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28. März 2024


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Geschichte der Biologie: MIKROSKOP

Es ist kein Zufall, dass die ersten brauchbaren Mikroskope fast gleichzeitig mit den ersten leistungsstarken Fernrohren auftauchten. Die Glaslinse kannte man schon lange, aber erst im 17. Jahrhundert konnten Linsen so perfekt geschliffen werden, dass sie für optische Präzisionsgeräte verwendet werden konnten.

Der holländische Naturforscher lan Swammerdam (1637-80) beobachtete Insekten unter einem Mikroskop und fertigte genaue Zeichnungen an. Er entdeckte auch, dass das Blut winzige Körper enthält, die wir heute als rote Blutkörperchen kennen. Der englische Botaniker Nehemiah Grew (1641-1712) untersuchte die Blüten der Pflanzen und beschrieb die Form ihrer Pollenkörner. Der holländische Anatom Regnier de Graaf (1641-73) stellte ähnliche Untersuchungen bei Tieren an. Er studierte die Feinstruktur der Keimdrüsen. Besonders genau beschrieb er reife Eibläschen des weiblichen Eierstocks, die noch heute „Graafsche Follikel“ genannt werden.

Die revolutionärste Entdeckung gelang dem italienischen Physiologen Marcello Malpighi (1628-94). Auch er untersuchte Pflanzen und Insekten. Zusätzlich interessierte er sich für die Erforschung von Froschlungen, in denen er ein kompliziertes Gewirr von winzigen Blutgefäßen fand. Als er mit unendlicher Geduld diese winzigen Blutgefäße weiter bis zur Einmündung in größere verfolgte, fand er schließlich heraus, dass es sich um Arterien handelte, die an ihrer engsten Stelle in Venen übergingen. Arterien und Venen waren also durch eine Menge verzweigter Blutgefäße miteinander verbunden, die wegen ihrer Feinheit vom Auge nicht wahrgenommen werden konnten. Genau das hatte der Engländer William Harvey (1576-1657) kurz zuvor vermutet, aber nicht beweisen können. Die Entdeckung Malpighis im Jahre 1660 vervollständigte die Theorie des Blutkreislaufs.

Der größte technische Fortschritt in der Mikroskopie gelang dem holländischen Kaufmann Antonie van Leeuwenhoek (sprich: „Löwenhuk“, 1632-1723). Er benutzte einzelne Linsen, die so klein waren, dass sie aus blasenfreien Glasstückchen hergestellt werden konnten. Er schliff diese so perfekt, dass er scharfe Bilder mit mehr als 200 facher Vergrößerung erhielt. Leeuwenhoek entdeckte damit die Kleinstlebewesen, wodurch er als Begründer der Mikrobiologie gilt.

Eine weitere bedeutende Entdeckung dieser ersten mikroskopischen Epoche gelang dem Engländer Robert Hooke (1635-1703). Er bemerkte bei der Beobachtung eines Korkstückes, dass dieses aus Kammern besteht. Er nannte diese Kammern „Zellen“. Später sollte diese Entdeckung enorme Konsequenzen für die gesamte Biologie und Medizin haben.

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© 2003 Rudolf Öller, Bregenz


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Helden der Wissenschaft:
Hermann von Helmholtz
(1821-1894)
war Arzt, Physiologe, Physiker, Philosoph, kurzum ein Universalgelehrter, wie es ihn heute nicht mehr gibt. Er war in der Medizin, in der Physik und in der Biologie zu Hause. Respekt!

Silvia liest

Rudolf Oeller:

"Theke, Antitheke, Syntheke"
(Thriller über eine tragikomische Stammtischrunde auf dem Weg in den Tod)
Verlag novum, Zürich. ISBN 978-3-99130-025-0

"Wir waren eine großartige Bande von Stammtischbrüdern an der deutsch-österreichischen Grenze, auch zwei Stammtischschwestern waren dabei. Wir pfiffen auf alle Corona-Bestimmungen und trafen uns an jedem Freitag – eine verschworene Truppe, fast schon ein Dream Team. Drink Team trifft es allerdings besser. Voll Hoffnung starteten wir ins Coronajahr 2020, am Ende wurde es eine teils fröhliche, teils depressive Reise in den kollektiven Tod."

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