Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 2000

Die menschliche Freiheit besteht lediglich darin, dass sich die Menschen ihres Wollens bewußt und der Ursachen, von denen sie bestimmt werden, unbewußt sind.
(Baruch de Spinoza)


29. März 2024


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AIDS 2000

Aids hat sich nach Meinung führender Forscher zur schlimmsten Epidemie seit der Pest entwickelt. Entgegen einer weit verbreiteten Auffassung wird das Ausmaß der Immunschwäche-Krankheit derzeit schrecklicher statt besser. Dies warnte der Mitentdecker der Aids-Viren, Prof. Robert Gallo, kürzlich bei einer Veranstaltung in Berlin.

Der Direktor des Robert Koch Instituts, Prof. Reinhard Kurth, rechnet im Jahr 2000 mit 4,5 bis 5 Millionen Aids-Toten weltweit. "Damit ist Aids zusammen mit Malaria und Tuberkulose einer der größten Killer bei den Infektionskrankheiten." Noch 1983 wurde auf einem Aids-Kongress verkündet, dass man in spätestens 5 Jahren einen Impfstoff haben werde. "Es sei nicht absehbar, wann endlich ein Impfstoff gegen den Aids-Virus gefunden werde", heißt es heute. Tatsächlich kann niemand sagen, ob es jemals einen Impfstoff geben werde.

Während für Deutschland inzwischen gleichbleibende Raten (2000 jährlich) an Neuinfektionen gezählt werden, breitet sich Aids in vielen Ländern immer rasanter aus. Der größte Teil der Infizierten lebt in Afrika südlich der Sahara und in Südostasien. Das mag überraschen, weil die Medien seit Jahren in regelmäßigen Abständen verkünden, dass nun endlich ein Durchbruch in der Aids-Behandlung gelungen sei. Diese Jubelmeldungen, die sich auf krankheitsmildernde Medikamente beziehen, verdrängen die Tatsache, dass Aids vermutlich noch jahrelang unheilbar bleibt.

In den Industriestaaten stehen den HIV-Infizierten inzwischen antivirale Medikamente zur Verfügung. Das Leben kann dadurch trotz Infektion deutlich verlängert werden. In Afrika können sich die meisten Infizierten keine Therapie leisten. Jeder Fünfte im Staat Südafrika ist HIV-positiv, und weltweit ist die Hälfte aller Infizierten unter 25 Jahre alt. Da HIV in Afrika überwiegend heterosexuell übertragen wird, sind etwa gleich viele Frauen und Männer betroffen. Entsprechend hoch ist der Prozentsatz infizierter Kinder. Ohne Schutzmaßnahmen wird HIV in 20 - 40 % auf das Neugeborene übertragen. Zumindest jeder 25. Säugling in Südafrika wird seinen 6. Geburtstag nicht erleben.

Bevölkerungsschichten, denen die Zukunft Afrikas gehört hätte, sterben rasant weg. Die Gründe sind vielfältig: Ignoranz einiger Regierungen, tradiertes promiskuitives Sexualverhalten und der verbreitete Aberglaube, wonach Aids eine Rache böser Geister sei.

Pharmafirmen wie z.B. Boehringer-Ingelheim haben angeboten, ihre Substanzen in Afrika wesentlich billiger abzugeben, als das in Europa denkbar wäre. Doch dies wäre mangels an Infrastrukturen nur eine kleine Hilfe. In Afrika hat ein unvorstellbares Massensterben begonnen.

Die vergessene Epidemie (2003)
GefÄhrliche Aids-Mythen
Aids 1999
Aids 1997
Aids und BSE
nature

© 2000 Rudolf Öller, Bregenz


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(1816-1892)
war eine beeindruckende Unternehmerpersönlichkeit, der es mit der Entdeckung des dynamoelektrischen Prinzips möglich machte, Unmengen an elektrischer Energie zu erzeugen.

Silvia liest

Rudolf Oeller:

"Theke, Antitheke, Syntheke"
(Thriller über eine tragikomische Stammtischrunde auf dem Weg in den Tod)
Verlag novum, Zürich. ISBN 978-3-99130-025-0

"Wir waren eine großartige Bande von Stammtischbrüdern an der deutsch-österreichischen Grenze, auch zwei Stammtischschwestern waren dabei. Wir pfiffen auf alle Corona-Bestimmungen und trafen uns an jedem Freitag – eine verschworene Truppe, fast schon ein Dream Team. Drink Team trifft es allerdings besser. Voll Hoffnung starteten wir ins Coronajahr 2020, am Ende wurde es eine teils fröhliche, teils depressive Reise in den kollektiven Tod."

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