen sogar, achten aber peinlich darauf, kontrolliert zu essen. Bei pubertären Mädchen wirkt sich die gestörte Ernährung durch den Ausfall der Hormonproduktion aus. Die körperlichen Zeichen einer Frau beginnen erst gar nicht, sich zu entwickeln. Zusätzlich erscheinen Kälteempfindlichkeit, spröde Knochen und Muskelschwäche. Magersüchtige hungern sich manchmal bis in den Tod, wobei - vielleicht aus Rücksicht - auch Lungenentzündung, Nierenversagen oder andere Erkrankungen als Todesursachen angegeben werden.

Eine Anorexie kann Jahre andauern und sollte nicht mit Bulimie ("Stierhunger“) verwechselt werden, bei der sich als Symptome Essanfälle, häufiges Erbrechen und Abführmittelmissbrauch zeigen. Die Ess-Brechsucht befällt meist Frauen über Zwanzig. Eine Bulimie-Patientin kann während einer „Fressorgie" 10.000 Kilokalorien (!) in Form von Nudeln und Torten essen um sogleich alles zu erbrechen. Die Folgen von Bulimie sind Schlafstörungen, Verstopfung, Konzentrationsstörungen, sowie Vitamin- und Mineralstoffmangel. Beim Auftreten entsprechender Symptome ist der Gang zum Arzt unvermeidlich. Nicht unerwähnt bleiben sollten die Motoren dieser modernen Seuchen: Gewisse Medien und Modediktatoren, die, aus welchen Gründen auch immer, dünne Knabengestalten als Schönheitsideal anpreisen.

Kranke Jugend
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Die vergessene Epidemie
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© 2004 Rudolf Öller, Bregenz


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Trofim Denissowitsch Lyssenko
1898-1976)
darf als Beispiel dafür dienen, dass es auch unter den Wissenschaftlern Verrückte, Intriganten und Unterstützer von Massenmördern (Stalin) gab und gibt.

Silvia liest

Rudolf Oeller:

"Theke, Antitheke, Syntheke"
(Thriller über eine tragikomische Stammtischrunde auf dem Weg in den Tod)
Verlag novum, Zürich. ISBN 978-3-99130-025-0

"Wir waren eine großartige Bande von Stammtischbrüdern an der deutsch-österreichischen Grenze, auch zwei Stammtischschwestern waren dabei. Wir pfiffen auf alle Corona-Bestimmungen und trafen uns an jedem Freitag – eine verschworene Truppe, fast schon ein Dream Team. Drink Team trifft es allerdings besser. Voll Hoffnung starteten wir ins Coronajahr 2020, am Ende wurde es eine teils fröhliche, teils depressive Reise in den kollektiven Tod."

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Interview zum Buch