Welt der Naturwissenschaften
(Scientific Medley)

 Jahresübersicht 2020

Die Volksbegeisterung in unsern letzten Freiheitskriegen ward wie die Jungfrau von Orleans unter ihrer eigenen Fahne begraben.
(Wolfgang Menzel)


28. März 2024


zurück Übersicht weiter

GESCHICHTE DER BIOLOGIE: GRIECHEN


Wir wissen nicht, wann die Biologie als Wissenschaft begonnen hat. Es muss bereits vor Jahrtausenden passiert sein, als die Menschen zur Behandlung von Krankheiten Kräuter sammelten und verwendeten und den Toten zwecks Einbalsamierung Innereien entnommen haben. Erkenntnisse kamen zwangsläufig, als Tiere für die Nahrung oder vom Priester für ein Opfer zerlegt wurden. Die ersten Anatomen waren heilige Männer, die das Schicksal von Königen und Völkern aus dem Aussehen der Innereien toter Opfertiere erraten durften.

Solange die Menschen daran glaubten, dass das Universum von launenhaften Geistern und Göttern beherrscht wird und das Natürliche dem Übernatürlichen untergeordnet ist, konnte wissenschaftlicher Fortschritt kaum vorankommen. Eine Änderung trat erst durch die alten Griechen ein. Es war ein wissbegieriges und streitsüchtiges Volk.

Naturgesetze

Die Mehrheit der alten Griechen lebte, wie alle anderen Völker dieser Zeit, inmitten einer unsichtbaren Welt von Göttern und Halbgöttern. Es gab aber auch Griechen, die diese Denkweisen nicht teilten. Im 7. Jahrhundert v. Chr. begannen in Ionien (heutige Türkei) einige respektlose Philosophen alles in Frage zu stellen. Der Naturphilosoph Thales von Milet (ca. 640 - 546 v. Chr) war einer von ihnen. Die ionischen Philosophen schenkten dem Übernatürlichen keine Beachtung mehr und nahmen an, dass das Universum nach festen Naturgesetzen funktioniert. Eine weitere Meinung war, dass der menschliche Geist die Naturgesetze erfassen und aus Beobachtungen ableiten könne.

Hippokrates

Die vorsokratische Philosophie ist nur bruchstückhaft überliefert. Hippokrates von Kos (ca. 460 – ca. 377 v.Chr.) ist der bedeutendste Name an der Wiege der wissenschaftlichen Biologie und Medizin. Hippokrates, über den nur wenig bekannt ist, erwies der Medizin einen großen Dienst, als er die Stellung des Gottes Asklepius auf eine Art ehrenamtliche Funktion reduzierte. Laut Hippokrates lag die Aufgabe des Arztes in der sorgfältigen Beobachtung, um Krankheiten durch geeignete Maßnahmen zu heilen. Die Therapie bestand weder aus Opfern noch aus der Austreibung von Dämonen, sondern darin, Patienten ruhig und sauber zu halten, einfache und bekömmliche Kost zu verabreichen und auf Exzesse zu verzichten.

Die griechischen Naturwissenschaften erreichten einen Höhepunkt mit Aristoteles (384 - 322 v. Chr). Er hatte seine große Zeit, als er das berühmte Lyzeum in Athen gründete, an dem er auch lehrte. Er war trotz einiger Fehler der vielseitigste und sorgfältigste aller griechischen Naturphilosophen.



© 2020 Rudolf Öller, Bregenz  [/2020/roe_2025]


Frontpage Übersicht Sitemap Joker Kontakt und Videos
1996 1997 1998 1999 2000
2001 2002 2003 2004 2005
2006 2007 2008 2009 2010
2011 2012 2013 2014 2015
2016 2017 2018 2019 2020
2021 2022 2023 2024

Helden der Wissenschaft:
Hermann von Helmholtz
(1821-1894)
war Arzt, Physiologe, Physiker, Philosoph, kurzum ein Universalgelehrter, wie es ihn heute nicht mehr gibt. Er war in der Medizin, in der Physik und in der Biologie zu Hause. Respekt!

Silvia liest

Rudolf Oeller:

"Theke, Antitheke, Syntheke"
(Thriller über eine tragikomische Stammtischrunde auf dem Weg in den Tod)
Verlag novum, Zürich. ISBN 978-3-99130-025-0

"Wir waren eine großartige Bande von Stammtischbrüdern an der deutsch-österreichischen Grenze, auch zwei Stammtischschwestern waren dabei. Wir pfiffen auf alle Corona-Bestimmungen und trafen uns an jedem Freitag – eine verschworene Truppe, fast schon ein Dream Team. Drink Team trifft es allerdings besser. Voll Hoffnung starteten wir ins Coronajahr 2020, am Ende wurde es eine teils fröhliche, teils depressive Reise in den kollektiven Tod."

Das Buch ist bei Amazon, bei anderen Online-Händlern, beim Verlag und auch im Buchhandel erhältlich.

Interview zum Buch