Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 1997

Die Freiheit ist ein Luxus, den sich nicht jedermann gestatten kann.
(Otto von Bismarck)


19. April 2024


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ARPANET und INTERNET

Die RAND Corporation, eine hervorragende amerikanische Denkfabrik, wurde in den Fünfzigerjahren mit einem außergewöhnlichen strategischen Problem konfrontiert. Wie könnte die amerikanische Regierung und ihre wichtigsten nachgeordneten Stellen nach einem atomaren Angriff erfolgreich kommunizieren? Ein Computernetzwerk im gewöhnlichen Stil könnte noch so bewaffnet und beschützt werden, ein Teil der Leitungen würde dennoch durch einen Nuklearangriff zerstört werden. RAND fand schließlich eine gewagte Lösung. In erster Linie sollte das Netzwerk keine zentrale Autorität besitzen. Alle Knoten im Netzwerk, die einzelnen Computer also, sollten im Vergleich zu allen anderen Rechnern den gleichen Status beim Versenden, Weitergeben und Empfangen von Nachrichten haben.

Alle Nachrichtenpakete starteten von einem gemeinsamen Quellknoten (Computer) und sollten in einem bestimmten Zielknoten wieder zusammenfinden. Allerdings sucht sich jedes Paket seinen eigenen Weg durch das Netzwerk. Wenn nun ein Teil des Netzwerks zerstört würde, spielte das überhaupt keine Rolle, da die Nachrichten immer einen Weg zum Ziel finden könnten.

In den Sechzigerjahren wurde dieses dezentrale, "bombensichere" Netzwerk von der RAND Corporation, dem Massachusetts Institute of Technology und der University of Los Angeles diskutiert. 1968 stellte das National Laboratory in Großbritannien das erste Testnetzwerk mit diesen Grundprinzipien vor. Kurz darauf beschlossen die USA, die "Advanced Research Project Agency" (ARPA) als eine Abteilung des Verteidigungsministeriums zu gründen. ARPA startete ein großes und anspruchsvolles Projekt in den USA. Die Knoten dieses Netzwerks waren Supercomputer. Im Herbst 1969, im Jahr der Mondlandung, wurde der erste Knoten in der Universität von Los Angeles installiert. Im Dezember 1969 waren schon vier Knoten in dem Netzwerk zusammengeschlossen, das nach ihrem Gründer im Pentagon "ARPANET" genannt wurde.

Das moderne und vor allem friedliche Internet als direkter technischer Nachfolger des militärischen ARPANET ist eine Verbindung von Millionen von Computern in aller Welt. Es verbindet Großrechner und kleine PCs, die von Regierungen, Militärs, Firmen, akademischen Institutionen und privaten Einzelpersonen unterhalten werden. Das Internet wird von keiner Organisation und keiner Regierung gelenkt. Es ist ein gigantischer herrenloser Apparat und somit ein demokratisches Informations- und Nachrichtensystem.

Die Vielfalt erhält das Internet durch die Millionen Menschen, die seine Dienste in Anspruch nehmen. Das Internet wird, so wie jede große technische Errungenschaft, die Gesellschaft stark verändern. In welcher Weise dies geschieht, hängt davon ab, wie dieses System genutzt wird.

Krieg im Netz
Die Drohnenschlacht
Bombensicher
Bild der Wissenschaft

© 1997 Rudolf Öller, Bregenz


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Helden der Wissenschaft:
Guglielmo Marconi
(1974-1937)
hat mit seiner drahtlosen Nachrichtenübermittlung dafür gesorgt, dass wir uns heute vom Nachrichtenschrott in Radio und TV belästigt fühlen dürfen.

Silvia liest

Rudolf Oeller:

"Theke, Antitheke, Syntheke"
(Thriller über eine tragikomische Stammtischrunde auf dem Weg in den Tod)
Verlag novum, Zürich. ISBN 978-3-99130-025-0

"Wir waren eine großartige Bande von Stammtischbrüdern an der deutsch-österreichischen Grenze, auch zwei Stammtischschwestern waren dabei. Wir pfiffen auf alle Corona-Bestimmungen und trafen uns an jedem Freitag – eine verschworene Truppe, fast schon ein Dream Team. Drink Team trifft es allerdings besser. Voll Hoffnung starteten wir ins Coronajahr 2020, am Ende wurde es eine teils fröhliche, teils depressive Reise in den kollektiven Tod."

Das Buch ist bei Amazon, bei anderen Online-Händlern, beim Verlag und auch im Buchhandel erhältlich.

Interview zum Buch