Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 2001

Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit.
(Marie von Ebner-Eschenbach)


20. April 2024


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GOTTFRIED WILHELM LEIBNIZ

Gottfried Leibniz wurde zwei Jahre vor Ende des dreißigjährigen Krieges geboren, als Europa materiell und moralisch am Ende war. Leibniz konstruierte vor fast genau 300 Jahren Pläne für eine Rechenmaschine, die multiplizieren und dividieren konnten und dabei nur mit zwei Arten von Ziffern auskam, mit einer Eins und einer Null. Leibniz war damit der erste Mensch gewesen, der die grundsätzliche Funktionsweise der heutigen Computer vorweggenommen hatte.

Leibniz beschäftigte sich nicht nur mit Rechtswissenschaften, Philosophie, Theologie, Mathematik oder der Konstruktion von Rechenautomaten. Er dachte auch darüber nach, wie man Türschlösser technisch perfekter machen könnte, er entwarf Pläne für Unterseeboote, und er erfand das Anemometer - ein Gerät zur Messung der Windgeschwindigkeit. Er wies darauf hin, dass der Mensch nicht nur ein Bewusstsein, sondern auch ein Unterbewusstsein habe - eine Entdeckung, die man üblicherweise Sigmund Freud zuschreibt. Leibniz erkannte, dass die Temperaturmessung bei Patienten wichtig ist und riet den Ärzten, Krankengeschichten zu schreiben. Er erfand Entwässerungsmaschinen für Bergwerke, und für seinen späte-ren Arbeitgeber, Herzog August von Hannover, schrieb er eine Geschichte über dessen Vorfahren.

Atome hielt Leibniz damals schon für "theoretisch" teilbar, heute wissen wir, dass sie tatsächlich teilbar sind. Leibniz formulierte, dass im Universum nicht die Summe aller Bewegungen konstant sei, sondern die Summe aller Kräfte, und mit dieser Idee lag er bereits sehr nahe an dem für die gesamte Technik wichtigen Energie-Erhaltungssatz, der erst im 19. Jahrhundert formuliert wurde.

Leibniz vollbrachte seine größten Leistungen im Bereich der Logik und der höheren Mathematik. Auf der Suche nach einer Symbolsprache, welche alle sprachlichen Missverständnisse bei der Übermittlung von Informationen ausschalten sollte, entdeckte er die mathematische Logik, die in der Welt der Wissenschaft längst ihren Platz gefunden hat.

Mit seiner - zeitgleich mit Isaac Newton entwickelten - Infinitesimalrechnung kann man äußerst komplizierten mathematischen Kurven zu Leibe rücken. Man kann damit die Steigung einer Kurve in einem beliebigen Punkt oder das Volumen komplizierter Figuren berechnen.

Eine Kommission von Wissenschaftern in Berlin, München und Hannover sortiert den Nachlass von Leibniz, der auf etwa 70 Bände angelegt ist. Vor allem Mathematiker in den angelsächsischen Ländern reihen Leibniz unter die Allergrößten ein. In der Tat war er einer der wissenschaftlichen Giganten. Der letzte Band dieses geistigen Athleten könnte Mitte dieses Jahrhunderts fertiggestellt sein.

Die Schwerkraft
Gravitation
Newton und die Kraft
Henri Poincaré
Leonhard Euler

© 2001 Rudolf Öller, Bregenz


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Helden der Wissenschaft:
Trofim Denissowitsch Lyssenko
1898-1976)
darf als Beispiel dafür dienen, dass es auch unter den Wissenschaftlern Verrückte, Intriganten und Unterstützer von Massenmördern (Stalin) gab und gibt.

Silvia liest

Rudolf Oeller:

"Theke, Antitheke, Syntheke"
(Thriller über eine tragikomische Stammtischrunde auf dem Weg in den Tod)
Verlag novum, Zürich. ISBN 978-3-99130-025-0

"Wir waren eine großartige Bande von Stammtischbrüdern an der deutsch-österreichischen Grenze, auch zwei Stammtischschwestern waren dabei. Wir pfiffen auf alle Corona-Bestimmungen und trafen uns an jedem Freitag – eine verschworene Truppe, fast schon ein Dream Team. Drink Team trifft es allerdings besser. Voll Hoffnung starteten wir ins Coronajahr 2020, am Ende wurde es eine teils fröhliche, teils depressive Reise in den kollektiven Tod."

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Interview zum Buch