Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 1996

Die Volksbegeisterung in unsern letzten Freiheitskriegen ward wie die Jungfrau von Orleans unter ihrer eigenen Fahne begraben.
(Wolfgang Menzel)


28. März 2024


zurück Übersicht weiter

S.E.T.I.

Im Jahre 1977 wurde in den USA das Projekt " S.E.T.I. " als eines der größten Verschwendungen von Steuergeldern mit dem zweifelhaften Preis des "goldenen Vlies" ausgezeichnet. In der Folge stoppte der Kongreß dieses Vorhaben.

S.E.T.I. bedeutet "Search for Extraterrestrical Intelligence" (Suche nach außerirdischer Intelligenz). Mit Hilfe von S.E.T.I. versucht die NASA seit Jahren, die Existenz von außerirdischem Leben nachzuweisen. Nachdem das Projekt vorübergehend gestoppt worden war, stellte die NASA im Jahre 1983 1,5 Millionen Dollar für einen Mehrkanalanalysator bereit. Mit diesem technischen Herzstück wurde die 2. Runde des Projekts gestartet. 74000 Radiokanäle konnten dabei gleichzeitig abgehört und analysiert werden.

Die Befürworter und Kritiker von S.E.T.I. lieferten sich im Laufe der Jahre erbitterte Fehden in Form von öffentlichen Stellungnahmen und Eingaben beim US-Kongress.

Am 12. Oktober 1993 begann die NASA ein neues technisch verbessertes Such-Programm. Weil das Universum unvorstellbar groß ist, wurden "nur" ungefähr 800 Sterne innerhalb von ca. 80 Lichtjahren Entfernung ausgewählt und mit Radioteleskopen abgehört. Man muß bedenken, daß ein Radiosignal eines 80 Lichtjahre entfernten Sterns - eine winzige Entfernung im Universum - 80 Jahre benötigt um zur Erde zu gelangen. Eine Botschaft hätte während des ersten Weltkrieges abgesendet werden müssen um heute bei uns empfangen zu werden. Damals existierte noch nicht einmal unsere Republik. Absurde Signallaufzeiten ergeben sich bei Sternen mit einer Entfernung von etwa 1000 Lichtjahren. Ein heute zu erwartendes Radiosignal hätte dort vor 1000 Jahren, also bei der ersten Erwähnung Österreichs ("Ostarichi") abgeschickt werden müssen.

Auftrieb hat S.E.T.I. übrigens nicht etwa durch den weltweit rapide steigenden UFO- und Alien-Aberglauben oder den Film "Independence Day" erhalten sondern durch Entdeckungen mit Hilfe des Weltraumteleskops Hubble. Die Existenz von anderen zum Teil noch sehr jungen Planetensystemen konnte nämlich dank Hubble in unserer Milchstraße kürzlich erstmals nachgewiesen werden.

Für die UFO- und aliengläubigen Menschen ist es erwiesen, daß außerirdische Wesen unseren Planeten besucht haben und heute noch unter uns wohnen. Allerlei phantastische Geschichten werden dabei kolportiert. Die Wissenschaft hat indessen bis heute keinen sicheren Nachweis für die Existenz intelligenten außerirdischen Lebens erbringen können. Die Suche geht mit Hilfe von S.E.T.I. und Hubble weiter, obwohl sich die Wissenschaftler darüber einig sind, daß ein "Treffer" äußerst unwahrscheinlich ist.


Science online

© 1996 Rudolf Öller, Bregenz


Frontpage Übersicht Sitemap Joker Kontakt und Videos
1996 1997 1998 1999 2000
2001 2002 2003 2004 2005
2006 2007 2008 2009 2010
2011 2012 2013 2014 2015
2016 2017 2018 2019 2020
2021 2022 2023 2024

Helden der Wissenschaft:
Hermann von Helmholtz
(1821-1894)
war Arzt, Physiologe, Physiker, Philosoph, kurzum ein Universalgelehrter, wie es ihn heute nicht mehr gibt. Er war in der Medizin, in der Physik und in der Biologie zu Hause. Respekt!

Silvia liest

Rudolf Oeller:

"Theke, Antitheke, Syntheke"
(Thriller über eine tragikomische Stammtischrunde auf dem Weg in den Tod)
Verlag novum, Zürich. ISBN 978-3-99130-025-0

"Wir waren eine großartige Bande von Stammtischbrüdern an der deutsch-österreichischen Grenze, auch zwei Stammtischschwestern waren dabei. Wir pfiffen auf alle Corona-Bestimmungen und trafen uns an jedem Freitag – eine verschworene Truppe, fast schon ein Dream Team. Drink Team trifft es allerdings besser. Voll Hoffnung starteten wir ins Coronajahr 2020, am Ende wurde es eine teils fröhliche, teils depressive Reise in den kollektiven Tod."

Das Buch ist bei Amazon, bei anderen Online-Händlern, beim Verlag und auch im Buchhandel erhältlich.

Interview zum Buch